Computer zum Anziehen: Wie dich Wearable Technology fit hält

Smartwatches und Sport-Tracker sind die bekanntesten Vertreter ihrer Gattung: Wearable Technologies haben längst den Markt erobert. Aber was kann tragbare Technologie genau? Was passiert mit den Daten? Und wie wird Wearable Technology unser Leben in Zukunft verändern?

Sicher kennst du diese Tage: Erst hast du Stress im Job, dann taucht am späten Nachmittag eine Regenfront vor deinem Fenster auf. Wer denkt da schon an Sport? Zumindest ein Fitness-Tracker bleibt konsequent. Er signalisiert dir pflichtbewusst: Erst 3.000 Schritte heute. Dein Kalorienverbrauch ist mehr als bescheiden. Zumindest ist deine Herzfrequenz normal. Aber nichtsdestotrotz musst du deinen Fitnessplan einhalten!

Vor allem motivationsbedürfte Couch-Potatoes und versierte Hobby-Sportler nutzen Sport-Tracker immer häufiger, um ihre Fitness zu überwachen. So fällt es ihnen leichter einzuschätzen, ob sie Fortschritte machen oder ob etwas mehr Motivation nötig ist, um ihre Ziele zu erreichen.


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Was können Sport-Tracker?

Fitness-Tracker sehen aus wie schlichte Bänder fürs Handgelenk. Manchmal ist auch eine Uhr dabei. Aber was wie ein unscheinbares Accessoire wirkt, kann noch viel mehr. Je nach Modell verbirgt sich ein leistungsstarker Mini-Computer dahinter.

Die Features im Überblick:

  • Basics: Die günstigste Variante zählt, wie lange du über den Tag verteilt aktiv warst und wie viele Schritte du zurückgelegt hast. Auch der Kalorienverbrauch wird aufgezeichnet. Manche Geräte haben außerdem einen integrierten MP3-Player, falls du unterwegs Musik hören willst. Es gibt aber noch viel mehr Features, die teurere Geräte mitbringen.
  • Verbindung mit dem Smartphone: Der Fitness-Tracker läuft erst zur Hochform auf, wenn er mit dem Smartphone verbunden ist. Denn so teilen dir Push-Nachrichten mit, ob du deine Trainingsziele erreicht hast. Wenn es Zeit zum Training ist, ertönt ein Alarmsignal.
  • Verbindung mit deiner Community: Vielleicht treibt dich auch die Möglichkeit an, deine Performance-Werte mit deinen Freunden oder einer Internet-Community zu vergleichen. So kannst du nachschauen, wer heute am meisten gelaufen ist. Oder ob dein Freund Paul wieder zu faul war, die Laufschuhe zu schnüren.
  • E-Mails und Anrufe: Während des Trainings kannst du mit deinen Freunden in Kontakt bleiben. Manche Fitness-Tracker können auch Anrufe empfangen oder E-Mails versenden. 
  • Herzfrequenzmessung: Diese Daten liefern viel genauere Aufzeichnungen über dein Training als Wearables oder Apps, die nur mit Bewegungssensoren arbeiten. So kannst du auch deine aktuelle Belastung und die Schlafqualität prüfen.

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  • Schlafanalyse: Dieses Feature liefert umfassende Daten über deine Leicht- und Tiefschlafphasen. Der Fitness-Tracker weckt dich genau dann, bevor die nächste Tiefschlafphase eintritt. So fällt das Aufstehen leichter.
  • Automatische Aktivitätserkennung: Manche Fitness-Tracker wissen, ob du gerade Rad fährst oder Treppen steigst. So erhältst du eine umfassende Auswertung über all deine Aktivitäten.  - GPS: Dieses Feature hilft, Höhenunterschiede nachzuverfolgen und auch abseits der Straße wieder nach Hause zu finden. - Wasserfestigkeit: Manche Modelle kannst du mit ins Schwimmbad nehmen!
  • GPS: Dieses Feature hilft, Höhenunterschiede nachzuverfolgen und auch abseits der Straße wieder nach Hause zu finden.
  • Wasserfestigkeit: Manche Modelle kannst du mit ins Schwimmbad nehmen!

Kalorien-Apps oder Schrittzähler gibt es natürlich auch fürs Android Devices oder iPhones. Aber es ist deutlich größer als das kompakte Fitness-Band, das du problemlos überall hin mitnehmen kannst. Außerdem haben Highend-Fitness-Tracker Funktionen, die Smartphones nicht bieten. Oder ruft dein Smartphone automatisch den Notruf, wenn du stürzt? Auch Unregelmäßigkeiten im Herz-Kreislauf-System kommen mit Fitness-Trackern ans Tageslicht. Sie eignen sich also besonders für diejenigen, die gerne und viel Sport treiben, einen Motivationsschub brauchen oder zu den Anhängern der Quantified-Self-Bewegung gehören. Menschen mit diesem Lifestyle lieben es, anhand von Daten mehr über ihren Körper und ihre Fitness zu erfahren.

App: Pacer

Die App zählt nicht nur deine Schritte, sondern zeigt auch den Kalorienverbrauch und Distanz an.

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App: Lifesum

Lifesum fungiert als Diätplaner und Kalorienzähler. Zudem findest du in der App Rezepte, die perfekt zu deiner Ernährungsweise passen.

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Smartwatch statt Smartphone?

Fitness-Tracker werden immer mehr zu Activity Watches, weil sie immer mehr Funktionen bieten. Grundsätzlich sind Fitness-Tracker aber eher darauf ausgelegt, Daten zu erheben und zu messen. Smartwatches hingegen sind für den Alltag konzipiert.

