Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung
Bei privat versicherten Arbeitnehmern übernimmt der Arbeitgeber mit den Arbeitgeberzuschuss steuerfrei einen Teil des PKV-Beitrags. Der maximale Betrag, den der Arbeitgeber übernimmt, beträgt 2023 monatlich 403,99€ (in allen Bundesländern). Wie wird der Arbeitgeberzuschuss festgelegt und welche Besonderheiten gibt es?
ARTIKEL FACHLICH GEPRÜFTvon unseren PKV-Experten
Inhaltsverzeichnis
Alles Wichtige zum Arbeitgeberzuschuss:
Unternehmen haben viele Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter mit Incentives zu verwöhnen. Es gibt aber auch Leistungen deines Arbeitgebers, auf die du immer Anspruch hast. Dazu gehört der Arbeitgeberzuschuss.
Für Angestellte übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte des Beitrags zur Krankenversicherung, den sogenannten Arbeitgeberzuschuss.
Dieser beteiligt sich auch an den Beiträgen zu deiner Pflegeversicherung.
Auch dein Ehepartner/deine Ehepartnerin und deine Kinder können von einem Zuschuss unter bestimmten Voraussetzungen profitieren.
Was ist der Arbeitgeberzuschuss?
Bist du gesetzlich versichert oder privat versichert und angestellt, übernimmt dein Arbeitgeber mit diesem Zuschuss einen Teil deines GKV- oder PKV-Beitrags – und das steuerfrei. Den Arbeitgeberzuschuss erhalten freiwillig gesetzlich und privatversicherte Angestellte also als Zuschuss zu ihrem PKV-Beitrag steuerfrei von ihrem Arbeitgeber.
Die Höhe des Arbeitgeberzuschusses beträgt 50 Prozent vom Beitrag, maximal aber 50 Prozent des durchschnittlichen Höchstbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Arbeitgeberzuschuss für privat Versicherte orientiert sich also an dem Arbeitgeberbeitrag gesetzlich versicherter Angestellter, sodass er nicht höher als dieser ausfällt.
Achtung: Wenn Arbeitnehmer folgende Leistungen beziehen, erhalten sie keinen Zuschuss vom Arbeitgeber zur PKV:
Laut Gesetzgeber ist eine Beteiligung des Arbeitgebers zu den Beiträgen deiner Krankenversicherung unter bestimmten Vorgaben vorgeschrieben.
Dies ist für gesetzlich Pflichtversicherte in § 249 SGB V geregelt. § 257 SGB V betrifft Beitragszuschüsse für freiwillig in der GKV Versicherte bzw. für PKV-versicherte Personen.
Hier wird dir gesetzlich eine Beteiligung für dich selbst und deine Familienmitglieder
zugesichert. Dabei darf der PKV-Zuschuss deines Arbeitgebers nicht höher
ausfallen als bei einem vergleichbaren GKV-versicherten Arbeitnehmer.
Um den Arbeitgeberzuschuss geltend zu
machen, musst du als PKV-Versicherter deinem Arbeitgeber einen
Nachweis darüber vorlegen, bei welchem Versicherer du versichert bist.
Wann gibt es keinen Zuschuss?
Es gibt Phasen, in denen der Arbeitgeber keinen Zuschuss zur PKV zahlt.
Das ist dann der Fall, wenn du folgende Leistungen beziehst:
Krankentagegeld (bei Krankheit länger als 6 Wochen)
Mutterschaftsgeld während der Schutzfrist vor der Entbindung (Mutterschutz)
Elterngeld in der Elternzeit
In diesen Fällen zahlen Privatversicherte ihre Prämie selbst, können aber zum Beispiel über ihren Ehepartner/ihre Ehepartnerin einen Arbeitgeberzuschuss erhalten. Außerdem fällt bei privat Versicherten das Elterngeld in der Regel etwas höher aus als bei gesetzlich Versicherten.
Wie hoch ist der Arbeitgeberzuschuss?
Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Höhe des Zuschusses haben:
PKV-Beitrag: Die Höhe des Zuschusses ist wie in der GKV auch in der privaten Krankenversicherung abhängig von deinem Beitrag.
Orientiert an GKV: Er kann höchstens so hoch sein wie der Arbeitgeberbeitrag, den ein gesetzlich Versicherter bekommen würde.
Höchstens 50 %: Der Zuschuss darf nicht mehr als die Hälfte des Beitrags betragen, weil ansonsten Steuern fällig werden.
Ohne Selbstbehalt: Der Zuschuss betrifft nur tatsächlich geleistete Beiträge. Hast du einen Selbstbehalt vereinbart, gibt es dazu keinen Zuschuss.
Wie hoch ist oder wäre dein PKV-Beitrag?
Damit dein Arbeitgeber dir einen Zuschuss zahlt, musst du ihn darüber informieren, wie hoch dein PKV-Beitrag ist. Die entsprechende Bescheinigung ist bei ottonova ganz einfach in deinem Konto in der App hinterlegt.
Falls Du neugierig bist, wie teuer eine PKV für Dich ist, nutze doch einfachunseren PKV-Rechner.
Überlegst du von der GKV in die PKV zu wechseln? Alle Informationen hierzu findest du in unserem Artikel von der GKV in die PKV wechseln.
Weitere Vorteile der privaten Krankenversicherung!
