Ein Krankenhausaufenthalt ist für viele Menschen eine belastende Erfahrung. Doch nicht nur die Krankheit selbst, sondern auch die damit verbundenen Kosten können Sorgen bereiten. Dieser Ratgeber soll dir einen Überblick darüber geben, welche Kosten auf dich zukommen können und wie du dich optimal darauf vorbereiten.
Inhalt des Ratgebers
Zusammenfassung zu den Kosten beim Krankenhausaufenthalt
Was ein Klinikaufenthalt kostet, hängt davon ab, wie du versichert bist, wie lange du im Krankenhaus liegst und ob du Wahlleistungen in Anspruch nimmst. Allgemein lässt sich sagen: Ein gesetzlich Versicherter zahlt in der Regel 10 Euro pro Tag, den Rest übernimmt die Kasse. Maximal sind es 280 Euro pro Jahr. Bei vorstationären und nachstationären Behandlungen entfällt dieser Betrag. Private Versicherungen verlangen keine Zuzahlungen.
Wie so oft steckt der Teufel allerdings im Detail. Was kostet ein Bett im Krankenhaus, wenn besonderer Komfort oder eine spezielle Behandlung gewünscht ist?
Behandlung im Krankenhaus: Wovon hängt die Kostenübernahme ab?
Ob Herzinfarkt oder Knie-Operation: Die Behandlungskosten während eines Klinikaufenthalts gehören zu den „allgemeine Krankenhausleistungen“. Welche Behandlungen erstattet werden, hängt wie so oft von deiner Versicherung ab.
Gesetzlich versichert:
Die gesetzliche Kasse kommt für alle medizinisch notwendigen Behandlungen auf, die das Krankenhaus im Rahmen seiner Ausstattung durchführen kann. Jede Behandlung muss wirtschaftlich vertretbar sein.
Die Behandlung kann in jedem beliebigen Krankenhaus stattfinden, das Kassenpatienten versorgt. Privatkliniken zahlt die gesetzliche Kasse nicht.
Für neue und alternative Heilmethoden kommt die GKV meist ebenfalls nicht auf. Für entsprechende Therapien zahlen die Patienten selbst.
Kassenpatienten müssen nichts vorschießen. Die Kostenabrechnung übernimmt die Kasse selbst.
Gesetzlich versichert mit stationärer Zusatzversicherung:
Die Zusatzversicherung kommt auch für die Behandlung beim Spezialisten auf. Er kann zum Beispiel neue oder alternative Therapien nutzen, innovative Prothesen verwenden oder zusätzliche Laboruntersuchungen anordnen. Wichtig ist, dass alle Leistungen in der privatärztlichen Gebührenordnung erfasst sind.
Privat versichert:
Bekanntlich ist die PKV deutlich aufgeschlossener gegenüber innovativen Behandlungen. Es kann also gut sein, dass die private Krankenversicherung für eine Therapie im Krankenhaus zahlt, die noch keinen Einzug in den Leistungskatalog der GKV gehalten hat. Außerdem hast du als Privatpatient Zugang zu Kliniken, die nur mit privaten Krankenversicherungen abrechnen. Privatpatienten müssen die Kosten vorstrecken. Die PKV erstattet sie im Nachhinein.
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Wahlleistungen: Wann ist eine Chefarztbehandlung inklusive?
Chefärzte haben häufig besonders viel Erfahrung oder umfassende Qualifikationen auf ihrem Gebiet. Deshalb wünschen sich manche Patienten vor allem bei ernsten Erkrankungen oder komplexen Operationen, von einem Chefarzt behandelt zu werden. Zwar lässt sich nicht pauschal sagen, dass Chefärzte die besseren Operateure sind, da sie auch viele Management-Aufgaben übernehmen. Trotzdem hat der ein oder andere ein besseres Gefühl, wenn ihn der Chefarzt betreut.
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Gesetzlich versichert:
Nur in Ausnahmefällen kommt die GKV für eine Chefarztbehandlung auf. Wer dennoch darauf besteht, muss selbst zahlen. Für die Chefarzt-Versorgung berechnet das Krankenhaus maximal den 3,5-fachen Satz der Basiskosten einer Behandlung. Wichtig ist, dass du alle Chefarzt-Kosten begleichen musst. Kommet es während einer OP zu einer Komplikation und wird ein weiterer Chefarzt hinzugeholt, musst du auch seine Leistungen bezahlen.
Gesetzlich versichert mit stationärer Zusatzversicherung: Hier ist die Chefarztbehandlung inbegriffen.
Privat versichert: Die meisten Policen sehen ebenfalls eine Chefarztbehandlung vor.
