Krebsvorsorge: Die effektivsten Tricks, um der Krankheit vorzubeugen

Etwa 18 Millionen Menschen auf der ganzen Welt erhielten 2018 die Diagnose Krebs – zu diesem Ergebnis kam die Internationale Agentur für Krebsforschung. Doch mit ein paar kleinen Veränderungen im Lebensstil und einer regelmäßigen Krebsvorsorge kannst du dein Erkrankungsrisiko in Schach halten.

Wenn es nicht um schmackhafte Schalentiere oder Sternzeichen geht, beschäftigen sich die meisten Leute ungerne mit dem Thema Krebs. Dabei ist es aus unserer Gesellschaft in medizinischer Hinsicht nicht wegzudenken.

Die Zahl der Krebsneuerkrankungen wird rückwirkend berechnet. Aktuell liegen die Zahlen von 2014 vor. In diesem Jahr erkrankten einer Studie des Robert Koch Institut zufolge 249.200 Männer und 227.000 Frauen in Deutschland an Krebs. Verglichen mit den Zahlen von 2004 entspricht das einer Steigerung um 6 % bei Männern und 9 % bei Frauen. 

Gute Nachrichten gibt es trotzdem, und zwar gleich drei: Kalkuliert man die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung ein, dann hat die bereinigte Zahl der Krebserkrankungen bei Frauen lediglich um 3 % zugenommen, bei Männern ist sie sogar um 10 % gesunken. Zudem steigen die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose stetig. Und wer die Krebsfrüherkennung nicht auf die leichte Schulter nimmt und einen gesunden Lebensstil pflegt, kann sein Erkrankungsrisiko sogar verringern.


Krebs bei Männern, Krebs bei Frauen: Der Vergleich

Die Zahlen vom Robert Koch Institut spiegeln den Anteil der Krebsneuerkrankungen im Jahr 2014 wider. Insgesamt erkranken Männer öfter an Krebs als Frauen – das legt ein Bericht der Ärztezeitung von 2018 nahe. Das Risiko, irgendwann im Leben die Diagnose Krebs zu bekommen liegt bei Männern bei 51 % und bei Frauen bei 43 %.

Männer:

Frauen:

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Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

Lade dir hier unsere praktische Übersicht herunter um auf einen Blick zu sehen ab wann welche Untersuchungen für dich wichtig sind.

Krebsvorsorge: Ab wann ist sie sinnvoll?

Das Krebsrisiko hängt eng mit dem Alter eines Patienten zusammen. Zum Beispiel liegt das Risiko eines 35-Jährigen, innerhalb von zehn Jahren die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten, bei unter 0,1 % Wahrscheinlichkeit. 65-Jährige müssen in derselben Zeitspanne schon mit einer Wahrscheinlichkeit von 5,4 % rechnen. Ähnliches gilt für das Brustkrebsrisiko von Frauen: Ab dem 40. Lebensjahr steigt es an, verschärft sich ab dem 50. Lebensjahr weiter, um erst mit etwa 70 Jahren wieder zu sinken. Doch natürlich solltest du mit der Krebsvorsorge nicht warten, bis du bereits in einem risikoreichen Alter bist. Schon ab dem 30. Lebensjahr übernehmen Krankenversicherungen eine Anzahl sinnvoller Krebsvorsorgeuntersuchungen.

Krebsvorsorge bei Männern und Frauen: ein Überblick

  • Krebsvorsorge ab 30: Die erste Vorsorgeuntersuchung ab 30, deren Kosten die meisten gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernehmen, ist eine jährliche Brustuntersuchung bei Frauen. Ab dem 35. Lebensjahr können Männer und Frauen sich zudem alle zwei Jahre einem umfassenden Screening unterziehen, in dem die Haut auf Auffälligkeiten inspiziert wird.
  • Krebsvorsorge ab 40: Zur Krebsvorsorge für Männer ab 40 gehört eine Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs. Diese Tastuntersuchung wird ab dem Alter von 45 für gesetzlich versicherte Patienten sowie die meisten Privatversicherten übernommen. Ob und ab wann „Mann“ Anspruch auf Krebsvorsorge – etwa anhand eines jährlichen PSA-Tests – hat, hängt vom individuellen Tarif ab. Bei dieser Untersuchung wird das Risiko für Prostatakrebs anhand einer Blutprobe bestimmt.
  • Krebsvorsorge ab 50: Frauen wird zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Mammographie zur Brustkrebsvorsorge empfohlen. Viele private Versicherungstarife bieten für Frauen in diesem Alter zudem eine Ultraschalluntersuchung der Brust an. Und auch die Darmkrebsvorsorge wird jetzt wichtig. Im Alter von 50 bis 54 Jahren haben Männer und Frauen Anspruch auf eine Dickdarm- und Rektumuntersuchung, ebenso wie auf eine Darmspiegelung ab 55.

