Private Krankenversicherung im Referendariat: Tipps für den Wechsel

Du beginnst dein Referendariat und fragst dich, ob eine private Krankenversicherung für Referendare die richtige Wahl ist? Als beihilfeberechtigter Referendar oder Referendarin profitierst du von speziellen Anwärtertarifen, die oft deutlich günstiger sind. Erfahre hier alles Wichtige, um die passende private Krankenversicherung im Referendariat zu finden und optimal in deine Beamtenlaufbahn zu starten.

Aktualisiert am 1. August 2025
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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung zum Ratgeber

  • Die PKV ist im Referendariat besonders attraktiv, da die Beihilfe einen Großteil der Krankheitskosten übernimmt. Mit einer privaten Krankenversicherung versicherst du folglich nur die Restkosten.
  • Planung nach dem Referendariat: Bei nicht direkter Verbeamtung und Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung sichert eine Anwartschaftsversicherung den späteren Wiedereinstieg in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung und ist daher eine wichtige Überlegung.

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Warum lohnt sich die private Krankenversicherung im Referendariat?

Beihilfeanspruch

Für privat versicherte Referendare übernimmt die Beihilfe des Bundeslandes einen Großteil deiner Krankheitskosten, die private Krankenversicherung die Restkosten.

Beispiel:

Beihilfe für Familie im Referendariat

Die Beihilfeleistungen können sich auch auf deine Familie erstrecken. Je nach Bundesland und Familiensituation:

Wenn du dich für eine private Krankenversicherung entscheidest, kannst du deine Familie kostengünstig mitversichern. Die PKV dient hier als Restkostenversicherung.

Anwartschaft

Private Krankenversicherungen bieten spezielle Anwärter-Tarife für Beamtenanwärter an. Diese Tarife sind:

Individuelle Tarifgestaltung

Du kannst die Leistungen deiner privaten Krankenversicherung individuell zusammenstellen:

Steuerliche Vorteile

Das Thema Steuererklärung wird bei der privaten Krankenversicherung auch interessant. Du kannst deine Beiträge im Rahmen der Basisabsicherung unbegrenzt für den Anwärter und der Familie absetzen.

Diese Beiträge zur privaten Krankenversicherung im Referendariat sind steuerlich absetzbar:

Beihilfe-Vorteile für die ganze Familie

Tatsächlich ist es häufig sinnvoll, im Referendariat die ganze Familie privat zu versichern. Denn wenn du zum Beispiel zwei Kinder hast, trägt die Beihilfe 80 bis 90 Prozent der Behandlungskosten für diese (Ausnahme Hessen). Und wenn dein Partner oder deine Partnerin kein bzw. wenig Einkommen hat, übernimmt die Beihilfe ebenfalls 70 Prozent oder bis zu 90 Prozent für den Partner oder die Partnerin.

Von GKV zu PKV: So klappt der Wechsel im Referendariat

Referendare und Referendarinnen können ganz einfach in die private Krankenversicherung wechseln. Wenn du vorher GKV-pflichtversichert warst, dann hast du die Möglichkeit zum Zeitpunkt des Beihilfeanspruches aus der gesetzlichen Krankenversicherung, auch rückwirkend, auszutreten und in die PKV zu wechseln. Wenn du vorher freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert warst, dann hast du eine Kündigungsfrist von zwei vollen Monaten und kannst dich anschließend privat versichern.

Worauf du bei der Tarifwahl achten solltest

Beamtenanwärter sollten verschiedene PKV-Tarife vergleichen, bevor sie sich für eine private Krankenversicherung entscheiden. Die Unterbringung im Mehrbettzimmer ist natürlich günstiger als ein Zweibettzimmer, solltest du ins Krankenhaus müssen. Auch die Chefarzt-Behandlung oder eine höhere Kostenübernahme bei Sehhilfen verursacht häufig einen Zuschlag. Überlege also, welche Leistungen dir wichtig sind und informiere dich umfassend, denn deine private Krankenversicherung wird dich lange begleiten.

Interessant ist auch, ob die private Krankenversicherung deiner Wahl einen Beihilfeergänzungstarif anbietet. Dieser erstattet nicht beihilfefähige Kosten zum Beispiel beim Zahnarzt und bietet etwa einen Auslandsreiseschutz.

