FOMO: Warum wir ständig Angst haben, etwas zu verpassen

FOMO klingt nach einem der vielen Jugendwörter, mit welchen  man nichts mehr anfangen kann, wenn man über 18 ist. Dabei hat die „fear of missing out“ tatsächlich Relevanz, denn viele Menschen leiden unter dieser ständigen Angst, etwas zu verpassen. Wir zeigen dir, was du gegen FOMO tun kannst.

Fühlst du dich beim Blick in dein E-Mail-Postfach oder in deine Social-Media-Accounts  manchmal auch latent unter Druck gesetzt? Dann leidest du an der Angst, etwas zu verpassen. Aber keine Sorge – du bist nicht allein. Für dieses Gefühl gibt es ein Wort: FOMO.

Es geht immer schneller, schöner, spannender. Während du vielleicht in Jogginghose auf der Couch sitzt, scheinen alle anderen auf Instagram gerade den Spaß ihres Lebens zu haben. Wie schaffst du es, da nicht ständig unzufrieden zu sein? Wir verraten es dir!

FOMO Bedeutung: Was steckt hinter der Abkürzung?

Wer ständig Angst hat, etwas zu verpassen, der leidet wohl unter FOMO – aber was ist dieses Trendwort eigentlich? Die Abkürzung bildet sich aus den Anfangsbuchstaben des englischen Ausdruckes „fear of missing out“ und gilt als die erste Social-Media-Krankheit des 21. Jahrhunderts. 2013 wurde FOMO sogar in den Oxford Dictionary aufgenommen. Die beschreiben den Begriff übrigens so: „Die Angst, dass derzeit ein spannendes oder interessantes Ereignis an anderer Stelle stattfinden kann, oft geweckt von Beiträgen in den Sozialen Medien.“

Konkret fühlt man FOMO, wenn man glaubt oder beobachtet, dass andere Menschen aufregende Dinge erleben, während man selbst nicht dabei ist. Es entsteht ein Gefühl von Unbehagen, Unruhe und Unzufriedenheit. Noch schlimmer wird es, wenn man sein eigenes Selbstwertgefühl davon abhängig macht, wie man im Vergleich mit anderen abschneidet. Und diese Gefahr lauert im Übrigen nicht nur in der Social-Media-Welt. Auch im Job unter Kollegen, in Familien oder in Freundeskreisen steht man immer mehr im Wettbewerb. Aber warum fühlt der Mensch eigentlich so?

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Die Angst, etwas zu verpassen basiert auf den Grundmotiven der Menschheit

Dieses Gefühl, überall dabei sein zu müssen, um glücklich zu sein, ist keine neue Entwicklung. Die Ursachen lassen sich psychologisch erklären, denn es basiert auf vier von unseren acht Grundmotiven:

  1. Das Anschlussmotiv, mit der dazugehörigen Verlustangst und der Angst, ausgeschlossen zu werden.
  2. Das Motiv der Anerkennung und gleichzeitig die Angst vor Ablehnung, die wir durch die Erfüllung von Erwartungen bekämpfen.
  3. Das Sicherheitsmotiv, welches befriedigt werden soll, indem wir möglichst viele Eisen im Feuer haben.
  4. Das Kontrollmotiv führt dazu, dass wir an allem beteiligt sein wollen, um immer einen Überblick und damit die Kontrolle zu haben.

FOMO und Social Media: Wie Instagram und Co. uns beeinflussen

Die Befürchtung, etwas zu verpassen, gibt es schon, seit der Mensch in Gesellschaft lebt. Soziale Interaktion ist für den Menschen außerdem unerlässlich, ähnlich wie das Bedürfnis nach Nahrung. Dieser Wunsch nach Interaktion wird aber durch Social Media extrem potenziert. Seit wir ständig jeden Schritt unseres Umfeldes auf den sozialen Plattformen verfolgen können, ist die Sorge, etwas zu verpassen, allgegenwärtig. Die Folge: Social Media FOMO.

