Warum du “Me Time“ brauchst und wie du sie dir schaffst

Hier ein Konzert, da ein Feierabendbier mit Kollegen und das Wochenende ist natürlich auch schon verplant. Wenn dein Terminkalender aus allen Nähten platzt, ist es womöglich schon eine Weile her, dass du dir Zeit für dich selbst gegönnt hast. Doch Me Time ist wichtiger, als du vielleicht denkst!

Inhalt des Ratgebers

Was haben Bill Gates, Warren Buffet und Oprah Winfrey gemeinsam? Sie sind nicht nur sehr beschäftigt, sondern nehmen sich konsequent fünf Stunden pro Woche Zeit für sich. Diese Zeit nutzen sie, um zu lesen, nachzudenken oder etwas Neues auszuprobieren. So lernen sie ständig etwas dazu. Aber es gibt noch viel mehr gute Gründe, die für Me Time sprechen.

Einsamkeit vs. Me Time

Einsamkeit hat mit Me Time überhaupt nichts zu tun. Wer einsam ist, sehnt sich nach Kontakt zu anderen Menschen, kann aber keine Brücke zu ihnen schlagen. Einer der wichtigsten Einsamkeitsforscher, Professor Cacioppo, beschreibt es so: Wer sozial isoliert ist, vermisst den Kontakt zu anderen, weil er unterbewusst um sein Leben fürchtet.

Schon gewusst?

Die Einsamkeit ist ein Gefühl, das aus Urzeiten stammt, als der Mensch die Gruppe zum Überleben brauchte. Sie ist wie ein körperlicher Schmerz, der uns zeigt: Vorsicht, du bist in Gefahr!

Sich einsam zu fühlen, liegt also in unserer Natur. Aber wie schnell sich ein Mensch allein fühlt, ist sehr unterschiedlich. Ist dir schon ein Abend allein auf dem Sofa zu viel? Oder könntest du tagelang ohne eine Menschenseele durch die Natur wandern, ohne dich nach einem Gespräch zu sehnen?

Wenn du es ein paar Stunden oder Tage allein mit dir aushältst, ist das ein gutes Zeichen. Denn dann brauchst du niemanden, um gelassen in dir zu ruhen. Negative Emotionen oder Langeweile können ein Hinweis darauf sein, dass es ein paar Baustellen in deinem Leben gibt oder du dich mit dir selbst nicht wohl fühlst. Dann neigst du vielleicht dazu, sie mit Ablenkungen zu überdecken. So ist es dir unangenehm, allein mit dir zu sein, und du vermeidest es nach Möglichkeit. Was dir dann entgeht, sind all die Vorteile, die Me Time mit sich bringt. Also eine ganze Menge!

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5 Gründe, warum du dir regelmäßig Zeit für dich selbst gönnen solltest


1. Me Time als Booster für die Gesundheit

Die US-Psychotherapeutin Cherilynn Veland betont, dass nicht nur Ernährung, Schlaf und Sport die Gesundheit beeinflussen, sondern auch kleine Auszeiten im Alltag. Wer sich nicht genug Zeit nimmt, um die Energiespeicher wieder aufzutanken, riskiert chronischen Stress. Der kann wiederum zu Ängsten, Verdauungsproblemen, Depressionen und Herzkrankheiten führen.


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2. Allein sein entspannt

Laut einer britischen Umfrage mit 18.000 Teilnehmern entspannen die meisten Menschen am besten, wenn sie alleine sind.

Hier die Top 5 der entspannendsten Aktivitäten der Studienteilnehmer:

Allein sein ist also auf Platz Drei, schwingt aber in den meisten anderen Aktivitäten mit. Schließlich ist man beim Lesen, Musik hören und Nichtstun auch meist allein.

3. Schlauer werden

Interessanterweise entspannt Lesen nicht nur, sondern bringt auch dein Gehirn auf Trab. Während du liest, trainierst du automatisch deine kognitiven Fähigkeiten. Gleichzeitig strukturiert sich dein Gehirn neu. Das könnte durchaus schlauer machen. Forscher der Universität Padua fanden heraus, dass Menschen, die lesen, durchschnittlich 21 Prozent mehr verdienen als andere.

Aber auch nichts zu tun, kann dich schlauer machen – vor allem, was soziale Kompetenz betrifft. Wenn du ein paar Minuten nichts machst, fangen deine Gedanken sofort zu wandern an. Du denkst vielleicht an den schwierigen Kollegen und fragst dich, wie du besser mit ihm umgehen könntest. Oder dir fällt auf einmal ein, warum deine Freundin in einer bestimmten Situation immer komisch reagiert. Nichtstun heißt also nicht zwangsläufig, nichts zu tun, sondern kann dir die ein oder andere Lösung eines Problems erschließen.

