PKV oder GKV? Welche Krankenversicherung passt zu dir? Alle Facts für dich transparent und verständlich zusammengefasst.
Welches System ist das richtige für dich? Alles was du zum Thema Krankenversicherung wissen musst.
Teuer und selbstbestimmt oder sicher und sozial – wie schneidet das Gesundheitssystem USA vs. Deutschland ab und warum steigen die Kosten für Gesundheit in Amerika unaufhörlich?
In Deutschland bekommst du immer dann medizinische Versorgung, wenn du sie benötigst und bist vor zu hohen Kosten geschützt. Du musst dich nur entscheiden, ob du gesetzlich oder privat versichert sein willst.
Ganz so einfach haben es US-Amerikaner nicht: Ihr Gesundheitssystem gleicht einem Flickenteppich und Gesundheit ist ein Luxusgut, wie unser Vergleich der Gesundheitssysteme USA vs. Deutschland zeigt.
Die Amerikaner leben den „American Dream“ und sind überzeugt: Harte Arbeit und Ehrgeiz führen zu Wohlstand und Freiheit. Jeder ist seines Glückes Schmied. Diese Mentalität macht auch den entscheidenden Unterschied in den Sozialsystemen der USA und Deutschlands aus: Im Gesundheitssystem der USA gibt es kaum staatliche Einmischung, der Markt wird eher von wirtschaftlichen Interessen und Wettbewerb bestimmt.
Die Aufgabe, die Gesundheit der Bürger zu erhalten liegt nicht in staatlicher Hand, sondern ist Privatsache. Lediglich ältere US-Amerikaner und besonders bedürftige Menschen sind durch eine bundesstaatliche Krankenversicherung (Medicare) beziehungsweise eine Krankenfürsorge (Medicaid) geschützt.
Welches System ist das richtige für dich? Alles was du zum Thema Krankenversicherung wissen musst.
2010 stieß der damals amtierende US-Präsident Barack Obama die Gesundheitsreform „Obamacare“ an – bis dahin hatte es für US-Amerikaner nie eine Versicherungspflicht gegeben. Deshalb hat sich in den USA auch keine gesetzliche Krankenversicherung entwickelt, wie wir sie in Deutschland kennen.
Um sich vor hohen Kosten zu schützen, schließen viele US-Bürger stattdessen private Versicherungen ab, die sie über einen „Marketplace“ finden. Mehr als die Hälfte der US-Bürger sind über ihren Arbeitgeber versichert – allerdings nur so lange, wie sie dort angestellt sind. Wer nicht versichert ist, kommt selbst für seine Kosten auf oder vermeidet Arztbesuche, die nicht dringend nötig sind.
Mit Obamacare traten 2014 gleich mehrere Neuerungen für das Gesundheitssystem in Kraft, zum Beispiel:
Die Reform stieß jedoch auf Gegenwind von Seiten der Republikaner. Obamas Nachfolger Donald Trump schaffte schließlich während seiner Amtszeit die allgemeine Versicherungspflicht und die Strafgebühren wieder ab. Joe Biden, der aktuelle Staatschef der USA und einer der „Erfinder“ von Obamacare, will sich nun dafür einsetzen, die Reform wieder zu stärken.
Für die US-Politik ist Gesundheit ein Schauplatz politischer Machtkämpfe. Für US-Bürger ist sie dagegen Luxus: Die medizinische Versorgung ist auf hohem Niveau und in vielen Kliniken, die in privater Hand sind, genießen Patienten in modern eingerichteten Patientenzimmern viel Privatsphäre.
Doch Qualität hat ihren Preis: Die USA haben das mit Abstand teuerste Gesundheitssystem der Welt. Viele Menschen können sich den Arztbesuch deshalb kaum leisten. Zuzahlungen aus der eigenen Tasche sind die Regel, staatliche Unterstützung gibt es nur in medizinischen Notfällen.
Um die Kosten unter Kontrolle zu halten, gibt es unter anderem sogenannte Managed-care-Modelle – eine Art Netz von Hausärzten, denen sich Patienten anschließen können, um Kosten zu sparen. Wer krank ist, muss dann aber einen Arzt aus dem Netzwerk aufsuchen.
Notfälle werden in den aus Filmen und Serien bekannten Emergency Rooms behandelt. Allerdings nimmt ihre Zahl ab und oft müssen Patienten lange warten, bis sie behandelt werden. In vielen Krankenhäusern gibt es inzwischen private Urgent-Care-Center. Versicherte können dort gegenüber dem Emergency Room Geld sparen.
Die USA geben so viel Geld für Gesundheit aus wie kein anderes Land der Welt. Verschiedene Faktoren treiben die Kosten immer weiter in die Höhe:
Die hohen Kosten tragen zum einen private Krankenversicherungen und die Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern eine Krankenversicherung anbieten. Zum anderen sind es die unversicherten US-Bürger, die Gesundheitsausgaben aus der eigenen Tasche zahlen müssen. Der Staat beteiligt sich beispielsweise über die Programme Medicare und Medicaid an den Kosten.
Das US-Gesundheitssystem ist komplex. Die wichtigsten Fakten kennst du jetzt – und damit auch die Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem: Hierzulande beteiligt sich jeder Einzelne an den Gesundheitskosten der Gesellschaft. Du weißt, welche Leistungen du erwarten kannst und musst nach einem Arztbesuch nicht die Privatinsolvenz fürchten.
In den USA hängt die medizinische Versorgung hingegen davon ab, ob und wie jemand versichert ist und was er für die eigene Gesundheit ausgeben kann. Zwar hat das Gesundheitssystem der USA Vorteile – es bringt Spitzenmedizin hervor und Patienten sind im Krankenhaus komfortabel untergebracht –, doch das gilt nur für diejenigen, die es sich leisten können. Mit dem zweiten Anlauf für Obamacare und der neuen Präsidentschaft können die USA jetzt den Grundstein für ein günstigeres und gerechteres Gesundheitssystem legen.
Was das deutsche und das amerikanische Gesundheitssystem im Kern unterscheidet, haben wir in der folgenden Tabelle noch einmal für dich zusammengefasst:
Grundidee:
Organisation:
Finanzierung:
Abrechnung:
Besonderheiten:
Grundidee:
Organisation:
Finanzierung:
Abrechnung:
Besonderheiten:
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