Schutzimpfungen da – Corona weg? Leider sieht der Weg zurück in die Normalität trotz hoher Wirksamkeit der Impfstoffe etwas komplizierter aus als diese Gleichung. Welche Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen? Wie funktionieren sie? Und wann solltest du die Impfung auffrischen lassen?
Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission:
Aktuell empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) 3 Impfungen gegen Corona ab 12 Jahren und für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen schon ab 5 Jahren. Eine vierte Impfung wird aktuell nur Personen über 60 Jahren empfohlen.
Wenn Impfstoffe entwickelt werden, bedeutet das noch nicht, dass sie sofort flächendeckend eingesetzt werden dürfen. Bevor Schutzimpfungen zugelassen werden, geht ein gründlicher Prozess der Wirkungs- und Qualitätsprüfung voran. Gerade in einer Ausnahmesituation wie dieser muss unbedingt sichergestellt werden, dass die Risiken der Impfstoffe minimal sind und bei der Prüfung jede Richtlinie eingehalten wird.
Auch bei den Vakzinen gegen COVID-19 wurden trotz des Rekordtempos bei der Entwicklung alle wichtigen Prüfschritte sorgfältig eingehalten.
Diese Impfstoffe gegen COVID-19 gibt es:
Vorsicht! Die Empfehlungen und Regelungen können sich ändern. Informiere dich also regelmäßig über den aktuellen Stand! Zum Beispiel auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums oder deines zuständigen Landesministeriums.
Impfstoff
Art des Impfstoffs
Für wen empfohlen?
Wann zugelassen?
Comirnaty (BioNTech)
mRNA-Impfstoff
5-11 / ab 12
Dezember 2020
Spikevax (Moderna)
mRNA-Impfstoff
ab 6
Januar 2021
Vaxzevria (AstraZeneca)
Vektorimpfstoff
Empfehlung Stiko ab 60
Januar 2021
Jcovden (Janssen/Johnson & Johnson)
Vektorimpfstoff
Empfehlung Stiko ab 60
März 2021
Nuvaxovid (Novavax)
Totimpfstoff
ab 18
Dezember 2021
COVID-19 Vaccine Valneva
Totimpfstoff
18-50
Juni 2022
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Update Juni 2022: 2. Totimpfstoff wird zugelassen
Im Juni hat die EU-Kommission mit dem Impfstoff COVID-19 Vaccine Valneva den 2. Totimpfstoff in EU für Personen zwischen 18 und 50 Jahren zugelassen. Das liegt daran, dass Untersuchungsdaten zu diesem Impfstoff für Personen über 50 Jahren fehlen.
Der Impfstoff ist derzeit in Deutschland noch nicht zur verfügbar. Ob und wann er auch hierzulande verimpft wird, ist noch unklar.
Update Dezember 2021: Booster-Impfungen sollen den Impfschutz nach drei Monaten auffrischen
Nachdem die Ständige Impfkommission seit dem 18. November 2021 nach sechs Monaten eine Auffrischimpfung gegen COVID-19, empfohlen hatte, gilt nun seit dem 21. Dezember 2021 die Empfehlung für alle Personen über 18 Jahren, sich schon nach drei Monaten nach der Zweitimpfung zum dritten mal impfen zu lassen.
Die europäischen Impfzertifikate werden ab dem 01. Februar 2022 ohne sogenannte "Boosterimpfung" nach neun Monaten ungültig.
Fakten zur Booster-Impfung:
Je länger die Impfung zurück liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit sich mit COVID-19 zu infizieren. Denn nach mehreren Monaten lässt der Impfschutz deutlich nach.
Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission us dem November 2021 sollte jede Person über 18 Jahren die Möglichkeit haben, die Coronaschutzimpfung aufzufrischen.
Seit 21. Dezember 2021 wird empfohlen, dass die Auffrischimpfung soll nach 3 Monaten nach der zweiten Impfung erfolgen.
Wenn man mit Johnson & Johnson geimpft wurde, wird diese bereits nach 4 Wochen mit einem mRNA-Impfstoff von BioNTech oder Moderna empfohlen.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt einen mRNA-Impfstoff (also z.B. BioNTech/Pfizer oder Moderna), unabhängig davon, mit welchem Impfstoff man vorher geimpft wurde.