Diese 5 Gewohnheiten können vor Krebs schützen

Dein Krebsrisiko kannst du selbst beeinflussen. Natürlich nicht vollständig, aber immerhin so, dass wissenschaftliche Untersuchungen es belegen können. Dafür helfen ein paar kleine Veränderungen in deinem Lebensstil.

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1. Achte auf dein Gewicht 

Zwischen Übergewicht und Krebsrisiko besteht ein direkter Zusammenhang. So begünstigt es beispielsweise Brustkrebs bei Frauen nach der Menopause, Gebärmutterkörperkrebs, Dickdarmkrebs, Speiseröhren- und Nierenzellkrebs. Bereits 2012 entstanden weltweit 4 % aller neuen Krebsfälle bei Erwachsenen in Folge eines zu hohen BMI von über 25-29,9 kg/m2. Ausschlaggebend ist jedoch die Verteilung des Fettes im Körper: Bauchfett und Eingeweidefett, das die Organe umschließt, sind besonders gefährlich. So gibt das Eingeweidefett beispielsweise Botenstoffe ab, die zu Entzündungen im Körper führen. Das könnte einer der Gründe für das erhöhte Krebsrisiko sein, infrage kommen aber auch Veränderungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel oder der Einfluss von Hormonen wie Insulin.


2. Ernähre dich gesund

Die Ernährung wirkt unabhängig vom Körpergewicht auf dein Krebsrisiko ein. Regelmäßig und in großen Mengen verzehrt, erhöhen rotes Fleisch sowie Wurst- und Räucherwaren das Darmkrebsrisiko. Wer dagegen ballaststoffreiche Nahrungsmittel, Fisch und Kalzium in seinen Speiseplan aufnimmt, senkt sein Darmkrebsrisiko. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt eine ausgewogene Ernährung mit

Dein Darm wird sich freuen, wenn du statt zum Latte Macchiato mit drei Löffeln Zucker auch mal ins Teeregal greifst. Mit Ingwer oder einem Spritzer Zitrone ist Tee nämlich ebenfalls ein richtiger Muntermacher. Und wie wäre es, demnächst einmal etwas selbst Zubereitetes mit in die Arbeit zu bringen – zum Beispiel einen Couscous-Salat mit Paprika, Oliven und frischer Minze?


3. Sag deiner Kippe Bye-Bye

Werfen wir nochmal einen kleinen Blick auf die Lungenkrebsstatistik: Bei Männern ist sie die zweithäufigste, bei Frauen immerhin die dritthäufigste Krebsart. Raucher sterben doppelt so oft an Krebs wie Nichtraucher. Und das nicht nur an Lungenkrebs. Auch Erkrankungen wie Mundhöhlenkrebs, Kehlkopf- oder Speiseröhrenkrebs stehen direkt mit dem Tabakkonsum in Verbindung. Ganz abgesehen vom Herzinfarktrisiko. Zum Glück ist die Lunge ein kleines Wunderwerk, das sich selbst regenerieren kann. Wenn du das Rauchen aufgibst, normalisiert sich dein Krebsrisiko langsam aber stetig: Nach fünf Jahren ist das Lungenkrebsrisiko um 50 % gesunken. Wenn das kein Grund ist, der Kippe auf Nimmerwiedersehen zu sagen!


4. Lass dich impfen

Manche Viren, Bakterien und Parasiten können Krebserkrankungen fördern. So wird Leberkrebs etwa von chronischen Hepatitis-B-Viren begünstigt. Dagegen kannst du dich mit einer Routine-Impfung schützen. Junge Frauen können sich darüber hinaus gegen HPV impfen lassen – diese Viren gelten als Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs.


5. Treibe Sport

Körperlich fitte und aktive Menschen erkranken seltener an Darmkrebs als der Durchschnittsbürger. Auch bei Brustkrebs und Gebärmutterkörperkrebs konnten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und dem Wachstum von Tumoren nachweisen. Bewegung fördert nämlich sogenannte Tumorsuppressor-Gene, die die Entstehung von Krebszellen unterdrücken. Wichtig ist es jedoch, sich regelmäßig zu bewegen – alle zwei Wochen eine Drei-Stunden-Power-Session aufs Laufband zu legen, führt nicht zum erwünschten Ziel.

Wie wäre es also mit einem Perspektivwechsel? Vorsorge ist nämlich nichts Lästiges, sondern eine Möglichkeit, deine Gesundheit zu erhalten. Und zu wissen, dass du alles für deinen Körper tust, ist doch ein ziemlich gutes Gefühl!

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