Schnell ist es passiert: Du brichst dir beim Skifahren ein Bein, dein Blinddarm muss raus oder du fängst dir eine fiese Lungenentzündung ein. Dann heißt es: Kliniktasche packen und ab ins Krankenhaus. Je nach Aufenthaltsdauer können schnell unerwartete Zusatzkosten auf dich zukommen, die nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.
Aktualisiert am 7. Juli 2025
ARTIKEL FACHLICH GEPRÜFTvon unseren PKV-Experten
Inhalt des Ratgebers
Das Wichtigste auf einen Blick
Du bekommst einen festen Betrag pro Tag im Krankenhaus (zwischen 10 und 50 €).
Das Geld kannst du frei verwenden, z. B. für Zuzahlung, Telefonkosten oder Kinderbetreuung.
Auszahlung erfolgt meist ohne Nachweise, aber gegen Aufenthaltsbescheinigung.
Wartezeit: meist 3 Monate ab Vertragsbeginn (außer bei Unfällen).
Dauer: Wie lange du Krankenhaustagegeld bekommst richtet sich nach den Vertragsbedingungen.
Was ist Krankenhaustagegeld?
Die Krankenhaustagegeldversicherung zahlt einen vorab vereinbarten Betrag für jeden Tag, den du in der Klinik verbringst. Damit können gesetzlich Versicherte die Zuzahlung von 10 Euro abdecken, die für ihren Krankenhausaufenthalt fällig wird. Aber auch für andere Ausgaben kann das Krankenhaustagegeld verwendet werden – zum Beispiel für Telefonkosten, die entstehen, wenn du länger mit deinen Lieben sprechen willst. Oder für die Betreuungskosten deines Kindes, das alleine zu Hause bleiben muss.
Du kannst das Geld in der Regel verwenden, wofür du möchtest. Ganz ohne Nachweis. Damit ist das Krankenhaustagegeld eine Art Taschengeld, mit der du dir deinen Krankenhausaufenthalt versüßen kannst. Aber lohnt sich der Abschluss einer entsprechenden Versicherung wirklich?
Wie hoch ist das Krankenhaustagegeld?
Die Höhe des Krankenhaustagegeldes variiert je nach Tarif. Üblich sind Beträge zwischen 10 und 50 Euro pro Tag. In speziellen Tarifen sind auch höhere Beträge möglich. WIchtig für gesetzlich Versicherte: Der Betrag sollte so gewählt werden, dass er über den 10 Euro liegt, die gesetzlich Versicherte zu ihrem Krankenhausaufenthalt beisteuern müssen.
Ein Rechenbeispiel:
Aufenthalt: 7 Tage
Tagegeld: 30 €
Auszahlung: 210 €
So funktioniert die Auszahlung des Krankenhaustagegeldes
Wer zahlt das Krankenhaustagegeld?
Eine entsprechende Police kannst du bei einer privaten Unfallversicherung oder einer privaten Krankenversicherung abschließen. Sie zahlt fällige Beträge im Krankheitsfall aus.
Wann wird das Krankenhaustagegeld gezahlt?
Du erhältst den vereinbarten Betrag, sobald die Versicherung weiß, wie lange du im Krankenhaus bleiben wirst. Beachte, dass die meisten Versicherer eine Wartezeit von drei Monaten ab Vertragsbeginn vorsehen. Erst danach besteht Anspruch auf Leistung – es sei denn, der Krankenhausaufenthalt erfolgt aufgrund eines Unfalls.
Das bedeutet: Wenn du heute die Krankenhaustagegeldversicherung abschließt und in zwei Monaten nicht unfallbedingt in die Klinik musst, bekommst du nichts. Erst ab drei Monaten erhältst du den vereinbarten Betrag.
Wie lange kriegt man Krankenhaustagegeld?
Die Dauer, für die jemand Krankenhaustagegeld erhält, hängt von den Bedingungen des Versicherungsvertrags ab.
In der Regel wird das Krankenhaustagegeld für die Dauer des tatsächlichen Krankenhausaufenthalts gezahlt, wie es im Vertrag festgelegt ist. Die Leistung endet in der Regel mit der Entlassung aus dem Krankenhaus. Manche Tarife begrenzen zusätzlich die maximale Leistungsdauer – z. B. auf 30 oder 60 Tage pro Versicherungsfall oder Kalenderjahr. Es ist wichtig, die spezifischen Bestimmungen des Versicherungsvertrags zu prüfen, da diese je nach Anbieter und Tarif variieren können.