Ärzte und Ärztinnen in Praxen und Betriebsärzte, sowie in einigen Bundesländern wie Bayern oder Berlin auch Impfzentren sollen die Booster-Impfung durchführen. Aber auch mobile Impfteams sollen eingesetzt werden.
Schutzimpfungen gegen Corona – Endlich sind die Impfstoffe da!
„Wir können uns nicht sicher sein, dass es überhaupt einen Impfstoff gegen Covid-19 geben wird - und wenn es einen geben wird, ob er alle Tests auf Wirksamkeit und Sicherheit überstehen wird.“ So fasste Dr. David Nabarro, Professor für globale Gesundheit am Imperial College in London, die Situation noch im Frühsommer 2020 zusammen.
Einen Impfstoff zu entwickeln kann Jahre dauern – egal, wie wichtig er ist und egal wie viel Geld in die Forschung fließt. Ob ein wirksamer Impfstoff gegen ein Virus gefunden werden kann und ob dieser zugelassen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Doch der Corona-Impfstoff wurde in einem noch nie dagewesenen Rekordtempo entwickelt, da auf langjährige Forschungsarbeit zurückgegriffen wurden konnte und Ende 2020 gab es den Durchbruch beim Thema Vakzin gegen Covid-19:
Zulassungen der Europäischen Arzneimittelbehörde
Am Montag, den 21. Dezember 2020 wurde der mRNA-Impfstoff von BioNTech und Pfizer für die EU zugelassen und wird seither nach der Impfstrategie der Bundesregierung auch in Deutschland verimpft. Für Kritik sorgten Engpässe bei der Herstellung des Impfstoffes. Es ist mittlerweile der einzige Impfstoff, der für Personen unter 30 Jahren empfohlen wird.
Seit Mai 2021 ist der BioNTech-Impfstoff auch für Jungendliche ab 12 Jahren zugelassen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar 2021 das Go für den zweiten Corona-mRNA-Impfstoff und empfahl die bedingte Zulassung für das Vakzin des US-Unternehmens Moderna. Die Bundesregierung hatte sich in Vorverträgen bereits 50,5 Millionen Impfdosen des Moderna-Impfstoffes gesichert.
Ende Januar 2021 wurde auch dem dritten Impfstoff gegen Corona, der vom Unternehmen AstraZeneca entwickelt wurde, seine Zulassung erteilt. Nach verschiedenen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission für unterschiedliche Altersgruppen ist der Vektorimpfimpfstoff mittlerweile nur noch für Personen ab 60 Jahren empfohlen.
Am 07. Januar 2021 hat auch das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac die Zulassung ihres Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde beantragt. Die Zulassung erfolgte jedoch aufgrund zu geringer Wirksamkeit nicht.
Im März 2021 folgte dann die Zulassung des Vakzins von Johnson&Johnson. Bei diesem Impfstoff handelt es sich um einen Vektorimpfstoff und es ist - anders als bei allen anderen zugelassenen Impfstoffen - nur eine Dosis für den vollständigen Impfschutz notwendig. Er ist allerdings nur für Personen ab 60 Jahren empfohlen.
Mit der Zulassung für ab 18-Jährige des US-Pharamunternehmens Novavax im Dezember 2021 ist nun ein fünfter Impfstoff in der EU zugelassen. Es ist der erste zugelassene Proteinimpfstoff, der im Labor hergestellte Kopien des Spike-Proteins des Sars-CoV-2-Virus enthält.
Seit Dezember 2021 wird auch die Zulassung des Totimpfstoffs des französisch-österreichischen Biotechnologie-Unternehmens Valneva von der Europäischen Arzneimittelbehörde geprüft. Dieser enthält inaktivierte Sars-CoV-2-Viren und ist damit ein klassischer Totimpfstoff.
Update November 2020: Erster Durchbruch bei BioNTech und Pfizer
Nun haben der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech und der US-Pharmakonzern Pfizer am 9. November bekannt gegeben, ihren gemeinsam entwickelten Impfstoffkandidaten noch im November zur Zulassung bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FBA anmelden zu wollen. Nach Abschluss der Testphase III berichten die Forscher, dass der Impfstoff BNT162b2 eine Wirksamkeit von 95% gegen das Coronavirus aufweisen soll. Während dieser Testphase wurden bisher 43.500 Personen geimpft. Der Impfschutz soll eine Woche nach der Impfung wirksam sein, so die Wissenschaftler. Laut Angaben der Hersteller könnten bis Ende 2020 bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen verfügbar sein.