Viele Smartwatches können mittlerweile fast alles, was auch dein Smartphone beherrscht: Du kannst mit der cleveren Uhr telefonieren, SMS schreiben, Apps nutzen, durch fremde Städte navigieren oder dir fremde Sprachen übersetzen lassen. Um diese Aufgaben zu stemmen, sind viele Smartwatches mit einem Sprachassistenten ausgestattet. So musst du das kleine Display nicht manuell bedienen und hast die Hände immer frei. Manche Modelle verbinden sich ohne WLAN oder Smartphone mit dem Internet.


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Wenn du Bluetooth-Kopfhörer hast, kannst du mit der Smartwatch auch Musik hören. Außerdem kannst du mit manchen Geräten bezahlen – zumindest, wenn deine Kreditkarte mitmacht oder du dir eine virtuelle zulegst.

Ob die Smartwatch in naher Zukunft das Smartphone ersetzen wird, ist allerdings fraglich. Denn zum Surfen sind die klugen Uhren nur bedingt geeignet. Auf dem kleinen Display kannst du zwar lesen, aber du musst dauernd scrollen. Außerdem musst du deinen Arm so halten, dass du genug siehst. Das ermüdet auf Dauer. Ähnlich ist es beim Telefonieren: Du kannst zwar Anrufe entgegennehmen, musst deinen Arm aber vor dein Gesicht halten, um deinen Gesprächspartner zu hören. Ein weiteres Manko: Der Akku hält kaum den ganzen Tag. Ladekabel musst du also immer dabeihaben. Die Technologie ist offensichtlich noch nicht so weit, dass du komplett ohne Smartphone auskommst.

Pros und Contras von Smartwatches in der Übersicht:

Pro

  • klein und fürs Handgelenk konzipiert, also immer in der Nähe
  • Bedienung via Sprachassistenten
  • Apps, Navigation und Sprachübersetzung möglich
  • Akku hält kaum einen Tag lang
  • Telefonieren und SMS schreiben möglich
  • Musik via Bluetooth-Kopfhörer
  • Zahlung per Kreditkarte teilweise möglich
  • viele Features eines Fitness-Bandes, z. B. Pulsmessung

Contra

  • kleines Display, stört z.B. bei Videostreaming
  • manuelle Bedienung aufgrund kleiner Buttons umständlich
  • Surfen anstrengend, viel Scrollen notwendig
  • Telefonieren umständlich, da das Gerät vor das Gesicht gehalten werden muss
  • Akku hält kaum einen Tag lang

Datenschutz bei Wearable Technology zweifelhaft

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt, dass die Nutzer von Wearable Devices immer die Datenhoheit behalten müssen. Sprich: Du musst entscheiden dürfen, wer all die sensiblen Daten erhält, die dank Wearable Technology aufgezeichnet werden. Das ist vor allem bei Fitness-Trackern relevant, die deinen Körper fast auswendig kennen. Allerdings ist laut Marktwächter in der Regel unklar, wofür die Daten im Detail verwendet werden. Datenlecks sind also nicht ausgeschlossen.

Die meisten Verbraucher wissen nicht, welche Daten gespeichert und weitergegeben werden. Deshalb ist es ratsam, nur die Daten erheben zu lassen, die du wirklich brauchst. Die Datensammelwut deines Health Bandes kannst du außerdem einschränken, indem du es ablegst, wenn du gerade keinen Sport treibst.

Wearable Technology: Wo geht die Reise der Zukunft hin?

Wearable Technology gehört mit einem jährlichen Wachstum von 43 Prozent zu den Segmenten der Hightech-Industrie, die sich am schnellsten entwickeln. Das bedeutet, es wird in Zukunft noch viel mehr tragbare Technologien geben. Wie Brett S. Martin in seinem Buch „Inside Wearable Technology“ schreibt, gibt es bereits jetzt kluge Mützen, kluge Hörgeräte, kluge Chips und Insulinpumpen sowie kluge Kleidung. Nicht zu vergessen die Smart Glasses, die auch immer mehr auf den Markt drängen.


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Forscher sind außerdem dabei, tragbare Technologien für Kranke zu entwickeln. So arbeiten Neuropsychologen an einem Gerät, das Angstpatienten am Handgelenk anbringen können. Wenn eine Panikwelle kommt, verändert das Gerät über Touch Points die Reaktion des Gehirns. Damit werden sie unempfindlicher gegen Stress. Erste Modelle dieses Geräts sind laut der American Psychological Association bereits auf dem Markt. Aber auch in der Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten kann Wearable Technology helfen, so das Journal of Rehabilitation and Assistive Technologies Engineering. Die Sensoren zeigen Fortschritte der Patienten an und unterstützen sie dabei, Schritt für Schritt ihre alten motorischen Fähigkeiten zurückzuerlangen.

Grundsätzlich sind die Geräte immer leichter und einfacher zu bedienen, so dass sie zukünftig wohl mehr Verbreitung finden dürften. Dank winziger Sensoren könnten sie sogar eines Tages in unserem Körper eingebaut werden. Mensch und Maschine werden also immer mehr verschmelzen.

Eines wird ein Sport-Tracker natürlich niemals ersetzen: die Bewegung selbst. Wenn du fit bleiben willst, musst du Sport treiben. Ob mit Activity Band oder ohne! Deshalb findest du bei uns jede Menge Inspiration, wie du Kalorien verbrennen und dich fit halten kannst.

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Jeannette Stowasser
HIER SCHREIBT Jeannette Stowasser

Jeannette ist Online-Redakteurin für Gesundheit und schreibt seit 2011 Artikel, E-Books und Whitepaper zu den verschiedensten medizinischen Themen.

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