Tipps gegen müde Augen: Was bei der Bildschirmarbeit wirklich hilft

Müde Augen sind für viele ein alltägliches Problem. Besonders für diejenigen von uns, die lange Stunden vor Bildschirmgeräten verbringen. Ob für Arbeit, Studium oder Freizeit, unsere Augen sind ständig dem blauen Licht des Bildschirms ausgesetzt, was zu Ermüdung, Trockenheit und Reizungen führen kann. Wie du den digitalen Alltag augenfreundlicher gestalten kannst, ohne dabei auf Produktivität und Komfort verzichten zu müssen, verrät der Artikel. Erfahre, wie einfache Änderungen in deinem digitalen Lebensstil zu einer signifikanten Verbesserung deiner Augengesundheit führen können.

Was verursacht müde Augen?

Stundenlanges Starren auf Bildschirme – sei es der Computer im Büro, das Smartphone oder der Fernseher am Abend – beansprucht unsere Augen enorm und führt häufig zu Ermüdungserscheinungen. Doch was genau bewirkt die Bildschirmarbeit bei unseren Augen, dass sie derart beansprucht werden?

Die Auswirkungen von Bildschirmarbeit auf unsere Augen

Zunächst führt die intensive Bildschirmarbeit zu einer signifikanten visuellen Beanspruchung. Unsere Augen müssen sich kontinuierlich an die Helligkeit des Bildschirms, die sich ständig ändernden Inhalte und die Flimmer- sowie Blendeffekte anpassen. Diese konstante Anpassung fordert die Augenmuskulatur heraus und kann zu Ermüdungserscheinungen führen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Reduktion der Blinkfrequenz. Normalerweise blinzeln Menschen etwa 15 bis 20 Mal pro Minute, was dazu beiträgt, die Augenoberfläche feucht zu halten und Fremdkörper auszuspülen. Beim konzentrierten Blick auf Bildschirme kann diese Rate jedoch erheblich sinken, was zu Trockenheit, Reizung und dem Gefühl von "sandigen" Augen führt.

Die Rolle der Beleuchtung und des blauen Lichts

Die Beleuchtung von Bildschirmen ist so konzipiert, dass sie auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen gut sichtbar ist. Dies führt jedoch dazu, dass unsere Augen ständig einer Lichtquelle ausgesetzt sind. Diese konstante Exposition kann die Augen überanstrengen und zu Ermüdungserscheinungen führen, ähnlich wie beim langen Starren in eine helle Lichtquelle.

Langfristig kann die ständige Überanstrengung der Augen durch Bildschirmarbeit auch das Risiko für ernsthaftere Augenprobleme erhöhen. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung oder Verschlimmerung von Kurzsichtigkeit bei jüngeren Nutzern oder die Beschleunigung von altersbedingten Sehproblemen. Das von Bildschirmgeräten emittierte blaue Licht ist in den Fokus der Forschung gerückt, da vermutet wird, dass es die Retina schädigen und zur Entstehung einer Makuladegeneration beitragen kann.

Konzentration und ihre Folgen für die Augen

Die anhaltende Konzentration auf Bildschirme, insbesondere bei der Arbeit am Computer oder bei der Nutzung mobiler Geräte, hat signifikante Auswirkungen auf unsere Augen. Diese intensive Fokussierung, oft über Stunden hinweg, führt zu einer Reihe von Symptomen und langfristigen Folgen für die Augengesundheit.

Wenn wir uns auf Aufgaben konzentrieren, die eine kontinuierliche Blickfixierung auf Bildschirme erfordern, reduziert sich unsere Blinkfrequenz erheblich. Normalerweise hilft das regelmäßige Blinzeln, die Augenoberfläche feucht zu halten und Ermüdungserscheinungen zu vermeiden. Die verminderte Blinkrate bei intensiver Bildschirmarbeit führt jedoch zu Trockenheit und Reizung der Augen. Dieses Phänomen ist als "Computer Vision Syndrome" (CVS) oder "digitale Augenbelastung" bekannt und umfasst Symptome wie trockene Augen, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen und Nackenschmerzen.

Die ständige Anforderung an die Augen, sich auf nahe Objekte zu konzentrieren, kann auch die Entwicklung oder Verschlechterung von Sehproblemen begünstigen. Personen, die bereits an Kurzsichtigkeit leiden, können eine Verschlimmerung ihrer Symptome erfahren, während langfristige Bildschirmnutzung auch bei bisher gesunden Augen zur Entwicklung von Kurzsichtigkeit beitragen kann.