Wegen der Dringlichkeit des Impfstoffes wollen sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Arzneimittelbehörden ihren Zulassungsverfahren deutlich beschleunigen. Damit könnte der Impfstoff Anfang 2021 zur Verfügung stehen. Normalerweise dauert ein solches Verfahren bis zu ein Jahr.
Parallel gab die Bundesregierung ihre Impfstrategie bekannt. Die Impfung solle zum einen aus Steuermitteln finanziert werden. Risikogruppen sollen zuerst Zugang zum Impfstoff erhalten.
EU handelt Rahmenverträge über Impfdosen aus:
Am 10. November wurde bekannt, dass die EU ihren Vertrag mit BioNTech nun fertig ausgehandelt habe und sich 200 Impfdosen gesichert habe, um so die Versorgung der EU-Bürger zu gewährleisten. Auf 100 Millionen mehr Dosen des Vakzins gibt es eine Option.
Von Seiten BioNTech zeigte man sich optimistisch, dass bis zum Sommer etwa 70% der deutschen Bevölkerung geimpft werden könnten, so der Finanzchef des Impfstoffhersteller in den "Stuttgarter Nachrichten". Das entspräche dem Impfziel der Bundesregierung.
Auch Moderna und AstraZeneca erzielen vielversprechende Ergebnisse:
Auch das US-amerikanische Pharmaunternehmen Moderna verkündete am 16. November laut Zwischenergebnissen der Phase III-Studie eine Wirksamkeit seines Impfstoffes von 94 %. Die Europäische Arzneimittel-Agentur prüft den Moderna-Impfstoff mRNA-1273 aktuell in einem beschleunigten Zulassungsverfahren. Die EU-Kommission hat indes mit dem Unternehmen einen Rahmenvertrag über 160 Millionen Impfdosen geschlossen.
Das schwedisch-britische Impfstoffprojekt von AstraZeneca hatte unterdessen ebenfalls positive Ergebnisse zu vermelden. 70% sei die Schutzwirkung ihres Vakzins gaben dir Forscher bekannt.
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Corona hat einen großen Einfluss auf die Gesundheitspolitik
Mehr als 180 Projekte zur Entwicklung eines Impfstoffes laufen derzeit. Laut der WHO werden (Stand 11.09.2020) 35 Kandidaten für einen Impfstoff gegen das Coronavirus in klinischen Studien getestet. Neun Impfstoffe haben bis dato Phase III erreicht. Dies bedeutet, dass der Impfstoff an mehreren zehntausend freiwilligen Probanden getestet wird.
Mit sechs Impfstoffherstellern, deren Stoffe gerade in Phase III der Testung stehen, führt die EU-Kommission Sondierungsgespräche, um sich genügend Impfdosen zu sichern, sobald der Impfstoff zugelassen ist:
Sanofi-GSK,
Johnson&Johnson,
CureVac
Moderna
AstraZeneca und
BioNTech/Pfizer
Mit AstraZeneca hat man bereits schon einen Vertrag über die Lieferung von 400 Impfdosen geschlossen. Auch vom Mainzer Unternehmen BioNtech will man sich 300 Dosen sichern.
Am 15. September wurde bekannt, dass die Bundesregierung drei deutsche Pharmaunternehmen (BioNTech, CureVac und IDT Biologika) mit Millionenbeträgen gefördert werden sollen, um die Suche nach einem wirksamen Impfstoff zu beschleunigen. BioNTech erhält eine Förderung von 375 Mio. €, die Tübinger Firma CureVac 252 Mio. €, teilte Bildungsministerin Anja Karliczek mit. Im Gegenzug erhalte Deutschland 40 Millionen Impfdosen. 54 Millionen hat die Bundesrepublik schon beim Unternehmen AstraZeneca bestellt. Mit IDT Biologika sind die Gespräche noch nicht abgeschlossen.
Update Juni 2020: Erster Impfstoff in Phase III
Erster Corona-Impfstoff-Kandidat der Universität Oxford und des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca erreicht Studienphase III. (Die Studie musste bisher zweimal wegen der Erkrankung zweier Probanden unterbrochen werden, ist aber im September wieder angelaufen, da diese unabhängig von der Impfung erfolgte.)
