Der „Text-Neck“ und seine lästigen Begleiterscheinungen sind aber nicht die einzige Ursache von Rückenschmerzen unter Digital Natives. Eine weitere heißt „Technostress“. Gemeint ist damit nicht das unangenehme Gefühl, das du empfindest, wenn du schlechte Sets von David Guetta hören musst. Als Technostress oder digitalen Stress bezeichnen Wissenschaftler die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesundheit. Und davon sind vor allem Menschen zwischen 25 und 34 Jahren betroffen, hat eine repräsentative Studie der Universität Augsburg und der Fraunhofer Projektgruppe Wirtschaftsinformatik im Jahr 2018 ergeben.
Obwohl die Generation Y mit dem Internet aufgewachsen ist und sich ein Leben ohne Video-Streaming, Social Media und „always on“ nicht mehr vorstellen kann, ist sie davon offenbar mehr gestresst als Ältere. Das mag im ersten Moment unlogisch klingen, ist aber durchaus nachvollziehbar: Schließlich sind wir von wesentlich mehr digitalen Technologien umgeben als unsere Eltern und Großeltern – und das beruflich wie privat. Die Folgen sind auch hier Kopfschmerzen, Dauermüdigkeit, ein schlechter allgemeiner Gesundheitszustand und, na klar, starke Rückenschmerzen.
Schwach, schwächer, Rückenmuskulatur
Natürlich gibt es viele weitere Ursachen, die zu Schmerzen im unteren Rücken führen können, zum Beispiel Bandscheibenprobleme, chronische Entzündungen, ein lädiertes Iliosakralgelenk oder ein eingeklemmter Nerv im Rücken – Doktor Google kennt noch viele mehr. Wer sich dann nach stundenlanger Internetrecherche eine Selbstdiagnose zurechtgelegt hat und schließlich doch zum Arzt geht, wird allerdings häufig enttäuscht: Über 80 % aller Kreuzschmerzen sind unspezifisch, lassen sich also nicht auf eine Krankheit zurückführen.
Oft entstehen diese tiefsitzenden Verspannungen sowie fiese Rückenschmerzen im Lendenbereich durch eine ungünstige Körperhaltung am Schreibtisch. Wenn du konzentriert arbeitest (oder konzentriert eine Serie binge-watchst) ziehst du vielleicht unbewusst die Schultern hoch, schiebst das Kinn nach vorne und rundest deinen Rücken – diese Sitzposition ist quasi ein Garant für Schmerzen im unteren Rücken. Vielleicht steckt aber auch einfach eine schwache, verkürzte Bauch- oder Rückenmuskulatur hinter dem Bohren und Stechen im unteren Rücken.
Statt einer Spritze, die innerhalb von Sekunden alles wieder heile macht oder Tabletten, die wenigstens das Schmerzempfinden im Gehirn ausschalten, gibt’s in diesem Fall einen strengen Blick vom Orthopäden und den Rat: „Sie sollten wirklich mehr Sport treiben!“ Ja, ja, denkst du dir jetzt wahrscheinlich. Wer hat schon Zeit fünfmal die Woche ins Fitnessstudio zu rennen? Aber das musst du gar nicht. Du kannst deinen Rücken nämlich ganz easy zu Hause oder direkt im Büro trainieren. Wir haben drei Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und ein Bauchmuskel-Workout im Sitzen für dich.
3 effektive Übungen für den unteren Rücken
Auch wenn es sich anfangs vielleicht nicht so anfühlt: Unspezifische Rückenschmerzen werden durch Ruhe und Schonhaltung schlimmer statt besser. Also raff‘ dich auf und zieh dieses kleine Übungsprogramm mehrmals pro Woche durch – du brauchst auch keinerlei Geräte wie Hanteln oder Gymnastikbälle dafür, lediglich eine Yoga- oder Isomatte zum Unterlegen.