Ein Vergleich am Beispiel

Nehmen wir an:

  • Du bist 25 Jahre alt, ledig, kinderlos, wohnst in Bayern
  • Dein Referendarsgehalt liegt bei 1.500 Euro brutto monatlich

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):

  • Beitragssatz: 14,0 % = ermäßigter Beitragssatz ohne Krankengeldanspruch
  • Durchschnittliche Zusatzbeitrag von 2,5 %
  • Pflegeversicherung: 4,2 %
  • Gesamtabgaben: 20,7%
  • Ein Referendar mit einem Bruttogehalt von 1.500 Euro zahlt etwa 310 Euro pro Monat für die GKV.

Private Krankenversicherung (PKV):

  • Anwärtertarif bei ottonova: ca. 80 Euro/Monat

Ergebnis: Die private Krankenversicherung im Referendariat ist für beihilfeberechtigte Referendare deutlich günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung.

Was passiert nach dem Referendariat mit deiner PKV?

Wirst du nach dem Referendariat verbeamtet, kannst du ganz einfach in einen "normalen" Beamtentarif deiner privaten Krankenversicherung wechseln.

Angestellt statt verbeamtet? Nicht jeder Anwärter wird nach seinem Referendariat auch verbeamtet. Manche erhalten eine Vertretungsstelle und befinden sich dann in einem Angestelltenverhältnis. Das bedeutet in der Regel, dass du zurück in die gesetzliche Krankenkasse musst. Denn meist übersteigt das Gehalt angestellter Lehrer nicht die Versicherungspflichtgrenze, ab der du als Angestellter in die PKV darfst.

Wenn du damit rechnest, später auf Lebenszeit verbeamtet zu werden, kannst du eine Anwartschaftsversicherung abschließen. So stellst du sicher, dass dein Gesundheitszustand bei einem erneuten Wechsel in die PKV nicht noch einmal geprüft wird. Praktisch, wenn du momentan rundum gesund bist!

Du wirst verbeamtet:

Du wirst angestellt:

Anwartschaft: Ein cleverer Zwischenschritt

Mit einer Anwartschaft sicherst du dir:

Besonders sinnvoll, wenn:

Besonderheiten für angehende Juristen

Bei angehenden Juristen ist das Referendariat etwas anders geregelt, was sich auch auf die Krankenversicherung auswirkt. Für sie ist es häufig nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in ein Angestelltenverhältnis oder in die Selbstständigkeit. Nur die, die Richter oder Staatsanwalt werden wollen, streben eine Beamtenlaufbahn an.

Rechtsreferendare sind aber in der Regel angestellt. Meist auch dann, wenn sie im öffentlichen Dienst einsteigen. Das bedeutet: Du bist in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert, da dein Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 73.800 Euro wahrscheinlich nicht übersteigt. Daher ist eine PKV für Rechtsreferendare eher nicht möglich.

  • Sobald du Beamter auf Widerruf bist
  • Nach erfolgter Kündigung deiner gesetzlichen Krankenversicherung (meist ist ein Austritt zum Beginn des Dienstverhältnisses möglich; 2 Monate Kündigungsfrist nur, wenn vorher eine freiwillige Mitgliedschaft bestanden hat
  • Du reichst die Arztrechnungen bei der Beihilfestelle und PKV ein
  • Die Beihilfe zahlt ihren Anteil, die PKV den Rest (= Restkostenversicherung)

Die private Krankenversicherung ist für Beamtenanwärter eine Restkostenversicherung und übernimmt somit nur einen Teil der Kosten, den die Beihilfe nicht übernimmt . Und da der Tarif zeitlich auf die Beamtenanwärterzeit beschränkt ist, werden keine Alterungsrückstellungen gebildet. Deshalb ist sie so günstig.

  • Lehramtsanwärter und Beamte auf Widerruf profitieren in den meisten Fällen von einem Beihilfeanspruch und können somit günstige Anwärtertarife in der PKV nutzen.
  • Sonstige Beamtenanwärter, wie beispielsweise angehende Finanzbeamte oder Verwaltungsreferendare, können ebenfalls von den günstigen Tarifen der privaten Krankenversicherung für Referendare profitieren.
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HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie recherchiert und schreibt vor allem über Krankenversicherung, (E-)Health und digitale Innovation, die das Leben besser machen.

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