Inlays und Onlays sind im zahntechnischen Labor gefertigte Einlagefüllungen aus Keramik oder Gold. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn Karies ein Loch im Zahn hinterlassen hat. Sie sind eine sehr stabile und langfristige Form der Füllungsversorgung.
Medizinisch geprüftvon Dr. Jens Gottschalk
Inhalt des Ratgebers
Definition: Was ist ein Inlay?
Inlays werden auch Einlagefüllungen oder indirekte Füllungen genannt. Sie bestehen aus harten Materialien wie Gold oder Keramik. Zum Einsatz kommen sie, wenn Zähne durch Karies oder äußere Einflüsse in Mitleidenschaft gezogen wurden und ein Loch verschlossen werden muss.
Anders als plastische Zahnfüllungen aus Amalgam oder Kunststoff, die direkt in das vorhandene Loch im Zahn gefüllt werden und dann dort aushärten, können Inlays nicht direkt in den entstandenen Defekt im Zahn eingebracht werden. Sie müssen zuerst in einem zahntechnischen Labor angefertigt werden und können erst dann in den, für sie vorbereiteten Zahn, eingesetzt werden. Klassischer Weise wird dazu ein Abdruck des betreffenden Zahnes angefertigt und nach Herstellung des Inlays, dieses, in einem zweiten Termin in der Zahnarztpraxis, dem Patienten eingesetzt. Alternativ gibt es aber auch die Möglichkeit, in einer einzigen Sitzung den betroffenen Zahn optisch, mit Hilfe einer 3D Kamera, abzuformen und über ein spezielles CAD/CAM Verfahren herzustellen und dem Patienten direkt einzusetzen.
Kosten für ein Inlay
Ein Inlay ist deutlich teurer als eine einfache Zahnfüllung mit Amalgam oder Komposit, da die Herstellung mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Zu den Behandlungskosten kommen die Kosten für das Material und die Laborkosten hinzu.
Kosten Keramik-Inlays
Für ein Keramik-Inlay werden pro Zahn etwa 800 bis 1300 Euro fällig.
Kosten Gold Inlay
Gold-Inlays können abhängig vom tagesaktuellen Goldpreis sogar 500 bis 700 Euro oder mehr kosten.
Inlay Kosten und Krankenkasse
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten für Inlays in der Regel nicht übernommen. Gesetzlich Versicherte erhalten lediglich einen kleinen Zuschuss und müssen den Restbetrag aus eigener Tasche bezahlen. Möchten Versicherte in der GKV die Kosten für Inlays nicht selbst tragen, sollten sie rechtzeitig eine private Zahnzusatzversicherung abschließen. Diese erstattet je nach gewähltem Tarif einen Teil oder die kompletten Inlay-Kosten.
Zahnärzte unterscheiden je nach Größe zwischen Inlay, Onlay und Overlay. Alle drei Arten der Zahnfüllung finden im Seitenzahnbereich Anwendung und ersetzen die zerstörte Kaufläche des Zahns (1).
Müssen größere Teile des geschädigten Zahns mit einer Einlagefüllung versorgt werden, spricht man von Onlays bzw. von einer Kuppelfüllung. Diese bildet auch die Höcker und Spitzen der Backenzähne nach.
Muss die gesamte Kaufläche des Zahns ersetzt werden, nennt man diese Art der Zahnfüllung Overlay oder Teilkrone. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass genügend Zahnhartsubstanz trotz Karies erhalten geblieben ist.
Ist der Zahn bereits zu stark zerstört, muss eine Zahnkrone eingesetzt werden.
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Für die Versorgung von Zahndefekten mit Inlays, Onlays und Overlays stehen dem Zahnarzt verschiedene Materialien zur Verfügung. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Optik, Kosten und Haltbarkeit.
Gold-Inlays
Inlays aus Gold sind gut verträglich, halten selbst hohem Kaudruck stand und überzeugen durch ihre lange Haltbarkeit. Verweildauern von 30 Jahren und mehr sind durchaus möglich.
Doch das Material hat auch Nachteile: Ein Goldinlay fällt durch seine metallisch glänzende Farbe stark auf und ist deshalb in der Regel nur dann das Mittel der Wahl, wenn das zu füllende Loch im Zahn im hinteren Teil des Mundes liegt.
Kurz nach der Behandlung kann am Gold-Inlay des Zahns eine gewisse Temperaturempfindlichkeit auftreten, vor allem bei kalten Speisen und Getränken.
