Ist es ein Anzeichen für Krebs? Bei diesen Symptomen solltest du zum Arzt

Du gehörst nicht zu den Menschen, die bei jedem Mini-Symptom in Panik verfallen? Tatsächlich sind Verhärtungen, Blut im Samen oder Hautveränderungen oft harmlos. Aber in manchen Fällen stecken eben doch Krebs-Symptome dahinter. Wir verraten, wann du am besten zum Arzt gehst, um Krebs-Anzeichen abzuklären.

Rund 476.000 Deutsche erhalten jedes Jahr die Diagnose „Krebs“. Damit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in unserem Land. Viele trifft es unvorbereitet, weil sie keine Symptome bemerkt oder das bisschen Blut im Stuhl nicht ernst genommen haben. Die meisten Patienten sind über 50 Jahre alt. Menschen dieser Altersgruppe sollten also besonders auf sich achten. Aber es gibt auch Betroffene, die deutlich jünger sind.

Etwa 13.180 Deutsche zwischen 25 und 39 Jahre erkranken jedes Jahr an Krebs. Der Prozentsatz ist minimal, schließlich sind 15,75 Millionen Deutsche in dieser Altersgruppe. Es gibt also keinen Grund, panisch auf jede Hautveränderung zu starren. Aber es kann nicht schaden, bei bestimmten Anzeichen hellhörig zu werden. Dann kann der Arzt prüfen, was wirklich dahintersteckt. Bei vielen Beschwerden handelt es sich um harmlosere Erkrankungen, zum Beispiel um Bronchitis oder das Reizdarm-Syndrom. Aber auch die wollen schließlich behandelt werden. Und falls es doch etwas Ernstes ist, ist eine frühzeitige Therapie natürlich sinnvoll.


Lungenkrebs bleibt oft lange unerkannt

Etwa jeder dritte Mann zwischen 25 und 39 Jahren raucht. Damit setzen sich viele bewusst oder unbewusst dem Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs aus. Er ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern. Viele Betroffene merken lange gar nicht, dass sie krank sind, weil die Symptome fehlen oder ganz harmlos wirken.

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft treten erst im fortgeschrittenen Stadium unspezifische Krebs-Anzeichen auf.

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Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

Lade dir hier unsere praktische Übersicht herunter um auf einen Blick zu sehen ab wann welche Untersuchungen für dich wichtig sind.


Dazu gehören:



Chronischer Husten kann auch auf eine Bronchitis zurückzuführen sein. Auch Schluckbeschwerden sind häufig harmlos. Aber Experten empfehlen, die Symptome dennoch untersuchen zu lassen. Der Arzt kann anhand von Labortests, CTs oder Röntgenbildern feststellen, was Sache ist. Vorsorglich kannst du dich ab 35 Jahren auch umsonst durchchecken lassen. Bei dieser Vorsorge-Untersuchung prüft der Arzt deine allgemeine Gesundheit sprichwörtlich auf Herz und Nieren.

Diese Symptome hat Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Auch hier fehlen Frühsymptome häufig. Deshalb erfahren die meisten Betroffenen erst bei einem PSA-Test von ihrer Erkrankung. Ab 40 Jahren ist die Vorsorgeuntersuchung kostenlos.

Allgemeine Symptome, die auf eine Veränderung der Prostata hinweisen, sind laut dem Deutschen Krebsinformationsdienst:

  • Probleme beim Wasserlassen 
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • Schmerzen (zum Beispiel beim Wasserlassen oder beim Samenerguss)

Hinter den Beschwerden kann aber auch eine gutartige Prostatavergrößerung, eine Infektion oder etwas anderes stecken. Der Arzt sagt dir, was los ist.

Mit diesen Symptomen sagt dir dein Körper, dass etwas nicht stimmt. Das heißt nicht, dass du automatisch Darmkrebs hast, schließlich könnte hinter Bauchweh auch ein Reizdarmsyndrom stecken. Aber auch das will behandelt werden.


5 Anzeichen für Hautkrebs

Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Hier ist eine gute Beobachtungsgabe gefragt, denn Hautkrebsvorstufen sind sichtbar. Zwar ist eine Diagnose auf den ersten Blick nicht möglich, aber wenn sich ein Leberfleck verändert oder neue Muttermale auftreten, solltest du einen Hautarzt aufsuchen.

Für den Selbst-Check kannst du die ABCDE-Regel anwenden:

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A = Asymmetry (Asymmetrie)

Ungleichmäßige Muttermale, die keine ovale Form haben, sind verdächtig.

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B = Border (Begrenzung)

Verwaschene, zackige oder raue Ränder gehen in den gesunden Hautbereich über.

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C = Colour (Farbe)

Unterschiedliche Färbungen im selben Muttermal, womöglich mit krustigen Auflagen, sollte der Arzt untersuchen.

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D = Diameter (Durchmesser)

Muttermale mit über 5 mm Durchmesser könnten ein Anzeichen für Krebs sein.

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E = Evolution (Veränderung)

Hat sich ein Pigmentmal in den letzten 3 Monaten verändert?

Nicht jeder großer oder auffällig gefärbte Fleck ist gleich ein Tumor. Auch hier bedarf es einer präzisen ärztlichen Diagnostik, zum Beispiel unter dem Auflichtmikroskop. Das Hautkrebs-Screening ist ab 35 Jahren kostenlos. Du kannst es alle zwei Jahre wahrnehmen, um Krebs-Anzeichen abzuklären. Die Kosten und Leistungen variieren allerdings entsprechend deiner Krankenversicherung.


Welche Krebs-Symptome gibt es noch?

Natürlich gibt es viele weitere bösartige Tumoren, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs oder Leukämie. Wie merkt man, ob man Krebs hat? Nur der Arzt kann die Diagnose stellen. Was du tun kannst, ist auf deinen Körper zu hören.

Allgemeine Symptome für Krebserkrankungen sind zum Beispiel: 

  • Schwellungen, Verhärtungen und Knoten 
  • Veränderungen an Brust, Kopf, Haut oder Hoden 
  • Vergrößerungen der Lymphknoten unter den Achseln, in den Leisten oder am Hals 
  • Ungewöhnliche Blutungen 
  • Erbrechen und Krampfanfälle 
  • Lähmungserscheinungen 
  • Persönlichkeitsveränderungen 
  • Schlecht heilende Wunden 

Frauen ab 30 Jahren haben einmal pro Jahr Anspruch auf eine Brustuntersuchung beim Frauenarzt. Zwischen dem 50. Und dem 69. Lebensjahr steht ihnen auch eine Mammographie zu, um Brustkrebsanzeichen zu erkennen.


Gesundheit selbst in die Hand nehmen

Es gibt zwar einige Apps, um Krebs-Symptome zu erkennen. Aber ob sie auch den neuesten wissenschaftlichen Standards entsprechen, ist nicht klar. Außerdem bist du trotz Digitalisierung auf die Expertise eines Arztes aus Fleisch und Blut angewiesen. Dennoch kannst du einiges für deine Gesundheit tun.

Laut Weltgesundheitsorganisation ist fast jede dritte Krebserkrankung vermeidbar. Sport, eine gesunde Ernährung und Verzicht auf Tabak helfen dir, vorzusorgen. Wenn du auch noch regelmäßig zum ärztlichen Check-up gehst, hast du gute Voraussetzungen geschaffen, um lange gesund zu bleiben.

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen. 

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