Darüber hinaus kann die permanente Belastung der Augenmuskulatur zu einer Verschlechterung der Fähigkeit führen, sich auf verschiedene Entfernungen scharf zu stellen, ein Zustand, der als Akkommodationsstörung bekannt ist.

Um die Gesundheit der Augen zu schützen, ist es wichtig, regelmäßige Bildschirmpausen einzulegen, die Beleuchtung am Arbeitsplatz zu optimieren und bewusst auf eine ausreichende Blinkfrequenz zu achten. Auch spezielle Übungen zur Entspannung und Erholung der Augen können helfen, die Symptome müder Augen zu lindern.

Regelmäßige Bildschirmpause gegen müde Augen

Eines der effektivsten Mittel gegen müde Augen bei intensiver Bildschirmarbeit ist das Einlegen regelmäßiger Bildschirmpausen. Diese Pausenzeiten ermöglichen es den Augen, sich von der konstanten Anspannung zu erholen und die natürliche Feuchtigkeit wiederherzustellen.

Experten und Expertinnen empfehlen die 20-20-20-Regel: Nach jeweils 20 Minuten Bildschirmarbeit sollte man 20 Sekunden lang in die Ferne schauen, idealerweise auf einen Punkt, der mindestens 20 Meter entfernt ist. Diese Praxis hilft, die Augen zu entspannen und reduziert das Risiko von Überanstrengung und Trockenheit.

Darüber hinaus fördert eine Bildschirmpause nicht nur die Augengesundheit, sondern kann auch die allgemeine Konzentration und Produktivität steigern, indem sie Gelegenheit bietet, den Geist kurzfristig zu entspannen und zu regenerieren.

Gibt es ein Recht auf Bildschirmpausen?

Die Bildschirmarbeitsverordnung (kurz: BildscharbV) setzt bestimmte Standards zum Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fest, die für jeden Arbeitgeber Pflicht sind und gewährleistet werden müssen. Diese Regelungen betreffen nicht nur die Geräte und den Arbeitsplatz selbst, sondern auch die Gestaltung der Arbeitsabläufe, einschließlich der Pausenregelung.

Als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin hast du das Arbeitsrecht, dass deine Bildschirmarbeit durch regelmäßige Erholungszeiten oder andere Tätigkeiten unterbrochen wird. Das Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern.

In der Praxis bedeutet das, dass du deine Zeit am Bildschirm beispielsweise für ein Telefonat, einen Botengang oder während Meetings - wenn diese nicht digital stattfinden - unterbrechen kannst. Sollte es keine alternativen Tätigkeiten geben, steht dir eine von deinem Arbeitgeber bezahlte Arbeitspause zu – zusätzlich zur üblichen Mittagspause.

Allerdings lässt die Bildschirmarbeitsverordnung offen, wie genau diese Arbeitspausen aussehen sollen und wie lange sie dauern müssen.

Im Gegensatz dazu gibt es in Österreich eine klarere Pausenregelung: Nach 50 Minuten Bildschirmarbeit solltest du eine Pause oder einen Tätigkeitswechsel von mindestens 10 Minuten einlegen, idealerweise verbunden mit etwas Bewegung. Diese Regelung zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßige Pausen zu machen. Sie können nicht nur deine Aufmerksamkeit steigern, sondern auch deine Produktivität und deinen Erfolg bei der Arbeit fördern.

Die Umsetzung solcher Pausen ist nicht nur eine Frage des Rechts, sondern auch der Fürsorge für deine eigene Gesundheit. Regelmäßige Bildschirmpausen helfen dir, langfristig leistungsfähig und gesund zu bleiben.

Blaulichtfilter

Die App sorgt dafür, dass deine Augen nicht auch noch am Smartphone dem Blaulicht ausgesetzt sind.

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Augen schonen am PC: Was kannst du tun?

Gerade bei Büroarbeit am Bildschirm kommt es schnell zur Ermüdung der Augen und die ersten Symptome zeigen sich. Folgen von ermüdeten Augen sind das Gefühl, „schwere Augen“ oder Augenlider zu haben, außerdem Brennen, Schmerzen, trockene oder tränende Augen, Lichtempfindlichkeit und Rötungen. Was viele nicht wissen: Müde Augen können sogar zu Kopf- und Nackenschmerzen führen.

Fast kein Job kommt heute noch ohne Arbeit am Bildschirm aus und zusätzlich nehmen wir immer öfter das Handy in die Hand. Aber: Augen schonen und Bildschirmarbeit lässt sich kombinieren, du musst nur ein paar Dinge beachten.

