Gesundheit neu gedacht – mit Mindfulness Trainer und syst. Personal Coach Pia Baur

Wir haben mit systemischen Personal Coach Pia Baur im Interview über mentale Gesundheit, Meditation und Achtsamkeit gesprochen und wie du deine Zufriedenheit selbst in die Hand nehmen kannst – jetzt reinhören. Welche Apps dir dabei helfen können: Ein Beginner's Guide!

Optimisten leben länger als Pessimisten - Martin Seligman

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Wer hatte nicht schon einmal das Gefühl in stressigen Phasen kaum zur Ruhe zu kommen? Sich im hektischen Alltag gestresst zu fühlen und sich Sorgen zu machen? Wie können wir es schaffen, achtsamer mit uns in unserem Alltag zu sein und so mental widerstandsfähiger gegen Krisen zu werden? Also mehr Resilienz zu entwickeln und optimistischer in die Zukunft zu blicken.

Selbstfürsorge und Selfleadership ist ein Teil der Resilienz, sagt Pia Baur, Trainerin für Mindfulness, emotionale Intelligenz und Kommunikation in der vierten Folge des ottonova Podcasts „Gesundheit neu gedacht“. Dabei geht es um die Widerstandsfähigkeit in einer Welt, die sich immer in Veränderung befindet. Gerade wird uns diese Veränderung besonders bewusst. Uns wird deutlich, dass wir unser Leben nicht vorplanen können.

Diese Resilienz lässt sich trainieren, um dem Auf und Ab des Lebens besser begegnen zu können. Wie genau, das verrät sie im Gespräch mit uns.

Alles, was passiert hat etwas Gutes.

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Ein Teil davon ist Eigenverantwortung: Ich selbst bin dafür verantwortlich, mich zu managen und mich gesund durch die unplanbaren Ereignisse meines Lebens zu manövrieren. Dies zu erkennen, ist schon einmal der erste Schritt.

Weiterhin ist Optimismus ein ganz wichtiger Baustein, sagt Pia. Das ist wichtig, um mit Krisen wie Corona umgehen zu können. Raus aus der Opferrolle! Nur ich selbst kann mich aus Krisen herausziehen und meine Zukunft mit Lösungsorientierung gestalten. Aber nicht nur die Selbstwirksamkeit, auch ein stabiles soziales Netzwerk ist für die mentale Gesundheit und unser Glück wichtig.

Wir nehmen so viele Informationen an einem Tag auf wie ein Mensch in der Steinzeit in seinem ganzen Leben.

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Unser Körper ist nach wie vor so konzipiert wie in der Steinzeit. Er verarbeitet Reize und Stress mit den gleichen Tools, die auch unsere Vorfahren benutzt haben, nur sind diese Mechanismen nicht für die Informationsflut der modernen Welt ausgerichtet.

Pia Baur

Doch wie gelange ich in diesem schnellen Alltag zu mehr Resilienz? Pia meint, Meditation und Achtsamkeitsübungen können Tools sein, die dir helfen zu mehr Widerstandskraft und damit mentaler und auch physischer Gesundheit zu gelangen. Aber jeder braucht natürlich sein ganz eigenes Rezept zum Wohlbefinden. Hier heißt es ausprobieren, was guttut. Und dann dranbleiben. Ein Muskel ist auch nicht an zwei Tagen trainiert.

“Not one size fits all“

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Schritt 1 ist: das eigene Ziel erkennen. Werde dir erst einmal bewusst. Warum möchte ich etwas verändern? Geht es dir zum Beispiel um mehr emotionale Kontrolle, möchtest du dein Stressmanagement verbessern oder empathischer sein? Und vor allem: Wie möchte ich mich nachher fühlen?

Um eine Veränderung zu erreichen, ist der wichtigste Faktor neben der Definition deines Ziels und Wunschemotion, die Disziplin und Regelmäßigkeit: Ein Effekt etwa von Meditation ist nach 4 Wochen spürbar, nach 6 Monaten ist eine Veränderung im Gehirn messbar, sagt Meditations- und Mindfulness-Coach Pia.

