Tipps gegen müde Augen: Was bei der Bildschirmarbeit wirklich hilft

Den Augen einfach mal eine Pause gönnen? Schwierig, schließlich brauchst du sie jeden Tag. Gerade in der Arbeit sind sie dein wichtigstes Werkzeug – und genau hier bringst du sie durch Bildschirmarbeit besonders an ihre Grenzen und müde Augen sind die Folge. Das muss aber nicht sein.

Ein anstrengender Tag im Büro, du kommst nach Hause und möchtest dich einfach nur entspannen. Vor allem ein Organ zeigt jetzt deutlich, dass der Bildschirm heute wieder den Tag dominiert hat: dein Sehapparat. Müde Augen sind rot, angeschwollen und oft trocken.

Kein Wunder, unsere Augen erbringen bei den meisten von uns täglich Höchstleistungen vor dem PC: Während wir im Ruhezustand rund 21 Mal pro Minute blinzeln, sinkt diese Frequenz auf nur noch fünf, während wir uns auf den Bildschirm konzentrieren. Die Netzhaut trocknet aus, die Augen werden rot und müde. Von der Luft in Büros ganz zu schweigen.

Angestrengte Augen sind also für viele von uns ein täglicher Begleiter. Wir verraten dir, wie du dem vorbeugen kannst und mit welchen Tipps zur Augenentspannung du deinen Büroalltag erleichterst.

Angestrengte Augen: Woher kommen sie?

Oft müssen wir acht oder mehr Stunden auf einen oder manchmal sogar zwei Bildschirme starren. Als wäre das nicht genug, kommen abends dann meist noch das Handy und der Fernseher dazu. Das belastet und führen schnell dazu, dass wir müde Augen bekommen. Aber was genau macht dieser Bildschirm eigentlich, das unseren Augen so schadet?

  1. Die Beleuchtung: Auf den Bildschirm zu starren ist so als würdest du lange Zeit in eine Glühbirne starren – unangenehm, oder? Aber genau diese Wirkung hat das Bildschirmlicht auf deine Augen.
  2. Blaues Licht: Dieses vom Bildschirm ausgehende Licht ist längst als schädlich bekannt. Es kann dazu führen, dass eine altersbedingte Makuladegeneration eintritt.
  3. Blinkende Lichter: Neben dem ohnehin schon schädlichen blauen Licht, sind blinkende Lichter zusätzlich Schuld daran, dass deine Augen ermüden. Diese Blinker entstehen vor allem dann, wenn häufige Übergänge von hellen Farben zu dunklen Farben passieren. Also zum Beispiel beim Scrollen oder beim Wechseln zwischen Dokumenten und Programmen.
  4. Konzentration: Wenn du dich den ganzen Tag auf eine Sache konzentrierst, die direkt vor deinem Auge passiert – genau so ist es, wenn du den ganzen Tag vor einem Bildschirm sitzt – dann ist das verständlicherweise ermüdend für dein Auge. Denn: Würde man jeden Tag den gleichen Muskel im Oberarm trainieren, zeigten sich auch hier abends Ermüdungserscheinungen.

Weitere Belastungen für die Augen sind neben der Bildschirmarbeit auch lange Autofahrten, Stress und Lesen bei schlechtem Licht. Dabei ermüdet das Auge, während der restliche Körper hellwach ist. Diese Blickmonotonie führt dazu, dass du weniger blinzelst und das Auge austrocknet. Außerdem können Schlafmangel, Rauchen oder Alkoholkonsum dazu führen, dass die Durchblutung im Auge gestört wird.

Augen schonen am PC: Was kannst du tun?

Gerade bei Büroarbeit am Bildschirm kommt es schnell zur Ermüdung der Augen und die ersten Symptome zeigen sich. Folgen von ermüdeten Augen sind das Gefühl, „schwere Augen“ oder Augenlider zu haben, außerdem Brennen, Schmerzen, trockene oder tränende Augen, Lichtempfindlichkeit und Rötungen. Was viele nicht wissen: Müde Augen können sogar zu Kopf- und Nackenschmerzen führen.

Dem kann kaum jemand entkommen: Fast kein Job kommt heute noch ohne Bildschirmarbeit aus und in jeder freien Minute nehmen wir das Handy in die Hand. Aber: Augen schonen und Bildschirmarbeit lässt sich kombinieren, du musst nur ein paar Dinge beachten. Gegen das blaue Licht des Bildschirms hilft eine schützende Brille, die einen Blaufilter integriert hat. Du kannst außerdem den Nachtdisplay in deinem Bildschirm aktivieren. So erhält der Bildschirm eine leicht orangene Färbung und das blaue Licht ist deutlich geringer. Grundsätzlich gilt: Leuchte deinen Arbeitsplatz gut aus, um die Kontraste so gering wie möglich zu halten.

