Jeder Deutsche ist krankenversichert. Aber hast du dich schon einmal mit dem Grundgedanken deiner Krankenversicherung auseinandergesetzt? Bist du gesetzlich versichert, profitierst du vom Solidaritätsgedanken der GKV. Dieser Gedanke beruht auf dem Solidaritätsprinzip.
Was bedeutet Solidaritätsprinzip?
Versicherte in der GKV sind Mitglieder einer
Gemeinschaft. Das Solidaritätsprinzip, auf dem diese Gemeinschaft
aufbaut, drückt sich unter anderem in folgenden Punkten aus:
- alle Versicherten in der GKV bilden eine Solidargemeinschaft und unterstützen sich mit ihren Beiträgen gegenseitig
- die Finanzierung erfolgt
solidarisch, das heißt Gesund finanziert Krank und Jung finanziert Alt,
außerdem tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten gemeinsam und
wer wenig verdient, zahlt weniger Beiträge
- Leistungen
in der GKV sind ebenfalls solidarisch, sie sind in einem
Leistungskatalog festgelegt und richten sich nach dem Bedarf der
Gemeinschaft
- der Risikostrukturausgleich unter den Krankenkassen
sorgt dafür, dass Versicherer mit einer „guten“ Risikostruktur bei den
Versicherten die Krankenkassen mit „schlechter“ unterstützen
Schattenseite der Solidarität: Der demografische Wandel
Erfahre, warum die GKV-Beiträge auf Dauer steigen
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum es zum Beispiel das Bedarfsdeckungsprinzip gibt, oder warum die GKV-Beiträge abhängig von deinem Gehalt sind.
Heißt das, in der PKV gibt es keine Solidarität?
Wenn in der GKV das Solidaritätsprinzip besteht – was gilt dann für die private Krankenversicherung? In der PKV stehst
du als Individuum im Mittelpunkt. Die Gesundheitsrisiken werden in der
PKV individuell kalkuliert und über entsprechende Beiträge finanziert.
Weil du die Leistungen bekommst, die du bezahlst, herrscht in der PKV
das Äquivalenzprinzip.
Das
bedeutet nicht, dass es in der PKV keine Solidarität gibt. Jede
Versicherung beruht im Kern auf dem Gedanken der Solidarität – auch die
private Krankenversicherung. Bist du krank und musst Leistungen in
Anspruch nehmen, tritt dein Versichertenkollektiv
für dich ein. Ein wesentlicher Unterschied zur GKV ist, dass jung nicht
alt finanziert. Stattdessen sorgt jeder mit seinen Beiträgen selbst fürs Alter vor. Dieses System macht die PKV besonders zukunftssicher.