Investition:
Am 15. Juni gab die Bundesregierung bekannt, dass sie sich mit einer Investition von 300 Millionen Euro am Impfstoffhersteller CureVac beteilige, das ebenfalls nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus sucht.
Update Mai 2020: Die ersten Immunabwehr-Reaktionen
Der in China in einer klinischen Studie an 108 gesunden Patienten getestete Impfstoff Ad5-nCoV hat im Mai 2020 weltweit erstmals eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 des Immunsystems bei Menschen hervorgerufen wie im im Journal „The Lancet“ veröffentlicht wurde.&
Vielversprechendes Projekt:
Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Universitätsklinikum Erlangen arbeiten In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig sowie dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen an monoklonalen Antikörpern. Mit dieser passiven Impfung könnte zum Beispiel medizinisches Fachpersonal geimpft werden. Die Immunität würde nur etwa zwei bis drei Monate bestehen und müsste dann wiederaufgefrischt werden, stellt aber eine gute Alternative dar, bis ein aktiver Impfstoff gefunden wird.;
Update April 2020: Klinische Tests
Seit dem 22. April können in Deutschland klinische Tests durchgeführt werden.
Obwohl bei der Forschung ein gewisser Wettbewerb entsteht, arbeiten viele Staaten und Institutionen länderübergreifend gemeinsam an der Entwicklung des Impfstoffes. Auch finanziell halten die Staaten bisher zusammen: Um die Forschung, Entwicklung, Produktion und Verbreitung zu fördern, wurden bei einer internationalen Geberkonferenz insgesamt 7,4 Milliarden Euro gesammelt – Deutschland beteiligte sich mit 525 Millionen.
Damit eine Impfung gegen SARS-CoV-2 effizient und flächendeckend eingesetzt werden kann, sind wir nicht nur auf wirksame Impfstoffe angewiesen, sondern auch darauf, dass diese in sehr großen Massen produziert und verteilt werden können. Die Kapazitäten dafür werden jetzt schon geschaffen. Unter anderem plant beispielsweise die Bill & Melinda Gates Foundation, mehrere Milliarden Dollar in Produktionsanlagen zu investieren, in denen nach einer Testphase mit sieben Impfstoffen die beiden produziert werden sollen, die am meisten Erfolg versprechen.
Auch in Deutschland bereiten sich Hersteller auf die Produktion von großen Mengen vor. Bleibt zuletzt noch die Kostenfrage für den Verbraucher: Über die Aufnahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen entschiedet für gewöhnlich die G-BA.
Was, wenn die Impfung gegen Corona doch nicht möglich ist?
Dass eine Schutzimpfung für Corona gefunden wird, ist leider nicht selbstverständlich. Das Beispiel Aids zeigt, dass jahrzehntelang intensiv an Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten geforscht werden kann, nur um an Ende ohne großen Erfolg dazustehen. Natürlich gibt es bereits Fortschritte und die Hoffnung auf eine wirksame Impfung gegen Corona ist hoch wie nie. Doch noch ist kein Impfstoff in der EU zugelassen. Welche Alternativen gäbe es zur Impfung?
Zum einen die Entwicklung eines wirksamen Medikaments. Dieses könnte die Sterberate deutlich verringern und das Gesundheitssystem entlasten. Bereits jetzt ist in den USA das Medikament Remdesivir, das ursprünglich als Gegenmittel für Ebola entwickelt wurde, per Eilverfahren auch für Corona zugelassen worden. Bei einer Studie des National Institute of Allergy and Infectious Disease mit 1.000 Patienten zeigte sich unter anderem eine im Durchschnitt vier Tage kürzere Erholungszeit der Infizierten, die mit Remdesivir behandelt wurden. Die Euphorie sollte sich jedoch auch hier in Grenzen halten. Denn wem und wie das Medikament wirklich hilft, ist bisher noch nicht völlig klar und viele Studien, die eine Wirkung belegen sollen, sind nicht repräsentativ.