Stationäre Krankenhauskosten: Wer zahlt für ein Einzelzimmer?
Im Voraus weiß keiner, mit wem er sich sein Mehrbettzimmer teilen muss. Vielleicht mit einem älteren Herren, der jede Nacht schnarcht, oder einer Dame, die den halben Tag lang lautstark am Handy telefoniert. Um dieses Risiko zu minimieren, entscheiden sich die ein oder anderen für ein Zweibett- oder Einzelzimmer. Aber wie teuer ist das eigentlich?
Gesetzlich versichert:
Die GKV kommt in der Regel nur für ein Mehrbettzimmer auf. Nur in seltenen Fällen, zum Beispiel bei nachgewiesenem Ruhebedarf, zahlt die gesetzliche Kasse für ein Einzelzimmer. Wenn du auf jeden Fall ein Zweibett- oder Einzelzimmer möchtest, musst du es selbst bezahlen. Wie hoch die Kosten sind, hängt vom jeweiligen Krankenhaus und der Ausstattung des Zimmers ab. Möglich sind um die 150 Euro pro Tag, bei bestimmten Extras wie Balkon oder Telefon sind auch 200 Euro möglich.
Gesetzlich versichert mit stationärer Zusatzversicherung:
Die Zusatzversicherung kommt für ein Einzelzimmer auf. Du musst den Betrag allerdings vorstrecken und bekommst die Kosten im Nachhinein zurück.
Privat versichert:
Je nach Tarif ist ein Zweibett- oder Einzelzimmer mit dabei.
Welche weiteren Kosten kommen im Krankenhaus auf mich zu?
Die Kosten deines Krankenhausaufenthalts bestimmst du teilweise selbst. Denn je nach Klinik kann es sein, dass du weitere optionale Leistungen in Anspruch nehmen kannst.
Zum Beispiel:
Nutzung des Fernsehers und des Radios
iPad-Verleih
WLAN
Festnetztelefon mit Flatrate
Kopfhörer-Verleih
Wie viel diese Extra-Services kosten und ob sie verfügbar sind, hängt vom jeweiligen Krankenhaus ab.
Jetzt hast du einen groben Überblick, welche Kosten im Krankenhaus auf dich zukommen. Aber was bedeutet das im ganz konkreten Einzelfall?
Wie lange muss man die 10 Euro im Krankenhaus bezahlen?
Maximal 28 Tage. Wer länger im Krankenhaus bleibt, muss keine zusätzlichen Kosten begleichen.
Was kostet ein Tag im Krankenhaus für Selbstzahler?
Grundsätzlich muss jeder Deutsche einer Krankenversicherung angehören. Aber es kann durchaus sein, dass gesetzlich Versicherte mit einer ganz speziellen Erkrankung eine bestimmte Privatklinik als Selbstzahler aufsuchen. Neben den Zimmerkosten von 150 bis 200 Euro kommen eventuelle Behandlungskosten hinzu. Letztere können sehr teuer werden. Der stationäre Krankenhausaufenthalt eines Covid-19-Patienten kostet beispielsweise im Schnitt 10.700 Euro.
Unser Fazit zum Thema Krankenhauskosten:
Was ein Tag im Krankenhaus kostet, hängt von vielen Faktoren ab. Eine gute vollstationäre Behandlung erhalten allerdings sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte im Krankenhaus. Wer Wert auf mehr Service legt und auch innovative Therapien erhalten möchte, ist bei der PKV womöglich besser aufgehoben oder sollte als gesetzlicher Versicherter darüber nachdenken, eine Krankenhauszusatzversicherung abzuschließen.
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Die Gebühr von 10 € pro Tag im Krankenhaus zielt darauf ab, die Versicherten dazu zu ermutigen, bewusst und verantwortungsbewusst mit den angebotenen Leistungen umzugehen und ihre Inanspruchnahme sorgfältig abzuwägen.
Ja, in vielen Fällen kannst du eine Kostenschätzung für deinen geplanten Krankenhausaufenthalt erhalten. Es ist ratsam, sich vorab mit deiner Krankenkasse oder dem Krankenhaus in Verbindung zu setzen, um Informationen über die voraussichtlichen Kosten zu erhalten.
Ja, die Kosten für einen geplanten Krankenhausaufenthalt können sich von denen eines Notfall-Krankenhausaufenthalts unterscheiden. In der Regel sind geplante Aufenthalte besser kalkulierbar und können daher unter Umständen kostengünstiger sein. Notfallbehandlungen können unvorhersehbare zusätzliche Kosten verursachen.
HIER SCHREIBTJeannette Stowasser
Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.