Tarife orientieren sich an Berufsgruppen: Tarife sind auf den Bedarf unterschiedlicher Berufsgruppen zugeschnitten.
Tarife individuell anpassbar: Der gewählte PKV-Tarif kann mit Zusatzbausteinen den eigenen Anforderungen und Wünschen angepasst werden.
Bevorzugte Behandlung: PKV-Versicherte profitieren von mondernsten Behandlungen und kürzeren Wartezeiten beim Arzt. ottonova bietet zudem einen Terminvereinbarungs-Service an, d.h. wir buchen und organisieren für dich deine Arzttermine.
Vertraglich festgelegte Leistungen: Leistungen werden im Alter nicht weggestrichen, wohingegen das bei der GKV der Fall sein kann. Bei ottonova gibt esaußerdem keine tariflichen Preis/Leistungsverzeichnisse, d.h. keine versteckten Leistungskürzungen im Behandlungsfall.
Im Ausland versichert: Viele PKVs bieten auch im Ausland Versicherungsschutz an. Auch mit ottonova bist du im Ausland bestens geschützt (u.a. unbegrenzter Versicherungsschutz innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes).
Maximaler Zuschuss PKV: Berechnung Arbeitgeberzuschuss für die private Krankenversicherung
Der Arbeitgeberzuschuss hängt von der Beitragsbemessungsgrenze in der GKV ab, die regelmäßig steigt. Er liegt bei 8,1 Prozent (Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes + durchschnittl. Zusatzbeitrag) und beträgt in der PKV monatlich maximal 403,99Euro. Vor fünf Jahren waren es noch rund 300 Euro.
Der Beitragssatz zur gesetzlichen Pflegeversicherung liegt bei 3,05 Prozent für Versicherte mit Kindern. Dieser wird für die Berechnung des Zuschusses herangezogen. Die Beitragsbemessungsgrenze ist genauso hoch wie in der Krankenversicherung. Der maximale Zuschuss deines Arbeitgebers zur privaten Pflegeversicherung liegt bei 84,79Euro im Monat.
Zusammengerechnet liegt der maximal Arbeitgeberzuschuss für Krankenversicherung und Pflege also bei 480,05 Euro.
So berechnet sich der maximale Arbeitgeberzuschuss 2023
Was müssen Familien zum Arbeitgeberzuschuss wissen?
Gibt es auch einen Arbeitgeberzuschuss in der privaten Krankenversicherung für dein Kind oder dein:e Partner:in? Bist du mit deiner Familie in der PKV, können auch dein:e Ehepartner:in und deine Kinder unter bestimmten Voraussetzungen vom Arbeitgeberzuschuss profitieren.
Voraussetzung: Deine Familie ist privat versichert und hätte theoretisch Anspruch auf eine Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Höhe: Deine Familie bekommt nur dann einen Zuschuss, wenn der Höchstbetrag noch nicht von deinem eigenen Zuschuss ausgeschöpft ist.
Ausschluss: Sind deine Angehörigen gesetzlich versichert, gibt es keinen Zuschuss für sie.
Du bist an einem Wechsel in die private Krankenversicherung interessiert?
Wir informieren dich gerne über Kosten und Leistungen in der privaten Krankenversicherung und berechnen mit dir dein monatlichen Einsparpotenzial.
FAQs zum Arbeitgeberzuschuss
Alle Angestellten in Deutschland, die entweder privat oder freiwillig gesetzlich versichert sind. Wer pflichtversichert ist, erhält einen Arbeitgeberbeitrag.
Der Arbeitnehmer beteiligt sich zur Hälfte an den Kosten für die Renten-, Kranken- und die Pflegeversicherung.
Der Zuschuss des Arbeitgebers in der PKV ist maximal so hoch wie der Arbeitgeberanteil des Höchstbeitrags in der GKV. Dieser Betrag liegt maximal bei 403,99 Euro für die PKV und 84,79Euro für Pflege.
Anspruch auf den Arbeitgeberzuschuss haben lediglich angestellte Arbeitnehmer:innen. Hauptberuflich Selbstständige zahlen ihren Beitrag zur privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung und Pflege vollständig allein, egal ob sie in der privaten oder in der gesetzlichen Krankenversicherung. Einen Arbeitgeberzuschuss für die private Krankenversicherung für hauptberuflich Selbstständige gibt es also nicht.
Wenn du in Rente gehst, dann fällt der Arbeitgeberzuschuss zu deinen Beiträgen weg. Allerdings hast du die Möglichkeit, einen Zuschuss zu deinen PKV-Beiträgen in der Rente bei der gesetzlichen Rentenversicherung zu beantragen.
Wie hoch der Zuschuss ausfällt, orientiert sich an der Höhe der Rente. Denn du erhältst 8,10 % deiner gesetzlichen Rente als Zuschuss für deine PKV-Beiträge. Der maximale Zuschuss darf aber höchstens die Hälfte deiner tatsächlichen PKV-Beiträge betragen.
Den Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung gibt es auch bei Krankheit. Allerdings nur für sechs Wochen, solange Versicherte auch eine Lohnfortzahlung erhalten.
Bei einer Arbeitsunfähigkeit, die länger als sechs Wochen anhält, entfällt auch der Arbeitgeberzuschuss zur PKV. Wenn du ein Krankentagegeld bei deiner PKV abgeschlossen hast, springt dieses für den Lohnausfall ein.
Privat oder gesetzlich:
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Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.
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