Bleaching für die Zähne: Was wirklich hilft

Kaffee, Nikotin und Rotwein können dafür sorgen, dass deine Zähne mit der Zeit immer gelblicher oder bräunlicher werden. Es gibt viele Tipps und Bleaching-Methoden für die Zähne, die versprechen, dir dein strahlendes Gebiss zurückzubringen. Doch ist Bleaching gesund? Was hilft wirklich?

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Medizinsich geprüft von Zahnarzt Dr. Jens Gottschalk

Inhaltsverzeichnis:

Bleaching für die Zähne: Das Wichtigste in Kürze

Ist Bleaching sinnvoll für dich?

Zahnarzt Dr. Gottschalk erklärt es dir im Video in aller Kürze:

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Bleaching: Die Methoden im Vergleich

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die Zähne zu bleichen. Manche sind allerdings deutlich wirkungsvoller als andere. Günstige Hausmittel sind leider nicht immer eine gute Alternative.

Bleaching mit Zahncremes:

So funktioniert‘s: Spezielle Weißmacher-Zahnpasten entfernen Verfärbungen, die durch Kaffee, Schwarztee oder Nikotin entstanden sind. Phosphate und Putzkörper verringern die unschön verfärbten Beläge und lassen die Zähne etwas heller erscheinen. Allerdings ist anzumerken, dass auch normale Zahncremes Verfärbungen leicht reduzieren.

Ergebnis: Im besten Fall sind die Zähne schließlich so weiß, wie sie ursprünglich waren. Ist der biologisch bedingte Farbton deiner Zähne von Haus aus etwas gelblich, können die Weißmacher-Zahnpasten allerdings nichts ausrichten. Zahnärzte raten außerdem von einer regelmäßigen Anwendung von Weißmacher-Zahnpasten ab, da die hohe Anzahl an Putzkörpern die Zahnoberflächen verletzen kann.

Für wen geeignet? Wenn deine Zahnhälse freiliegen, ist Weißmacher-Zahncreme nichts für dich, denn der Abrieb kann deinen Zähnen schaden. Frag im Zweifelsfall bei deinem Zahnarzt nach, ob deine Zähne gesund sind und du die Weißmacher-Zahncreme bedenkenlos verwenden kannst.

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Bleaching mit Hausmitteln:

So funktioniert‘s: Im Internet kursieren die wildesten Tipps, wie jeder seine Zähne selbst bleachen könne. Ein Klassiker ist Natron mit Wasser, das Plaque quasi „abschmirgelt“. So verschwinden zwar kurzfristig lästige Verfärbungen, aber leider raut sich gleichzeitig auch der Zahnschmelz auf und deine Zähne können Schäden davontragen.

Ein anderes beliebtes Bleaching-Hausmittel ist Zitronensaft, der die Zähne durch Säure bleicht. Ähnlich wie beim Natron geht auch hier Zahnschmelz verloren. Zwar wirken die Zähne anfangs wirklich weißer, aber spätestens wenn das unter dem Zahnschmelz liegende gelbe Dentin durchscheint, ist der Schuss nach hinten losgegangen.

Ergebnis: Hausmittel können die Zähne kurzfristig aufhellen, doch du riskierst deine Mundgesundheit.

Für wen geeignet? Zahnärzte raten von der Eigenbehandlung generell ab.


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Bleaching mit Mitteln aus der Apotheke oder der Drogerie:

So funktioniert‘s: Bleichmittel für die Anwendung zu Hause enthalten nur eine geringe Dosis an Wirkstoffen, um keine Schäden anzurichten. Das schreibt seit 2012 eine EU-Kosmetikrichtlinie vor. Denn Wasserstoffperoxid, das zum Bleichen verwendet wird, kann das Zahnfleisch bei hoher Dosis und falscher Anwendung reizen.

Ergebnis: Der geringe Gehalt an Wirkstoffen führt dazu, dass die Bleichmittel nur wenig gegen gelbe Verfärbungen helfen. Wenn dir leichte bis mittlere Veränderungen deiner Zahnfarbe reichen, kannst du entsprechende Mittel natürlich ausprobieren.

Für wen geeignet? Manche Menschen wissen gar nicht, dass ihr Zahnschmelz angegriffen ist oder sie bereits eine Kariesvorstufe entwickelt haben. Alles Gründe, die gegen ein Bleaching der Zähne sprechen. Wenn du sicher gehen willst, dass mit deinen Zähnen alles in Ordnung ist, nimm vorab einen Kontroll-Termin bei deinem Zahnarzt wahr.

Aufhellung mit professioneller Zahnreinigung:

So funktioniert‘s: Die professionelle Zahnreinigung ist eigentlich dazu da, Plaque zu entfernen und so Zahnerkrankungen vorzubeugen. Da die Beläge häufig verfärbt sind, kommt so auch eine leichte Aufhellung zustande.

Ergebnis: Vor allem bei starken Verfärbungen oder dem Wunsch nach deutlich weißeren Zähnen reicht eine professionelle Zahnreinigung nicht aus.

Die PZR ist keine Kassenleistung: Wusstest du, dass dir die eine professionelle Zahnreinigung mit der ottonova Zahnzusatzversicherung sofort nach Abschluss erstattet werden können?