Welche Unterlagen muss ich einreichen, um Krankentagegeld zu bekommen?
Für die Auszahlung benötigst du in der Regel diese Dokumente und Informationen:
Aufenthaltsbescheinigung des Krankenhauses
Entlassungsdatum
Ggf. Bestätigung der medizinischen Notwendigkeit
– oft genügt eine Kopie der Krankenhausrechnung oder deine Aufenthaltsbescheinigung.
Zuzahlung: Wie viele Tage im Krankenhaus muss ich bezahlen?
Gesetzlich Versicherte müssen maximal für 28 Tage im Jahr eine Zuzahlung von je 10 Euro leisten. Damit ist die Zuzahlung auf 280 Euro pro Jahr begrenzt. Wenn du mehrmals pro Jahr im Krankenhaus bist, werden die Tage addiert.
Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen keine Zuzahlung anfällt:
Entbindung: Kommst du zur Entbindung in die Klinik, entfällt der Betrag ganz. Aber auch wenn die gesetzliche Zuzahlung bei einer Entbindung entfällt, zahlen viele Versicherer dennoch Krankenhaustagegeld – sofern es sich um eine stationäre Geburt handelt.
Kinder unter 18: Müssen Kinder oder Jugendliche ins Krankenhaus ist bis zum 18. Lebensjahr keine Zuzahlung zu leisten.
Privatversicherte: Bei privat Versicherten fällt übrigens keine Zuzahlung an.
Ist eine Krankenhaustagegeldversicherung sinnvoll?
Ob sich eine solche Police lohnt, hängt von deiner individuellen Situation ab:
Sinnvoll bei:
chronischen Erkrankungen
häufigen Krankenhausaufenthalten
geringem Einkommen
Weniger sinnvoll bei:
seltenen Klinikaufenthalten
guter finanzieller Absicherung
Die Police kostet je Versicherungsgesellschaft, Alter und Höhe des vereinbarten Krankenhaustagegeldes rund 10 bis 30 Euro pro Monat. Überlege gut, wie häufig du im Krankenhaus bist und wie hoch deine Ausgaben dort normalerweise sind. Kommst du günstiger weg, wenn du jeden Monat in die Krankhaustagegeldversicherung einzahlst oder spontan anfallende Kosten selbst trägst?
Für chronisch Kranke kann eine entsprechende Versicherung womöglich sinnvoll sein, wenn sie immer wieder stationär behandelt werden müssen und nur wenig verdienen. Für viele andere dürfte es kein Problem sein, die Zusatzkosten im Krankenhaus selbst zu stemmen. Sie würden vielleicht sogar mehr bezahlen, wenn ein monatlicher Versicherungsbeitrag fällig wird. Deshalb bietet ottonova keine klassische Krankenhaustagegeldversicherung an.
Was bietet ottonova statt Krankenhaustagegeld?
Statt einer klassischen Krankenhaustagegeldversicherung bekommst du bei ottonova: Ersatzkrankenhaustagegeld.
Es funktioniert so:
60 €/Tag, wenn du auf privatärztliche Behandlung verzichtest
20 €/Tag, wenn du ein Mehrbettzimmer statt Zweibettzimmer wählst
Du kannst flexibel entscheiden – ohne Zusatzpolice. Die Auszahlung hilft dir, wenn du im Krankenhaus sparen willst, aber keine klassische Absicherung brauchst.
Natürlich ist die Inanspruchnahme des Ersatzkrankenhaustagegeldes freiwillig. Du kannst jederzeit den Komfort deines Zweibettzimmers und die privatärztliche Behandlung genießen.
Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld oder Krankenhauszusatzversicherung?
Wie unterscheiden sich Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld und eine Krankenhauszusatzversicherung und womit bin ich am besten abgesichert?