4. Neue Ideen aushecken

Ideen kommen meist nicht dann, wenn man ein To Do nach dem anderen erledigt. Kreativität hat ihren eigenen Rhythmus. Sie braucht Muße, um sich zu entfalten. Wenn du Zeit alleine verbringst, gibst du dir selbst Raum, auf neue Ideen zu kommen. Vielleicht nimmst du die verstaubte Gitarre aus dem Regal und schreibst ein Musikstück? Oder schnappst dir deine Kamera und schießt kreative Fotos?

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5. Selbstbewusster werden

Wenn du die Zeit alleine genießt, zeugt das von großem Selbstbewusstsein. Denn du brauchst die Gesellschaft anderer nicht, um glücklich zu sein. Du musst niemandem beweisen, was für ein toller Hecht zu bist. Du kannst auch dann mit dir zufrieden sein, wenn dir keiner bewundernd auf die Schulter klopft. Diese Fähigkeit kannst du dir Stück für Stück erarbeiten, wenn du dir mehr Alone Time gönnst. Denn je mehr du dich kennenlernst, desto „selbst-bewusster“ wirst du.

Du weißt dann, was du kannst, was du willst und wer du bist!

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Die Folge: Wenn du gern allein bist, genießt du die Gesellschaft anderer mehr. Schließlich brauchst du sie nicht mehr, um dich zu bestätigen. Das könnte auch deinen Freunden positiv auffallen.

Dein Drei-Punkte-Plan für mehr Me Time

Mehr Me Time gefällig? Dann leg am besten noch heute los!


1. Freiräume schaffen

Wenn dein Terminkalender überquillt, musst du zunächst etwas Zeit freischaufeln. Du könntest zum Beispiel die Freizeitaktivitäten streichen, zu denen dich deine Kumpels immer wieder überreden, die dir aber eigentlich keinen Spaß machen. Facebook, Instagram, TV oder Computerspiele sind ebenfalls gängige Zeiträuber. Oft genug verschlingen sie viele Stunden pro Woche, geben dir aber nichts zurück. Stell sicher, dass du mindestens eine Stunde pro Tag mit deiner persönlichen Quality Time verbringst!


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Wie du mit Zeitmanagement Freiräume schaffst


2. Me Time kreativ gestalten

Es gibt so viele Möglichkeiten, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Wahrscheinlich hast du jede Menge Dinge im Kopf, die du schon lang tun wolltest. Höchste Zeit also, damit zu beginnen! Besonders reizvoll ist auch, deine Stunde Me Time pro Tag frei zu gestalten. Du kannst dir die Zeit im Kalender zwar blocken, aber offenhalten, was du tust. So kannst du ganz spontan entscheiden, wonach dir ist. 
Um aus deinen Gewohnheiten auszubrechen, kannst du auch etwas tun, was dir sonst niemals einfallen würde. Zum Beispiel in die Natur gehen, ohne einen Plan zu haben, wohin. Einfach loslaufen. Fertig! Oder du erlernst eine Entspannungsmethode, um noch besser abzuschalten.


Zum Beispiel Meditieren?

So startest du damit


Interessant sind auch Fragen, für die sonst wenig Zeit ist.

Nimm dir Zeit, Ideen zu spinnen!

App: me.time

Die App hilft dir dabei, dir Zeit für dich selbst zu nehmen.

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3. Dranbleiben

In besonders stressigen Wochen fällt es dir vielleicht schwer, an deiner Me Time festzuhalten. Aber denk dran: Auch Bill Gates hat genug Zeit, fünf Stunden pro Woche mit sich selbst zu verbringen! Also bleib am Ball. Besonders in hektischen Phasen brauchst du eine kleine Auszeit, um Energie zu tanken.

Das Klischee, dass der Rückzug in sich selbst irgendetwas mit sozialer Angst zu tun haben könnte, hat ausgedient. Wer sich Me Time gönnt, hat keine Sozialphobie. Im Gegenteil: Du nimmst dir den Raum, den du brauchst, um dich dann wieder energiegeladen in den Alltag zu stürzen. Du willst deine Alone Time nutzen, um deine mentale Stärke auszubauen? Dann haben noch ein paar brauchbare Tipps für dich!

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Jeannette Stowasser
HIER SCHREIBT Jeannette Stowasser

Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.

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