Welche Schlafposition ist gesund – Rücken, Bauch oder Seite?

Wenn es ums Schlafen geht, haben wir alle unsere Lieblingsposition. Aber wusstest du, dass diese sich deutlich auf deine Gesundheit auswirken kann? Wir wagen einen Blick unter die Bettdecken und klären, welche Schlafposition die beste ist und deinen Schlaf optimal fördert.

Medizinisch getestet - Siegel
Fachlich geprüft von Physiotherapeut Max Krome

Kurioses aus unserer Vergangenheit: Wer vor 700 Jahren im Liegen eingeschlafen ist, war entweder besonders reich oder besonders mutig. Die Mehrheit der armen Bevölkerung im Mittelalter schlief tatsächlich im Sitzen! Durch die vielen Feuerstellen und die schlechte Belüftung hatten die Menschen Probleme mit der Atmung. Im Liegen konnte man leichter an einer Atemwegserkrankung oder Rauchvergiftung sterben. So hielt sich bis in die frühe Neuzeit hinein der Glaube, dass das Schlafen im Liegen tödlich sei. Ziemlich verrückt, oder?

Heute sind wir zum Glück schlauer. Statt auf dem Strohsack zu sitzen, räkelt sich der moderne Mensch in der Horizontalen auf weichen Federkernmatratzen. Doch nicht für jede Schlummerstellung gibt der Körper gute Haltungsnoten. Ob Seitenschläfer, Rückenschläfer, Links oder Rechts, welche Schlafposition die beste für dich ist, hängt vor allem von deinem Gesundheitszustand ab: Für Schwangere gelten andere Regeln als für Rückengeschädigte. Liegt der Körper optimal, verbessert das auch die Schlafqualität. Ob deine Lieblingsposition dir gut tut, zeigt unser Überblick:

Auf dem Rücken schlafen – die beste Schlafposition

Alle, die sich am liebsten auf dem Rücken ausstrecken, dürfen sich freuen: Diese Schlafposition gilt unter Medizinern als besonders gesund. Die Wirbelsäule wird optimal unterstützt, das Körpergewicht gleichmäßig verteilt – beste Bedingungen für einen gesunden Rücken.

Und schön macht die sogenannte Königsposition auch noch: Mimikfalten haben keine Chance, denn der Kopf liegt gerade. Kleiner Wermutstropfen: Schnarcher sollten sich lieber eine andere Position suchen. Die Zunge rutscht in der Rückenlage leichter nach hinten und verengt so die Atemwege.

Mit Kissen kannst du diese Position zusätzlich optimieren und an deine Bedürfnisse anpassen: Lass doch mal bei Verspannungen im Nacken das Kopfkissen weg. Die Schwerkraft arbeitet so für dich und streckt den oberen Rücken. Neigst du zu einem Hohlkreuz? Dann kann ein Kissen im Lendenbereich wahre Wunder wirken.

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Einschlafen leicht gemacht.

Erholsamer Schlaf ist wichtig! Lade dir jetzt unser Life Hacks für gesunden Schlaf herunter, damit du endlich besser ein- und durchschlafen kannst.

Auf dem Bauch schlafen – keine gute Idee

Gehörst du zu den Bauchschläfern? Dann musst du jetzt stark sein, denn diese Schlafposition ist eher ungünstig. Die Bauchlage arbeitet gegen die natürliche S-Form der Wirbelsäule. Besonders die Lendenwirbelsäule wird dabei belastet. Zu hohe Kissen verdrehen zusätzlich den Nacken und sorgen für Schmerzen.

Morgens taufrisch aus den Federn steigen? Schwierig, denn die Bauchlage beschert eine eher verknautschte, faltige Mimik. Einen Vorteil hat die Bauchposition hingegen: Der Atem fließt freier – gut für Schnarcher. Willst du trotz der Nachteile weiterhin auf dem Bauch schlafen, empfehlen wir dir eine härtere Matratze und ein flaches, festes Kissen.

Auf der Seite schlafen – besser links als rechts

Ist die Embryostellung deine Lieblingsposition, bist du in guter Gesellschaft: So geht es den allermeisten Menschen. Diese Schlafposition ist gut geeignet bei Rückenschmerzen, denn sie entlastet die Wirbelkörper. Allerdings können Schmerzen in der Hüfte und an den Schultern von der Seitenlage kommen. Achtung: Nicht zu sehr einkuscheln, sonst leidet die Wirbelsäule unter der starken Krümmung.

Ob du auf der linken oder auf der rechten Seite schläfst, macht für deine Gesundheit einen kleinen, aber feinen Unterschied. Rechtsschläfer üben mehr Druck auf ihr Herz und ihre Lunge aus. Auch Sodbrennen tritt auf dieser Seite eher auf. Viel entspannter ruht dein Körper auf der linken Seite. Hier funktioniert von der Blutzirkulation bis zur Atmung alles etwas besser.