Krankentagegeld: Sichert dein Einkommen bei Krankheit – besonders für Selbstständige wichtig
Krankenhaustagegeld: Pauschale Zahlung bei stationärem Aufenthalt
Das Krankenhaustagegeld ist nicht dafür gedacht, dich finanziell abzusichern, wenn du ins Krankenhaus musst und längere Zeit krank bist, sondern ist eine pauschale Zuzahlung bei einem Klinikaufenthalt. Häufig ist es deshalb nicht sinnvoll, eine separate Versicherung für Krankenhaustagegeld abzuschließen, da die monatlichen Kosten meist die Kosten für einen Aufenthalt im Krankenhaus übersteigen.
Wer finanzielle Ausfälle während des Krankenhausaufenthaltes absichern möchte, kann dies über das Krankentagegeld tun Du erhältst es ganz unabhängig davon, ob du stationär behandelt wirst oder nicht. Der vorab vereinbarte, täglich ausgezahlte Betrag hilft vor allem Selbstständigen, das weggebrochene Einkommen auszugleichen. Sie erhalten nämlich kein Krankengeld, das die gesetzlichen Kassen ab einem sechswöchigen Arbeitsausfall zahlen.
Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf Krankengeld, können aber eine zusätzliche private Krankentagegeldversicherung abschließen, wenn sie sehr gut verdienen, um im längeren Krankheitsfall das Krankentagegeld der Krankenkassen aufzustocken.
Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld sind auch nicht mit der Krankenhauszusatzversicherung zu verwechseln. Letztere kann von gesetzlich Versicherten abgeschlossen werden, um sich mehr Komfort und Leistungen im Krankenhaus zu sichern. Beispielsweise können sich gesetzlich Versicherte dann vom Chefarzt behandeln lassen können und komfortabler in einem Zweibett- oder Einzelzimmer untergebracht sind.
Gut zu wissen:
Die Versicherung zahlt in der Regel nur bei medizinisch notwendigen Krankenhausaufenthalten. Bei schönheitschirurgischen Eingriffen musst du also ohne Krankenhaustagegeld auskommen.
FAQs zum Krankenhaustagegeld
Eine Krankenhaustagegeldversicherung erstattet dir Kosten für jeden Tag deines Krankenhausaufenthalts, einschließlich Wochenenden, wenn dieser medizinisch notwendig ist. Die Leistungen beginnen mit deinem Eintritt und enden mit deiner Entlassung.
Unabhängig von deiner beruflichen Situation – sei es als Arbeitnehmer, Beamter, Freiberufler, Selbstständiger oder Studierender – kann eine Krankenhaustagegeldversicherung von Nutzen sein. Jeder Krankenhausaufenthalt bringt zusätzliche Ausgaben mit sich, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht abgedeckt werden. Hier greift die Krankenhaustagegeldversicherung ein und unterstützt dich.
Du solltest beachten, dass der Leistungsumfang während einer Rehabilitationsmaßnahme individuell festgelegt wird. Einige Krankenversicherungen schließen stationäre Rehabilitationsmaßnahmen möglicherweise nicht in ihr Krankenhaustagegeld ein.
Bevor du dich also für eine Reha entscheidest, solltest du im Voraus klären, wie genau dein Krankenhaustagegeld in diesem Kontext gehandhabt wird.
Beamte und Beamtinnen müssen häufig genau wie gesetzlich Versicherte einen kleineren Betrag pro Krankenhaustag selbst übernehmen. Meist sind es rund 10 bis 30 Euro täglich. Wenn du Beamter oder Beamtin bist, prüfst du am besten, wie es deine Beihilfe handhabt.
Auch Beamte und Beamtinnen können diesen Betrag mit einer entsprechenden Versicherung umgehen. Für sie gibt es sogenannte Beihilfeergänzungstarife, die Lücken der Beihilfe und der privaten Krankenversicherung schließen. Solche Tarife decken meist mehrere Bereiche ab. Neben dem Krankenhaustagegeld sind häufig auch Zahnbehandlungen und eine Auslandsreisekrankenversicherung dabei, damit Beamte rundum abgesichert sind. Ob eine entsprechende Police sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab. Schau dir an, was deine private Krankenversicherung bereits übernimmt und ob größere Lücken bestehen, die du schließen möchtest.
Nein, in der Regel ist das Krankenhaustagegeld steuerfrei, da es als Ersatz für persönliche Mehrausgaben gilt.
HIER SCHREIBTJeannette Stowasser
Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.