Die Diagnose steht fest. Eine Operation ist unausweichlich. Kaum hat dein Kopf diese Tatsache realisiert, steigt ein unwohles Gefühl in deiner Magengegend auf. Dein Herz klopft spürbar, die Hände werden feucht. Du kannst es nicht mehr verdrängen – du hast schreckliche Angst vor der OP. Dass es dir und vielen anderen Menschen so geht, ist selbstverständlich: Die meisten erleben selten eine Operation und wissen deshalb nicht, was genau auf sie zukommt.
Panische Angst vor Operation: Alltag für Ärzte
Jeder zweite Deutsche fürchtet sich – konkret vor der Vollnarkose und dem Gefühl, anderen Menschen ausgeliefert zu sein. Für Ärzte, Anästhesisten und Pfleger, die dich bei deiner OP begleiten, ist es Teil des Jobs, diese Angst vor der OP und der Narkose zu adressieren. Sie klären dich vor der Operation umfassend auf und beantworten alle deine Fragen. Sollte dich das nicht beruhigen, kann auch eine psychologische Beratung erforderlich werden. Was du dazu wissen solltest, was du selbst vor der OP tun kannst, um dich zu beruhigen und welche Rolle deine Krankenversicherung spielt, erfährst du hier.
Unser Orthopädie-Experte Dr. Markus Wurster sagt:
Angst vor der Vollnarkose? 3 Gründe, warum du sie nicht haben musst:
1. Exklusive Behandlung:
Im OP kümmert sich ein speziell ausgebildeter Anästhesist um nichts anderes als um deine Narkose und behält alles im Auge.
2. Detailliertes Vorgespräch:
Der Anästhesist geht auf deine Situation ein – in einem Vorgespräch klärt ihr, welche Besonderheiten es zum Beispiel aufgrund von Allergien gibt. Die Narkose ist damit genau auf dich zugeschnitten.
3. Medizinischer Fortschritt:
Die Medikamente und Techniken zur Narkoseüberwachung entwickeln sich stets weiter. Laut dem Bundesverband für ambulantes Operieren liegt das Risiko, an einer Narkose zu sterben, heute bei niedrigen 0,008 bis 0,009%.
Aufklärungsgespräch nimmt Angst vor Operation
Wer unter Flugangst leidet, ist meist beruhigt, wenn er sich mit den Abläufen vertraut macht, die ihm vom Boarding bis zum Aussteigen begegnen. Ähnlich ist es auch bei einer Operation: Je genauer du weißt, was dich erwartet, desto entspannter bist du im Vorfeld. Es ist die Pflicht des operierenden Arztes, dich über den Verlauf der bevorstehenden Operation aufzuklären, deine Fragen zu beantworten und dir so die Angst vor der OP zu nehmen.
Dr. Wurster kann aus eigener Erfahrung berichten, "dass das präoperative Aufklärungsgespräch eine Schlüsselsituation in der ärztlichen Behandlung darstellt. Der Patient muss im Rahmen eines operativen Eingriffes Kontrolle abgeben und sich einer fremden Person anvertrauen. Diesem Vertrauensvorschuss muss der Arzt gerecht werden und dem Patienten Sorgen, Nöte und Ängste abnehmen.
Daher: Fragen sie ihren Arzt alles, was ihnen auf dem Herzen liegt. Mit offenen Fragen in den OP zu gehen darf nicht sein!“
Dein Recht als Patient
Die Aufklärung über deine Operation durch den behandelnden Arzt ist Pflicht: Laut Patientenrechtgesetz musst du als Patient umfassend über deine Behandlung aufgeklärt werden. Dazu gehören die Diagnose, die anschließende Therapie, Risiken, Chancen und Alternativen. Nur wenn du sorgfältig informiert bist, kannst du in die Behandlung einwilligen.
Das Aufklärungsgespräch muss für dich verständlich sein. Dein Arzt sollte also auf zu viel Fachjargon verzichten. Das Gespräch soll Raum für Fragen lassen und darf nicht erst stattfinden, wenn du schon auf dem Weg in den OP-Saal bist. Diese Aufklärung im Vorfeld einer Operation gilt als Beratungsleistung. Sie ist in der Gebührenordnung für Ärzte vorgesehen und standardmäßig versichert.