Ein Krankenhausaufenthalt stellt für viele Menschen eine absolute Ausnahmesituation dar. Wäre es nicht schön, wenn du zumindest den Arzt, der dich behandelt, schon kennen würdest? Das Belegarztprinzip ermöglicht genau das.
ARTIKEL FACHLICH GEPRÜFTvon unseren PKV-Experten
Inhaltsverzeichnis
Definition von Belegarzt
Belegärzte oder Belegärztinnen behandeln dich in der Klinik, sind aber nicht direkt dort angestellt. Die Abrechnung des Belegarztes erfolgt genau wie in der Praxis: Bei Privatpatienten auf Rechnung (basierend auf der Gebührenordnung für Ärzte) und bei Kassenpatienten über die Krankenkassen. Der Belegarzt erhält vom Krankenhaus keine Vergütung.
Der Vorteil für den Patienten besteht darin, dass er sich von einem vertrauten Arzt behandeln lassen kann, unnötige Mehrfachuntersuchungen erspart werden und er nach der OP besser betreut wird.
Nicht jeder Arzt oder jede Ärztin, die dich während eines Krankenhausaufenthalts behandeln, ist dort auch direkt angestellt. In Deutschland gibt es sogenannte Belegärzte, die ihre Patienten im Krankenhaus statt in der Praxis behandeln. Hier erfährst du, was dahintersteckt und welche Vorteile das Modell für das Gesundheitswesen bringt.
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Ein Belegarzt behandelt dich in der Klinik, ist aber nicht direkt dort angestellt
Was macht ein Belegarzt?
Während fachärztliche Behandlungen in anderen Ländern wie China oder Großbritannien vorwiegend im Krankenhaus angeboten werden, sind wir es in Deutschland gewohnt, Fachärzt:innen in ihrer Praxis aufzusuchen. Es kommt jedoch vor, dass niedergelassene Ärzte ihre Patienten im Krankenhaus behandeln.
Voraussetzung: Eine kassenärztliche Vereinigung hat sie auf Antrag als Belegarzt oder Belegärztin anerkannt und das Krankenhaus gestattet die Behandlung.
5 Fakten zum Belegarzt
Laut Sozialgesetzbuch ist ein Belegarzt ein niedergelassener Vertragsarzt, der nicht an einem Krankenhaus angestellt ist, seine Patienten jedoch dort behandeln darf.
Er erhält hierfür vom Krankenhaus keine Vergütung.
Für ihre Arbeit im Krankenhaus dürfen Belegärzte verschiedene von der Klinik bereitgestellte Dienste, Einrichtungen und Mittel nutzen.
Viele Kliniken stellen sogenannte Belegbetten bereit.
Vor allem in der HNO, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Urologie, Augenheilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologie sind Belegärzte tätig. Bei den Hebammen spricht man von Beleghebammen.
So rechnet ein Belegarzt ab
Laut Definition sind Belegärzte oder Belegärztinnen keine Angestellten eines Krankenhauses und werden deshalb auch nicht wie Angestellte vergütet. Stattdessen rechnen sie ihre belegärztliche Tätigkeit so ab wie in der Praxis. Diese Leistungen sind also keine Krankenhausleistungen.
Bei Privatpatient:innen: Bist du in der Privaten Krankenvollversicherung (PKV), rechnet der Belegarzt seine Leistungen direkt mit dir ab. Grundlage ist wie in der Praxis die Gebührenordnung für Ärzte.
Bei Kassenpatient:innen: Der Belegarzt rechnet direkt mit den gesetzlichen Krankenkassen ab.
Seit 2009 dürfen Belegärzt:innen auch als Honorar-Belegärzt:innen arbeiten. Das bedeutet, sie sind bei mit einem Honorarvertrag beim Krankenhaus angestellt und werden von diesem bezahlt – allerdings mit zum Teil erheblichen finanziellen Einbußen.
Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen
Lade dir hier unsere praktische Übersicht herunter um auf einen Blick zu sehen ab wann welche Untersuchungen für dich wichtig sind.
Prinzip Belegarzt: Vorteile für alle?
Stell dir vor, du musst ins Krankenhaus und kannst dich dort von einem Arzt oder einer Ärztin behandeln lassen, den du schon seit Jahren kennst und der über deinen Krankheitsverlauf bereits umfassend informiert ist. Mit einem Belegarzt ist genau das möglich.
Das sind laut Bundesverband der Belegärzte die größten Vorteile des Belegarztwesens
Als Patient:in kannst du dich von einem Arzt behandeln lassen, den du schon kennst und dem du vertraust.
Durch die Kombination von ambulanter und stationärer Versorgung entfallen unnötige Mehrfachuntersuchungen.
Die Versorgung durch einen Facharzt senkt die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen, verkürzt präoperative Phasen und verbessert die Kontrolle im Nachgang einer Operation.
Die Krankenkassen haben laut dem Bundesverband einen finanziellen Vorteil von über 150 Millionen Euro durch das Belegarztwesen.
Junge Fachärzt:innen erhalten durch ihre Tätigkeit als Belegarzt umfassende Einblicke in die Struktur der medizinischen Versorgung.
Trotz all der Vorteile, die Belegärzt:innen für Patienten und das Gesundheitswesen bringen, ist ihre Zahl in den letzten Jahren rückläufig. Der Grund dafür: Das Modell lohnt sich für viele Fachärzte finanziell nicht mehr.
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Die Zusammenarbeit mit einem Belegarzt erfolgt in der Regel dadurch, dass der behandelnde niedergelassene Arzt den Belegarzt in das Krankenhaus einbestellt, um eine spezifische medizinische Leistung durchzuführen. Der Belegarzt führt die geplante Behandlung oder Operation durch und kommuniziert eng mit dem behandelnden Arzt, um die bestmögliche Versorgung des Patienten sicherzustellen.
Ja, auch in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht die Möglichkeit, sich von einem Belegarzt behandeln zu lassen. Die Kostenübernahme und Bedingungen können jedoch variieren und sollten im Voraus geklärt werden.
Ein Belegarzt ist ein niedergelassener Arzt, der Patienten im Krankenhaus behandelt und eigene Leistungen erbringt. Ein Chefarzt leitet eine Abteilung im Krankenhaus und hat eine führende medizinische Rolle. Die Zusammenarbeit und Aufgaben sind unterschiedlich.
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