Sollte es wider Erwarten doch keine ausreichende Wirksamkeit der Impfstoffe geben, bliebe nur noch ein Leben mit Corona. Um dieses möglich zu machen, müsste vor allem auf umfangreiche Testverfahren und die Nachverfolgung von Infektionsketten gesetzt werden. Die Selbstisolation bei Symptomen, Social Distancing im Alltag und im Beruf sowie der besondere Schutz von Risikogruppen würden noch sehr lange das öffentliche Leben bestimmen.
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So funktionieren Schutzimpfungen
Ob gegen Pneumokokken, Masern oder Röteln, für Infektionskrankheiten existieren verschiedene Arten von Impfungen. Einige Schutzimpfungen werden mit Lebendimpfstoffen durchgeführt, andere mit Totimpfstoffen oder genbasierten Impfstoffen. Laut dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa) sind diese drei Arten von Impfungen diejenigen, die für Corona-Impfstoffe in Frage kommen.
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Lebendimpfstoffe/Vektorimpfstoffe:
Beim Impfen mit Lebendimpfstoffen werden sogenannte Vektorviren genutzt, die dem Körper suggerieren, dass er an der Infektionskrankheit, in diesem Fall Covid-19, erkrankt ist. Die Vektorviren an sich sind harmlos, dennoch bildet das Immunsystem Antikörper dagegen. Bei einer echten Infektion „erinnert“ sich der Körper daran und produziert diese Antikörper erneut. Der Antikörper-Aufbau steht zum Beispiel in der Forschung von Johnson & Johnson im Mittelpunkt, sowie in den Projekten der University of Oxford und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).
Totimpfstoffe:
Ein Totimpfstoff enthält entweder abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon. Diese werden wiederum vom Körper erkannt und der Antikörper-Aufbau beginnt. Da sich die toten Erreger nicht vermehren können, kann keine Krankheit ausbrechen. Momentan forschen zum Beispiel Novavax oder das Beijing Institute of Biological Products an dieser Form des Impfschutzes.
Genbasierte Impfstoffe (mRNA-Impfstoffe):
Die beiden Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe. Das bedeutet, dass das Präparat genetische Informationen des Coronavirus enthält. Aus diesen Informationen stellt der Körper ein Viruseiweiß her. Wirksam wird die Impfung, indem sie, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anregt. So können die Viren abgefangen werden, noch bevor sie in die Zellen eindringen und sich dort vermehren können.
Außer Frage steht, dass es eine Covid-19 Impfempfehlung geben wird, sobald der Impfstoff zugelassen ist. Doch eine Impfpflicht soll es nicht geben. Das gab die Bundesregierung am 9. November bekannt.
Die Möglichkeit einer Impfpflicht hatte vielfache Diskussionen ausgelöst. Bereits die Pflicht zur Impfung gegen Masern hatte zuletzt große Diskussionen mit Impfgegnern ausgelöst. Nicht anders sieht es aus, wenn es um die Covid-19 Impfempfehlung geht.
Nach der Zulassung: Wer wird wann geimpft?
Parallel zum Bekanntwerden, dass BioNTech seinen entwickelten Impfstoff zulassen will, stellte Gesundheitsminister Jens Spahn eine nationale Impfstrategie vor: So sollen Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen und medizinisches Personal zuerst geimpft werden. Darauf soll die Impfung Beamten wie Lehrern und Polizisten zur Verfügung stehen. Einen Unterschied zwischen gesetzlich und privat Versicherten soll es ebenso wenig geben wie eine Impfpflicht.
„An Tag eins und in den ersten Wochen und möglicherweise Monaten wird es noch nicht ausreichend Impfstoff für alle geben, die geimpft werden wollen“, sagte der Minister während der Pressekonferenz. Die Frage ist also nach welchen Kriterien das knappe Gut verteilt werden soll. Deshalb müsse geregelt werden, dass Risikogruppen zuerst Zugang zum Impfstoff bekämen.
Ein Unterschied zwischen Privat- und Kassenpatienten solle aber nicht gemacht werden.
Bis Impfungen gegen Corona für alle zugänglich sein werden, könnte es aber trotz der jüngsten enormen Fortschritte noch ein langer Weg werden. Doch auch über andere Wege kannst du dich gegen eine Infektion schützen, bis es so weit ist. Hier erfährst du, wie das geht:
Marie-Theres ist Online Redakteurin bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über E-Health, InsurTech und digitale Innovation, die das Leben besser machen.