Für wen geeignet? Die professionelle Zahnreinigung bietet sich an, wenn du sowieso etwas für deine Mundgesundheit tun möchtest. Wer allerdings hauptsächlich weiße Zähne möchte, für den ist das Bleaching beim Zahnarzt die bessere Alternative. Es ist die effektivste Methode, die Zähne aufzuhellen.


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Bleaching beim Zahnarzt:

So funktioniert‘s: Die Mittel, die Zahnärzte fürs Bleaching verwenden, enthalten deutlich mehr Wasserstoffperoxid als freiverkäufliche Bleichmittel. Einzelne verfärbte Zähne bleicht der Zahnarzt vorzugsweise direkt in der Praxis („Office-Bleaching“). Soll das ganze Gebiss heller wirken, kommt auch das „Home-Bleaching“ infrage: Hier erhältst du eine Schiene, die du über Nacht trägst. Sind die Verfärbungen sehr stark, rät der Zahnarzt häufig zum Power-Bleaching. Neben Bleichmitteln sorgt hier eine energiereiche Lichtquelle dafür, dass gelbe Zähne schnell deutlich weißer werden. In der Zahnarztpraxis erfährst du mehr über den Ablauf des Bleachings.

Ergebnis: Das professionelle Bleaching beim Zahnarzt entfernt nicht nur oberflächliche Farbauflagerungen, sondern auch tiefer sitzende Verfärbungen der Zahnsubstanz. Möglich ist eine Aufhellung von sieben bis neun Farbstufen. Wie hell die Zähne am Ende werden, hängt allerdings von der Ursache der Verfärbung ab. Dein Zahnarzt kann dir anhand von einer Farbskala bildhaft verdeutlichen, was bei dir möglich ist.

Für wen geeignet? Deine Zähne sollten gesund sein, damit das Bleichmittel keine Schäden verursacht. Deshalb überprüft der Zahnarzt vorab, ob du von Karies, Parodontitis oder Defekten im Zahnschmelz betroffen ist. Im Fall der Fälle ist zunächst eine Behandlung erforderlich. Schwangere, Stillende und Menschen, die auf die Bleichmittel allergisch reagieren, können kein Bleaching vornehmen lassen.

Bleaching für die Zähne: Vor- und Nachteile

Die Vorteile liegen auf der Hand: Deine Zähne werden sichtbar weißer. Wenn du aktuell starke Verfärbungen hast, fühlst du dich mit helleren Zähnen vielleicht wohler in deiner Haut. Der Nachteil ist, dass der Zahnschmelz nach der Behandlung leicht anfälliger für Säuren ist. Eine zusätzliche Fluoridierung soll dem etwas entgegenwirken. Darüber hinaus können wie bei jeder Behandlung Komplikationen auftreten.

Risiken des Bleachings:

  • Überempfindlichkeit der Zähne für 24 Stunden
  • kurzfristig geschwollenes Zahnfleisch
  • Reizung des Rachens durch geschlucktes Bleichmittel

Insgesamt schätzen Zahnärzte die Risiken aber als eher gering ein.

Fazit: Ob sich Bleaching für dich lohnt, hängt davon ab, wie sehr du dir weißere Zähne wünschst. Denke nur daran, dass in Zukunft Auffrischungen notwendig sein können, um das Ergebnis zu erhalten.

FAQ rund ums Bleaching der Zähne

Wenn deine Zähne stark auf Heißes und Kaltes reagieren, hast du womöglich freiliegende Zahnhälse. In diesem Fall kann es sein, dass sich die Sensibilität deiner Zähne durch das Bleaching erhöht. Gut möglich, dass die Methode für dich nicht empfehlenswert ist. Entscheiden kann das jedoch nur der Zahnarzt nach einer individuellen Untersuchung.

Die Kosten des Bleachings liegen je nach Methode und Praxis bei rund 250 bis 600 Euro. Sowohl GKV- als auch PKV-Versicherte müssen die Kosten in der Regel selbst tragen, da es sich um eine rein kosmetische Versorgung handelt. Es gibt jedoch Zahnzusatzversicherungen, die Bleaching in ihren Leistungskatalog aufgenommen haben.

Verzichte in den ersten Tagen auf Nikotin und färbende Lebensmittel wie Senf, Paprika oder Curry-Gerichte. Nimm lieber möglichst helle Nahrungsmittel zu dir wie Reis oder Blumenkohl. Putze deine Zähne vorsichtig und vermeide aggressive Zahnpasta mit vielen Putzkörpern.

Das hängt davon ab, ob du häufig stark färbende Lebensmittel wie Kaffee zu dir nimmst und ob du rauchst. Im Schnitt kann man sagen, dass die Effekte mindestens für 6 bis 12 Monate anhalten. Danach dunkeln die Zähne leicht nach, bleiben jedoch heller als zuvor.

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Dr. Jens Gottschalk
HIER SCHREIBT Dr. Jens Gottschalk

Dr. Jens Gottschalk ist seit 1997 Zahnarzt und praktiziert seit 2003 in seiner eigenen Praxis im Herzen Münchens. Er betreut seine Patienten in allen Belangen der Zahnheilkunde und ist spezialisiert auf die ästhetische und funktionelle Versorgung komplexer Zahnsituationen. Mehr zum Thema Zähne? Du kannst ihn in seinem Podcast "Schöne Zähne, gutes Gefühl" hören.

Jeannette Stowasser
HIER SCHREIBT Jeannette Stowasser

Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.

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