Egal in welcher Schlafposition – du liegst nachts oft wach?

Die besten Tipps bei Einschlafproblemen


Die richtige Schlafposition ...

... in der Schwangerschaft: Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist die linke Körperseite ideal. So entlastest du die Venen und verringerst den Druck auf die Organe im Unterleib. Die Rückenlage solltest du vermeiden.

... für Schnarcher: Neigst du dazu, in der Nacht laut zu werden? Dann versuche es doch mal mit der Seiten- oder Bauchlage.

... bei Rückenschmerzen: Bei Schmerzen im Rücken ist Abwechslung angesagt. Am besten drehst du dich von der Seitenlage in die Rückenposition und wieder zurück.

... bei Nackenschmerzen: Wenn es im Nacken zwickt, ist die Rückenlage die richtige. Oftmals ist auch das Kissen schuld an den Schmerzen. Ein ergonomisch geformtes Kopfkissen hilft, die Beschwerden zu vermeiden.

Öfter mal was Neues: Abwechslung bei den Schlafpositionen

Normalerweise wechseln Menschen auf natürliche Weise ihre Schlafposition – im Schnitt zwanzig Mal in einer Nacht! Das ist auch gut so, da die Wirbelsäule gleichmäßigen Druck aus allen Richtungen benötigt, um sich zu regenerieren. Stellst du fest, dass du jeden Morgen so aufwachst, wie du dich abends ins Bett gelegt hast, solltest du bei den Positionen mal durchwechseln. Gleiches gilt, wenn dein Favorit dich zum Schnarchen bringt oder dir Rückenschmerzen verursacht. Dir eine gesunde Schlafposition anzutrainieren, ist nicht ganz einfach. Zum Glück gibt es dafür Hilfe aus dem App-Store.

So optimierst du deine Schlafposition

SomnoPose

Die App hilft dir in der richtigen Position zu schlafen.

Download

Ergänzende Übung und Empfehlung von Rückenexperte & Physiotherapeut von Rückenfit Max Krome

Mit dieser Übersicht kannst du Rückenschmerzen über Nacht vorbeugen. Sprich es ist sehr wertvoll sein Schlafsystem auf sich selbst so gut wie möglich abzustimmen. 

Dazu zählen:

  • der passende Härtegrad einer Matratze mit einer hohen Punktelastizität sowie auch integrierten Liegezonen
  • ein flexibler Lattenrost welches sich auf deine Bedürfnisse anpassen lässt
  • optional kann bereits ein passender Matratzentopper Schmerzlinderung schaffen

Ansonsten kann ich eine Rückenübung empfehlen, der sogenannte „Katzenbuckel“, wenn Rückenschmerzen direkt nach dem Aufstehen bestehen. Hierbei geht es darum die Durchblutung im Rücken zu fördern und Rückenschmerzen zu lindern.


Der Katzenbuckel

Gehe hierbei in den Vierfüßlerstand. Das bedeutet, du gehst auf die Knie welche unter deiner Hüfte auf den Boden stehen. Im Zusammenspiel stellst du deine Hände in gestreckter Haltung, senkrecht unter deinen Schultern auf den Boden ab.

Nun drückst du den Brustkorb nach unten. Dein Kopf ist gehoben mit Blickrichtung gerade aus, sodass ein Hohlkreuz entsteht und du eine leichte Spannung im Rücken spürst. Atme hierbei ruhig und gleichmäßig und halte diese Position als Anfänger ca. 10 -15 Sekunden. Bist du geübter kannst du die Dauer nach eigenem ermessen bis zu 30 Sekunden erhöhen.

Anschließend rollst du den Rücken nach oben und ziehst dein Kinn in Richtung Brust. So entsteht jetzt der Katzenbuckel. Halte auch diese Position 10-15 Sekunden und atme ruhig und gleichmäßig. Ich empfehle dieses Wechselspiel zwischen Hohlkreuz und Katzenbuckel 7-10x durchzuführen.

Hierbei beanspruchst du den Rücken, deine Schulter & deinen Nacken sowie auch deinen Bauch und förderst die Durchblutung um die Schmerzen im Rücken zu lindern.

Deine Schlafposition zu kennen, reicht dir nicht? Du willst noch genauer wissen, was nachts so mit dir passiert? Dann ist vielleicht ein Schlaftracker etwas für dich. Er sammelt Informationen rund um deine Schlafphasen und kann dir sogar helfen, weniger zu schnarchen.

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen. 

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Max Krome
HIER SCHREIBT Max Krome

Max ist seit 2001 als Physiotherapeut tätig und hat sich zusätzlich auf den Rückenbereich spezialisiert. Darüber hinaus hat er seit 2009 eine Qualifikation als Manualtherapeut.

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