Keramik-Inlays
Inlays aus Keramik sind hochwertige Zahnfüllungen. Sie bestehen aus gebrannter, stabiler Keramik, welche an die natürliche Farbe der Zähne angeglichen werden kann. Dadurch ermöglicht ein Keramikinlay eine optisch ansprechende Versorgung kranker Zähne. Das Ergebnis ist besonders ästhetisch – vor allem im Vergleich zu einer herkömmlichen Amalgam-Füllung.
Allerdings kann das harte Material bei zu starker Belastung oder zu geringer Füllmenge brechen. Da Keramikinlays mit dem natürlichen Zahn verschweißt werden müssen, ist deren Befestigung im Zahn deutlich aufwändiger und komplizierter.
Grundsätzlich gilt: Ob Inlays aus Keramik oder Gold wirklich mit hundertprozentiger Passgenauigkeit hergestellt wurden, hängt von der Kunstfertigkeit der Expertinnen und Experten im zahntechnischen Labor ab.
Bei Galvano-Inlays handelt es sich um eine Mischung aus Keramik- und Gold-Inlay: Es wird zunächst eine dünne Goldschicht als Unterlage für die Keramikfüllung aufgetragen, wodurch eine perfekte Abdichtung des geschädigten Zahns erzielt wird. Es bleibt jedoch ein Goldrand sichtbar, was je nach Lage des Inlays als störend empfunden werden kann.
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Verglichen mit Amalgamfüllungen und Kompositfüllungen haben Einlagefüllungen einige Vorteile:
gute Verträglichkeit
viele Jahre lang haltbar
zahnfarbene Inlays möglich (Keramik)
Es gibt aber auch Nachteile bei einem Inlay:
ohne Zahnzusatzversicherung relativ teuer
die Krankenkasse zahlt nur einen geringen Zuschuss
meist zwei Zahnarzttermine notwendig
Inlay, Onlay und Overlays: So läuft die Behandlung ab
Um Zahndefekte mit einem Inlay versorgen zu lassen, sind in der Regel zwei Behandlungstermine beim Zahnarzt nötig.
Zunächst wird die Karies entfernt und vom aufgebohrten Zahn ein Abdruck genommen. Das Loch wird dann mit einer provisorischen Füllung versorgt. Bis das passgenaue Inlay im Labor angefertigt wurde, vergehen meist mehrere Tage oder Wochen.
Beim zweiten Zahnarztbesuch wird das Inlay mit Zement oder einem speziellen Kunststoffkleber am Zahn befestigt.
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Durch das Cerec-Verfahren ist es seit einiger Zeit möglich, Inlays direkt in der Zahnarztpraxis herzustellen (2). Und so funktioniert es: Zunächst erstellt eine Spezialkamera ein digitales Bild des vorbereiteten Zahns. Anschließend wird die Einlagefüllung aus einem Keramikblock millimetergenau herausgefräst. Die Füllungen können dann sofort vom Zahnarzt eingesetzt werden. Ein Abdruck für das Dentallabor und eine provisorische Füllung sind in diesem Fall nicht mehr nötig. Durch diese alternative Form der Behandlung kann der beschädigte Zahn an nur einem Termin mit einem Inlay versorgt werden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Inlay und Onlays
Inlays zählen zu den langlebigsten Zahnfüllungen. Bei guter Pflege können Inlays aus Gold 30 Jahre oder länger halten. Auch Keramik-Inlays verfügen über eine gute und lange Haltbarkeit: Laut einer Studie an der LMU München betrug die Überlebensrate nach zehn Jahren 82,3 %. Bei 31 untersuchten Patientinnen und Patienten mit insgesamt 62 Rekonstruktionen waren 51 Inlays noch intakt (3). Allgemein wird die mittlere Haltbarkeit von Keramik-Inlays mit zehn bis 15 Jahren angegeben.
Inlays zählen zu den langlebigsten Zahnfüllungen. Bei guter Pflege können Inlays aus Gold 30 Jahre oder länger halten. Auch Keramik-Inlays verfügen über eine gute und lange Haltbarkeit: Laut einer Studie an der LMU München betrug die Überlebensrate nach zehn Jahren 82,3 %. Bei 31 untersuchten Patientinnen und Patienten mit insgesamt 62 Rekonstruktionen waren 51 Inlays noch intakt (3). Allgemein wird die mittlere Haltbarkeit von Keramik-Inlays mit zehn bis 15 Jahren angegeben.