Kennst du das auch? Du scrollst durch Instagram und hast danach irgendwie schlechte Laune. Deine Freunde machen ständig Urlaub, liegen an weißen Sandstränden, essen die tollsten Gerichte oder haben scheinbar ständig extrem viel Spaß. Das erhöht den Druck und du hast Angst, dass andere ein wesentlich aufregenderes Leben haben, während du selbst deine Zeit vergeudest? FOMO wird von Social Media also ordentlich befeuert.

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Selbstdiagnose: Welche Symptome treten bei FOMO auf?

Ob du auch unter FOMO leidest, erkennst du an diesen Symptomen: Du hast ständig das Gefühl auf das Smartphone schauen zu müssen. Du kannst dich in der Arbeit oder zuhause nicht auf eine Sache konzentrieren, weil deine Hände wie ferngesteuert immer wieder deine Lieblingsapps öffnen. Wenn du unterwegs bist, denkst du ständig darüber nach, was du von all den Erlebnissen als nächstes auf Social Media posten könntest. Klingt für dich zumindest ein bisschen nach dir? Dann könnten dich unsere Tipps gegen FOMO interessieren.

Du hast das FOMO-Syndrom? Fünf Tipps diesem zu entkommen!

Nicht nur Social Media und unser ständiges Vergleichen führt dazu, dass wir das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Zusätzlich haben wir heute in vielen Bereichen, wie Partnerschaft, Job oder dem Reisen scheinbar unendlich viele Möglichkeiten. Die Entscheidung für eine der vielen Optionen fällt da oft besonders schwer – es könnte schließlich die andere Möglichkeit doch noch besser sein.

Hinter FOMO stehen also vor allem Ängste – mit diesen Tipps und Verhaltensweisen kannst du dich ihnen stellen:

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1. Lass dir Zeit:

Wir sind ständig unter Strom, wollen alles mitmachen und das am liebsten schnell und parallel. Konzentriere dich lieber auf eine Sache und mach dir bewusst, was du gerade tust. Nur dann kannst du es auch genießen. 


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​2. Digital-Diät:

Investiere Zeit in das, was wichtig ist und dir guttut. Social Media ist ein absoluter Zeitfresser und meistens interessieren uns die Inhalte, die wir konsumieren, gar nicht so besonders. Probiere doch mal, deinen Social Media Konsum auf eine halbe Stunde am Tag zu minimieren.

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3. ​Sei dankbar:

Mach dir eine Liste für die Dinge, für die du wirklich dankbar bist. So wirst du schnell merken, dass du viele andere Dinge und Aktivitäten, welche FOMO bei dir auslösen, gar nicht brauchst. Und wenn du mal wieder das Gefühl hast, etwas zu verpassen – mache eine der Aktivitäten von der Liste!

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4. Nein sagen:

Schlage Einladungen, Partys oder Businesstermine aus, auf die du eigentlich gar keine Lust hast. Du musst nicht überall dabei sein, es kommen noch genug Einladungen.

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5. ​Hör auf dich zu vergleichen:

Niemand ist perfekt. Sich ständig zu vergleichen macht unglücklich. Stattdessen solltest du lieber ins Fitnessstudio gehen, Reisen unternehmen oder dir einen lang gehegten Wunsch erfüllen. Sei zufriedener mit dir selbst. 

Warum wir von Rentnern Gelassenheit lernen können?

Von wem wir lernen können, weniger Freizeitstress zu haben? Von Rentnern! Diese sind laut einer Studie der University of California von 2018 am zufriedensten mit ihrer Freizeit. Das liegt sicherlich zum einen daran, dass sie nicht ständig am Handy hängen – aber auch daran, dass sie dank ihrer Lebenserfahrung längst genau wissen was ihnen guttut und auf alles andere verzichten können. Und übrigens: Das Gegenteil von FOMO ist JOMO („Joy of missing out“), also die Freude daran, Dinge zu verpassen.

Du möchtest lieber das Gefühl von JOMO erleben?

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Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.

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