Techniken, die sie für mehr Achtsamkeit empfiehlt, sind etwa: Präsenzübungen wie bewusstes Atmen für 5 min oder Bodyscans, in dem man sich der einzelnen Körperteile bewusst wird. Es kann auch helfen, die eigenen Gedanken zu reflektieren und sich in verschiedene Perspektiven von sich selbst hineinzuversetzen.

Es geht darum: Jeden Tag präsent zu werden. Das bewusste Wahrnehmen lernen, aufmerksam sein, sich Unbewusstes bewusst machen. Durch Achtsamkeit auf die kleinen Dinge, wie den blauen Himmel oder ein Kompliment an einen Kollegen, die Schnelligkeit und die Informationsflut unseres Alltags einfach mal aufhalten.

6,6 % meditieren, 12 % wollen (mehr) meditieren, und 71 % der Meditierenden sind entspannter und empathischer.

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Routine für den Alltag: Morgen- oder Abendmensch?

Wir haben Pia nach ihren persönlichen Empfehlungen gefragt, um eine Meditationsroutine als Anfänger einfach in deinen Alltag einbauen zu können.

Sie rät: Priorisiere deine eigene Zeit. 5 Minuten nach dem Aufstehen Gedanken in ein Buch schreiben oder fünf bis zwanzig Minuten die Augen zu schließen, die Gedanken oder den Atem zu beobachten. Das Ganze funktioniert für Abendmenschen natürlich auch zum Beispiel vor dem Zubettgehen. Jeder testet die beste Tageszeit für sich. Ob das mit einer App oder selbstgeführt ist, ist erst einmal egal.

Regelmäßigkeit ist wichtiger als Länge.

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Deshalb empfiehlt sie für Einsteiger zwei Wochen die gleiche Meditation auszuprobieren. Jeden Tag am gleichen Platz, zur gleichen Zeit. Setze dir vielleicht einen Reminder im Kalender. Eine Routine ist erst ab 45 Tagen im Körper, sagt sie. Deshalb ist es für den Anfang gut, bei einer Sache zu bleiben und diese Übung regelmäßig zu praktizieren.

Auch Bewegung wie Laufen, Spazieren, Yoga oder Tanzen vor der Meditation kann dabei helfen, bessere Ergebnisse zu erzielen und Body und Mind zu verknüpfen.

Verknüpfung von Online & Offline

Apps können mit Meditationen und angeleiteten Kursen dich dabei unterstützen, achtsamer und resilienter zu werden. Pia selbst ist Fan von Mediations- und Stressreduktions-Apps wie InsightTimer (dort findest du auch ihre Meditationen), Calm, Headspace, 7Mind oder auch Kenkou.

Die Arbeit muss ich in mir machen, aber Apps können tolle Unterstützung sein.

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Wenn die Apps nicht von der eigentlichen Übung ablenken, sind sie eine gute Begleitung für deine Meditation. Auch hier ist das Ausprobieren wieder wichtig: Ist die Stimme passend? Ist der Ablauf passend?

Am Schluss gibt sie uns noch ein paar praktische Hilfestellungen mit auf den Weg, wie man resilienter werden kann, indem man Positivität und Optimismus übt.

Stelle dir abends Fragen, die dir dabei helfen, optimistischer zu sein, deine Einstellung für mehr Wohlbefinden zu verändern und mental und körperlich gesund zu bleiben.

  1. Was ist heute Schönes passiert?
  2. Wofür bin ich dankbar?
  3. Worüber habe ich heute gelächelt?
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Wer ist Pia Baur?

Pia Baur ist seit 2017, nach einer über 8-jährigen Konzernkarriere im Marketing/Vertrieb, systemischer Personal- und Businesscoach sowie -Trainer, sowie als Meditations- und Yogalehrerin tätig.

Sie unterstützt mit ihrem ganzheitlichen Ansatz Privatklienten dabei, mittels emotionaler Intelligenz, Bewusstsein, Potentialentfaltung und Selbstmanagement der eigenen Gedanken und Gefühle ein gesundes und zufriedenes Leben in Kraft, Selbstkenntnis und Zuversicht zu führen. Als Expertin für Mindfulness, Resilienz und Kommunikation unterstützt sie Gruppen und Unternehmen dabei, emotionale Intelligenz, Wohlbefinden, Authentizität sowie Empathie zu stärken.


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Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über E-Health, InsurTech und digitale Innovation, die das Leben besser machen. 

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