Inlays zählen nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse (GKV), daher werden die Kosten auch nicht von ihr übernommen. Die GKV übernimmt im Seitenzahnbereich lediglich die Kosten für einfache Zahnfüllungen mit Amalgam. Wünscht sich der Patient ein hochwertiges, ästhetisches Keramik-Inlay, muss er die Kosten für ein Inlay selbst bezahlen (4). Von der Krankenkasse gibt es einen Zuschuss in Höhe von 20 bis 50 Euro.
Da hochwertige Inlays 800 Euro oder mehr kosten können, bleibt für den Patienten ein beträchtlicher Restbetrag übrig, den er aus eigener Tasche bezahlen muss. Eine Möglichkeit, hohen Zahnarztrechnungen aus dem Weg zu gehen, ist eine private Zahnzusatzversicherung. Diese übernimmt, abhängig vom gewählten Tarif, die Inlay-Kosten anteilig oder komplett.
Inlays kommen nur im Seitenzahnbereich zum Einsatz, um mittlere bis größere Löcher zu füllen. Allerdings muss noch ausreichend Zahnsubstanz vorhanden sein, damit die Einlagefüllung genügend Halt findet und der reparierte Zahn anschließend dem Kaudruck des Patienten standhält.
Für Schäden im Frontzahnbereich sowie für kleinere Löcher kommen andere Lösungen wie zum Beispiel Kompositfüllungen infrage. Ist der Zahn stark geschädigt, reicht eine Füllung nicht mehr aus. Der Zahn kann dann beispielsweise mit einer Krone ummantelt werden. Falls kaum oder keine Restzahnsubstanz übrig ist, wird der Zahnarzt einen Zahnersatz empfehlen, zum Beispiel eine Brücke oder ein Implantat.
Inlays kommen nur im Seitenzahnbereich zum Einsatz, um mittlere bis größere Löcher zu füllen. Allerdings muss noch ausreichend Zahnsubstanz vorhanden sein, damit die Einlagefüllung genügend Halt findet und der reparierte Zahn anschließend dem Kaudruck des Patienten standhält.
Für Schäden im Frontzahnbereich sowie für kleinere Löcher kommen andere Lösungen wie zum Beispiel Kompositfüllungen infrage. Ist der Zahn stark geschädigt, reicht eine Füllung nicht mehr aus. Der Zahn kann dann beispielsweise mit einer Krone ummantelt werden. Falls kaum oder keine Restzahnsubstanz übrig ist, wird der Zahnarzt einen Zahnersatz empfehlen, zum Beispiel eine Brücke oder ein Implantat.
Inlays werden mit Zement oder Kunststoffkleber am Zahn befestigt. Die Fuge zwischen Zahn und Einlagefüllung bietet einen Nährboden für Bakterien, weshalb eine gute Mund- und Zahnhygiene bei Inlays besonders wichtig ist. Durch regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt wird sichergestellt, dass das Inlay gut sitzt und intakt ist.
Inlays werden mit Zement oder Kunststoffkleber am Zahn befestigt. Die Fuge zwischen Zahn und Einlagefüllung bietet einen Nährboden für Bakterien, weshalb eine gute Mund- und Zahnhygiene bei Inlays besonders wichtig ist. Durch regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt wird sichergestellt, dass das Inlay gut sitzt und intakt ist.
Quellen:
(1) DGÄZ e.V.: INLAYS UND VENEERS: MINIMAL INVASIVE RESTAURATIONEN AUS VOLLKERAMIK, https://www.dgaez.de/patienten.... (abgerufen am 13.09.2021).
(2) Reich, Sven: Cerec-Verfahren Update, in: Zahnmedizin up2date, Bd. 7, Nr. 5, 2013, https://www.thieme-connect.com.... (abgerufen am 13.09.2021), 409-425.
(3) Forster, Beate: Klinische Untersuchung zum Langzeitverhalten keramischer Inlays nach 10 Jahren, 2011, https://edoc.ub.uni-muenchen.d.... (abgerufen am 13.09.2021).
(4) Zahnärztliche Bundesvereinigung: Zahnfüllungen aus einem Stück: Einlagefüllungen, https://www.kzbv.de/einlageful.... (abgerufen am 13.09.2021).
Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.