Männer werden statistisch gesehen seltener krank als Frauen und wenn, dann haben sie höchstens mal einen Männerschnupfen. Wozu also ein medizinischer Check-up? Laut Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) nehmen in Deutschland gerade mal ein Viertel von ihnen die Vorsorgeuntersuchungen der Krankenversicherung wahr. Kurz: Männer sind ziemlich resistent, wenn es um Besuche beim Arzt geht. Ein biblisches Alter erreichen sie damit nicht – im Durchschnitt sterben sie fünf Jahre früher als Frauen.
Herz, Lunge, Darm und Prostata: Männliche Problemzonen
Du hältst dich mit regelmäßigem Training fit und im neuen Hochbeet auf dem Balkon baust du Bio-Grünkohl an? Gesundheitsmuffel sollten sich von dir eine Scheibe abschneiden – besonders die Herren. Statistisch gesehen rauchen Männer öfter, trinken mehr Alkohol und sind häufiger übergewichtig als Frauen. Dank dieses Lebensstils sind sie auch anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
2015 starben insgesamt 58.565 Männer an einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) oder einem akuten Herzinfarkten. Das macht Erkrankungen am Herzen zur Todesursache Nummer 1 für sie.
Gleich dahinter folgen Krebserkrankungen. Interessanterweise liegt die Wahrscheinlichkeit für Männer, an Krebs zu sterben, im Vergleich zu Frauen, um 35 % höher. Das fand eine Studie der britischen Krebsforschungsgesellschaft aus dem Jahr 2013 heraus. Männer, die 2014 in Deutschland an Krebs erkrankten, erhielten dem Robert Koch Institut zufolge am häufigsten Diagnosen auf:
- Prostatakrebs (23 %)
- Lungenkrebs (13,9 %)
- Darmkrebs (13,3 %)
Während Männer im Alter oft an diesen Krebsarten erkranken, ist bei Männern zwischen 20 und 40 der Hodenkrebs die häufigste Krebsart. In Relation kommt er mit etwa 4.000 diagnostizierten Fällen pro Jahr in Deutschland zwar recht selten vor. Doch weil er zum Großteil erblich bedingt ist, kann er zum Problem werden: Der Hodenkrebs betrifft oft die jungen Männer – und das ist eine Zielgruppe, die selten zur Vorsorge geht.