Gegen das blaue Licht des Bildschirms hilft eine schützende Brille, die einen Blaufilter integriert hat. Du kannst außerdem den Nachtdisplay in deinem Bildschirm aktivieren. So erhält der Bildschirm eine leicht orangene Färbung und das blaue Licht ist deutlich geringer.

Grundsätzlich gilt: Leuchte deinen Arbeitsplatz gut aus, um die Kontraste so gering wie möglich zu halten.

Damit deine Augen nicht durch die permanente Konzentration ermüden, lege regelmäßige Pausen ein. Gib deinem Sehapparat die Chance, mal etwas anderes zu tun, als auf den Computerbildschirm zu starren. Dafür eignen sich kleine Spaziergänge ums Haus, eine Kaffeepause oder auf einfach schon ein kurzer Blick aus dem Fenster.

Achte außerdem darauf, dass du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst und auch die Luftfeuchtigkeit im Arbeitsraum ausreichend ist, um trockene Augen zu vermeiden. Auch ständiger Durchzug kann die Augen zusätzlich belasten.

6 Übungen zum Augen entspannen

Auch wenn du die oben beschriebenen Dinge beachtest, wirst du bei längerer Arbeit am Bildschirm abends sicherlich oft die Ermüdung deiner Augen spüren. Probiere es dann doch mal mit einem unserer sechs Hausmittel gegen müde Augen.

  1. Kühle Löffel: Lege einen Löffel zwei Stunden in den Kühlschrank, anschließend sanft auf die müden Augen drücken. Die Kälte lässt die Gefäße zusammenziehen und die Schwellung lindern.
  2. Gurkenscheiben: Zwei dünne Scheiben von einer Gurke aus dem Kühlschrank abschneiden und auf die Augenlider legen, zehn Minuten einwirken lassen.
  3. Teeumschläge: Koche einen Kamillentee und lass ihn abkühlen. Anschließend Wattepads eintauchen und auf die Augen legen.
  4. Gähnen: Setze dich locker hin und gähne genüsslich. Das stärkt die Augenmuskulatur und regt die Produktion von Tränenflüssigkeit an.
  5. Augentropfen: Müde Augen produzieren weniger Tränenflüssigkeit, daher können benetzende Augentropfen künstlich nachhelfen.
  6. Augen-Yoga oder Augengymnastik: Wie viele andere Muskeln kannst du auch deine Augen trainieren. Nur zehn Minuten Augentraining täglich soll sogar die Sehkraft verstärken.

4 Übungen zum Augen trainieren

Gegen die einseitige Belastung vor dem Bildschirm gibt es auch proaktive Übungen: Wir zeigen dir eine Trainingseinheit für Bildschirmarbeitsplätze, die weniger als fünf Minuten dauert.

1. Augenmassage: Massiere deine Augen 20 Sekunden, mache zehn Sekunden Pause und wiederhole es noch einmal. Dafür umfasst du mit Daumen und Mittelfinger die Nasenwurzel, der Zeigefinger liegt dabei zwischen den Augenbrauen. Mit diesen drei Fingern jetzt sanft und in kreisenden Bewegungen massieren.

2. Daumenstarren: Halte beide Daumen mit einem Abstand von etwa zwei Zentimetern senkrecht in die Höhe, sodass sie rund eine Armlänge entfernt sind. Blicke zuerst auf die Daumen und dann auf einen Punkt an der Wand. Zwei Wiederholungen mit einer kurzen Pause dazwischen.

3. Liegende Acht: Male bei geschlossenen Augen mit der Nasenspitze eine liegende Acht in die Luft – mache das insgesamt 20 Mal.

4. Palmieren: Reibe deine Handflächen aneinander bis sie warm sind und lege sie dann auf die geschlossenen Augen für rund 30 Sekunden.

Wenn du den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt und du schon merkst, dass der Bildschirm immer öfter verschwimmt, denke doch mal darüber nach, ob du öfter eine Bildschirmpause einlegen solltest – deine Augen werden es dir danken.

Generell gilt: Gönne deinen Augen genauso viel Aufmerksamkeit und Training, wie dem Rest des Körpers, um müde Augen zu vermeiden.

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie recherchiert und schreibt vor allem über Krankenversicherung, (E-)Health und digitale Innovation, die das Leben besser machen.

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HIER SCHREIBT Jeanette Stowasser

Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.

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