Was ist Krankenhaustagegeld?
Die Krankenhaustagegeldversicherung zahlt einen vorab vereinbarten Betrag für jeden Tag, den du in der Klinik verbringst. Damit können gesetzlich Versicherte die Zuzahlung von 10 Euro abdecken, die für ihren Krankenhausaufenthalt fällig wird. Aber auch für andere Ausgaben kann das Krankenhaustagegeld verwendet werden – zum Beispiel für Telefonkosten, die entstehen, wenn du länger mit deinen Lieben sprechen willst. Oder für die Betreuungskosten deines Kindes, das alleine zu Hause bleiben muss.
Du kannst das Geld in der Regel verwenden, wofür du möchtest. Ganz ohne Nachweis. Damit ist das Krankenhaustagegeld eine Art Taschengeld, mit der du dir deinen Krankenhausaufenthalt versüßen kannst. Aber lohnt sich der Abschluss einer entsprechenden Versicherung wirklich?
Wie hoch ist das Krankenhaustagegeld?
Die Höhe des Krankenhaustagegeldes hängt ganz von der jeweiligen Police ab. Du kannst selbst festlegen, wie viel du bekommen möchtest. Meist liegen die Beträge zwischen 10 und 50 Euro pro Tag. Also in der Regel knapp über den 10 Euro, die gesetzlich Versicherte zu ihrem Krankenhausaufenthalt beisteuern müssen.
So funktioniert die Auszahlung des Krankenhaustagegeldes
Wer zahlt das Krankenhaustagegeld?
Eine entsprechende Police kannst du bei einer privaten Unfallversicherung oder einer privaten Krankenversicherung abschließen. Sie zahlt fällige Beträge im Krankheitsfall aus.
Wann wird das Krankenhaustagegeld gezahlt?
Du erhältst den vereinbarten Betrag, sobald die Versicherung weiß, wie lange du im Krankenhaus bleiben wirst. Beachte aber, dass es in der Regel Wartezeiten von drei Monaten gibt. Das bedeutet: Wenn du heute die Krankenhaustagegeldversicherung abschließt und in zwei Monaten wegen einer Knieverletzung in die Klinik musst, bekommst du nichts. Erst ab drei Monaten erhältst du den vereinbarten Betrag.
Wie lange kriegt man Krankenhaustagegeld?
Die Dauer, für die jemand Krankenhaustagegeld erhält, hängt von den Bedingungen des Versicherungsvertrags ab.
In der Regel wird das Krankenhaustagegeld für die Dauer des tatsächlichen Krankenhausaufenthalts gezahlt, wie es im Vertrag festgelegt ist. Typischerweise endet die Zahlung, wenn der Patient das Krankenhaus verlässt. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Bestimmungen des Versicherungsvertrags zu prüfen, da diese je nach Anbieter und Tarif variieren können.
Wann muss ich das Krankenhaustagegeld bezahlen?
Die Klinik wird dir eine Rechnung schicken, auf der auch das Zahlungsziel vermerkt ist. Du kannst den Betrag dann einfach bequem bis zum entsprechenden Datum überweisen.
Zuzahlung: Wie viele Tage im Krankenhaus muss ich bezahlen?
Gesetzlich Versicherte müssen ihre Zuzahlung für maximal 28 Tage pro Jahr leisten. Bei längeren Krankenhausaufenthalten entfällt der Betrag. Damit ist die Zuzahlung auf 280 Euro pro Jahr begrenzt. Wenn du mehrmals pro Jahr im Krankenhaus bist, werden die Tage addiert. Kommst du zur Entbindung in die Klinik, entfällt der Betrag ganz.
Bei privat Versicherten fällt übrigens keine Zuzahlung an. Die 10 Euro pro Tag müssen nur gesetzlich Versicherte zahlen.
Ist eine Krankenhaustagegeldversicherung sinnvoll?
Die Police kostet je Versicherungsgesellschaft, Alter und Höhe des vereinbarten Krankenhaustagegeldes rund 10 bis 30 Euro pro Monat. Überlege gut, wie häufig du im Krankenhaus bist und wie hoch deine Ausgaben dort normalerweise sind. Kommst du günstiger weg, wenn du jeden Monat in die Krankhaustagegeldversicherung einzahlst oder spontan anfallende Kosten selbst trägst?
Für chronisch Kranke kann eine entsprechende Versicherung womöglich sinnvoll sein, wenn sie immer wieder stationär behandelt werden müssen und nur wenig verdienen. Für viele andere dürfte es kein Problem sein, die Zusatzkosten im Krankenhaus selbst zu stemmen. Sie würden vielleicht sogar mehr bezahlen, wenn ein monatlicher Versicherungsbeitrag fällig wird. Deshalb bietet ottonova keine klassische Krankenhaustagegeldversicherung an.
Bei uns gibt es das sogenannte „Ersatzkrankenhaustagegeld“, das du nach Belieben in Anspruch nehmen kannst. Es funktioniert so: Du bekommst 60 Euro pro Tag, wenn du auf die privatärztliche Behandlung verzichtest. 20 Euro winken dir, wenn du das Mehrbett- statt das Zweibettzimmer nimmst. So kannst du im Fall der Fälle auf einen finanziellen Engpass reagieren, brauchst aber keine separate Police. Natürlich ist die Inanspruchnahme des Ersatzkrankenhaustagegeldes freiwillig. Du kannst jederzeit den Komfort deines Zweibettzimmers und die privatärztliche Behandlung genießen.
Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld oder Krankenhauszusatzversicherung?
Wichtig zu wissen ist auch, dass das Krankenhaustagegeld nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Wer finanzielle Ausfälle während des Krankenhausaufenthaltes absichern möchte, fährt mit dem sogenannten Krankentagegeld in der Regel besser. Du erhältst es ganz unabhängig davon, ob du stationär behandelt wirst oder nicht. Der vorab vereinbarte, täglich ausgezahlte Betrag hilft vor allem Selbstständigen, das weggebrochene Einkommen auszugleichen. Sie erhalten nämlich kein Krankengeld, das die gesetzlichen Kassen ab einem sechswöchigen Arbeitsausfall zahlen.
Gesetzlich Versicherte können die Krankentagegeldversicherung zusätzlich abschließen, wenn sie sehr gut verdienen. Denn dann müssen sie im Krankheitsfall nicht mit dem eher bescheidenen Krankentagegeld der Krankenkassen auskommen.
Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld sind übrigens nicht mit der Krankenhauszusatzversicherung zu verwechseln. Letztere sorgt dafür, dass sich auch gesetzlich Versicherte vom Chefarzt behandeln lassen können und komfortabler untergebracht sind.
Häufig ist es nicht sinnvoll, eine separate Versicherung für Krankenhaustagegeld abzuschließen. Wenn das Tagegeld fürs Krankenhaus aber sowieso schon bei deiner privaten Versicherung mit dabei ist, erleichtert es dir den Klinikaufenthalt etwas.