Blaulichtfilter

Die App sorgt dafür, dass deine Augen nicht auch noch am Smartphone dem Blaulicht ausgesetzt sind.

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Damit deine Augen nicht durch die permanente Konzentration ermüden, lege regelmäßige Pausen ein. Gib deinem Sehapparat die Chance, mal etwas anderes zu tun, als auf den Computerbildschirm zu starren. Dafür eignen sich kleine Spaziergänge ums Haus, eine Kaffeepause oder auf einfach schon ein kurzer Blick aus dem Fenster.

Achte außerdem darauf, dass du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst und auch die Luftfeuchtigkeit im Arbeitsraum ausreichend ist, um trockene Augen zu vermeiden. Auch ständiger Durchzug kann die Augen zusätzlich belasten.

Augen entspannen: 6 Tipps gegen müde Augen

Auch wenn du die oben beschriebenen Dinge beachtest, wirst du bei längerer Bildschirmarbeit abends sicherlich oft die Ermüdung deiner Augen spüren. Probiere es dann doch mal mit einem unserer sechs Hausmittel gegen müde Augen.

Muede Augen
  1. Kühle Löffel: Lege einen Löffel zwei Stunden in den Kühlschrank, anschließend sanft auf die müden Augen drücken. Die Kälte lässt die Gefäße zusammenziehen und die Schwellung lindern.
  2. Gurkenscheiben: Zwei dünne Scheiben von einer Gurke aus dem Kühlschrank abschneiden und auf die Augenlider legen, zehn Minuten einwirken lassen.
  3. Teeumschläge: Koche einen Kamillentee und lass ihn abkühlen. Anschließend Wattepads eintauchen und auf die Augen legen.
  4. Gähnen: Setze dich locker hin und gähne genüsslich. Das stärkt die Augenmuskulatur und regt die Produktion von Tränenflüssigkeit an.
  5. Augentropfen: Müde Augen produzieren weniger Tränenflüssigkeit, daher können benetzende Augentropfen künstlich nachhelfen.
  6. Augen-Yoga oder Augengymnastik: Wie viele andere Muskeln kannst du auch deine Augen trainieren. Nur zehn Minuten Augentraining täglich soll sogar die Sehkraft verstärken. Im Kasten verraten wir dir, wie das geht.

Fit fürs Büro: Mit diesen Übungen kannst du deine Augen trainieren

Gegen die einseitige Belastung vor dem Bildschirm gibt es Übungen: Wir zeigen dir eine Trainingseinheit fürs Büro, die weniger als fünf Minuten dauert. 1. Augenmassage: Massiere deine Augen 20 Sekunden, mache zehn Sekunden Pause und wiederhole es noch einmal. Dafür umfasst du mit Daumen und Mittelfinger die Nasenwurzel, der Zeigefinger liegt dabei zwischen den Augenbrauen. Mit diesen drei Fingern jetzt sanft und in kreisenden Bewegungen massieren. 2. Daumenstarren: Halte beide Daumen mit einem Abstand von etwa zwei Zentimetern senkrecht in die Höhe, sodass sie rund eine Armlänge entfernt sind. Blicke zuerst auf die Daumen und dann auf einen Punkt an der Wand. Zwei Wiederholungen mit einer kurzen Pause dazwischen. 3. Liegende Acht: Male bei geschlossenen Augen mit der Nasenspitze eine liegende Acht in die Luft – mache das insgesamt 20 Mal. 4. Palmieren: Reibe deine Handflächen aneinander bis sie warm sind und lege sie dann auf die geschlossenen Augen für rund 30 Sekunden.

Wenn du den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt und du schon merkst, dass der Bildschirm immer öfter verschwimmt, denke doch mal darüber nach, ob eine Bildschirmarbeitsplatzbrille vielleicht das Richtige für dich ist – deine Augen werden es dir danken. Generell gilt: Gönne deinen Augen genauso viel Aufmerksamkeit und Training, wie dem Rest des Körpers, um müde Augen zu vermeiden.

ottonova Magazin Autor
HIER SCHREIBT Jeanette Stowasser

Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.

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