Lose Zahnspange: Arten, Kosten, Vor- & Nachteile

Die lose Zahnspange dient der Korrektur von Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Sie behebt leichtere Fehlstellungen im Übergangsgebiss sowie bei Jugendlichen und Erwachsenen und bereitet das Gebiss auf die kieferorthopädische Behandlung mit einer festen Zahnspange vor. Im Folgenden wird über alles Wissenswerte rund um das Thema lockere Zahnspangen, die verschiedenen Arten, Kosten sowie Vor- und Nachteile aufgeklärt.

Was ist eine lockere Zahnspange?

Die lose Zahnspange hat folgende Eigenschaften (1):


Was bringt eine lose Zahnspange?

Während feste Spangen auch zur Behebung starker Zahn- und Kieferfehlstellungen geeignet sind, kommt die lockere Zahnspange in der Kieferorthopädie in folgenden Behandlungsfällen zum Einsatz:

Die herausnehmbare Zahnspange kommt primär im Kieferwachstum zum Einsatz. Kurz gesagt: Die Behandlungsmethode findet in den meisten Fällen bei Kindern und Jugendlichen ihre Wirkung. Eine Therapie erwachsener Patienten ist grundsätzlich ebenso möglich. Hier ist jedoch eine längere Behandlungszeit einzukalkulieren.


Wie viel kostet eine lose Zahnspange?

Die Kosten für eine lose Zahnspange sind nicht pauschal festlegbar. Sie variieren in Abhängigkeit von folgenden Faktoren:

Grundsätzlich beginnt die Preisspanne für lose Zahnspangen in etwa bei 600 Euro pro Behandlungsjahr. Erwachsene müssen die Kosten für eine Behandlung nahezu in jedem Fall selbst tragen, während Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr eine Kostenerstattung durch die Krankenkasse erhalten können. Voraussetzung hierfür ist die Mindesteinstufung der Zahnfehlstellung von Grad drei im Rahmen der kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG). Die Ursache: In diesem Fall geht mit der Zahnfehlstellung ein medizinischer Behandlungsbedarf einher, der eine rein kosmetisch begründete Korrektur übersteigt (4). Aligner-Schienen sind grundsätzlich deutlich teurer als reguläre lose Zahnspangen und beginnen preislich bei etwa 1.000 Euro pro Behandlungsjahr. Sie werden nicht von den Krankenkassen getragen (1). Die Invisalign-Methode kann sich durchaus auch auf mehrere tausend Euro Behandlungskosten belaufen.

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Lose Zahnspange: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Üblicherweise finden kieferorthopädische Behandlungen erst mit abgeschlossenem Zahnwechsel statt. Die Ausnahme stellt die Behandlung mit einer losen Zahnspange dar. Der Grund hierfür: Bei einigen Zahn- und Kieferfehlstellungen ist eine Behandlung im Kindesalter schon sinnvoll. Gerade bei stärkeren Fehlstellungen und Anomalien kann es daher von Nutzen sein, sein Kind bereits im Alter von sechs bis neun Jahren erstmalig beim Kieferorthopäden vorzustellen und mögliche Therapiemaßnahmen zu besprechen.

Frühbehandlung für Kinder ab 6 Jahren

Eine Frühbehandlung mit einer herausnehmbaren Klammer macht in folgenden Ausnahmefällen Sinn:

Wichtig ist hier, dass das Kind sich bereits in der ersten Wechselgebiss-Phase befindet. Das heißt konkret:

Ursächliche Symptome: Eine solche Frühbehandlung dient der Korrektur starker Zahnfehlstellungen wie einem Kreuzbiss, offenen Biss oder einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Oftmals findet im Anschluss eine Hauptbehandlung mit einer festen Zahnspange statt.

Reguläre Behandlung im Kindesalter

Regulär beginnt die kieferorthopädische Behandlung bei Kindern in etwa um das 10. Lebensjahr herum. Eine lose Zahnspange ist eine optimale Möglichkeit, um Kieferfehlstellungen zu behandeln. Da der Kiefer im Wachstum noch gut formbar ist, lohnt sich hier vor allem eine herausnehmbare Spange.

Lose Zahnspange für Erwachsene

Da der Knochen im Erwachsenenalter bereits ausgewachsen ist, sind lose Zahnspangen nur in manchen Fällen die geeignete Behandlungsmethode. Liegt bei dem Patienten nur eine geringe Fehlstellung (z.B. leichte Zahnkippungen) vor, kann eine herausnehmbare Zahnspange zur Zahnkorrektur in Frage kommen. Anders verhält es sich bei stärkeren Fehlstellungen oder Kieferanomalien. Hier kann mit einer herausnehmbaren Spange meistens nicht effektiv genug gearbeitet werden.


Welche Arten von losen Zahnspangen gibt es?

Bei der Auswahl loser Zahnspangen stehen verschiedene Arten und Modelle zur Verfügung, von denen sich abhängig von der Fehlstellung des Patienten einige eher eignen als andere. Im Folgenden werden passive, funktionskieferorthopädische Geräte, aktive Geräte und Aligner-Schienen als Varianten der losen Zahnspange vorgestellt.

Funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte)

  1. Aktivator (Haltungsregulierung im Unter- und Oberkiefer)
  2. Bionator (Anpassung der Bisslage)
  3. Fränkel-Funktionsregler (Anpassung von Wachstums- und Lageabweichungen des Ober- und Unterkiefers)
  4. Vorschubdoppelplatte (auch VD-Platte; vor allem bei Unterkieferrücklage und Distalbiss)


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Aktive Geräte

  1. Dehnung/Ausweitung der Kieferknochen
  2. Bewegung ganzer Zahngruppen
  3. Beseitigung von Engständen
  4. Platzhalter für noch nicht durchgebrochene Zähne bei vorzeitigem Milchzahnausfall in der Übergangszeit von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen

Wichtig zu wissen: Mit losen Zahnspangen wie aktiven Geräten kann nur eine Bewegung der Zahnkronen (sichtbaren Anteile des Zahns) erzielt werden. Bewegungen der Zahnwurzeln hingegen sind lediglich mit festen Apparaturen möglich.

Transparente Aligner-Schienen

Bei stärkeren Zahnbewegungen können sogenannte Attachments (Befestigungspunkte aus zahnfarbenem Kunststoff), die auf die Zähne geklebt werden, die Krafteinwirkung unterstützen (3).

Wichtige Information: Aligner-Schienen haben grundsätzlich keinen Einfluss auf die Funktion des Kiefergelenks. Sie dienen in erster Linie der Korrektur von Zahnfehlstellungen.


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Lose Zahnspange: Der Ablauf der Behandlung

Die kieferorthopädische Behandlung mit einer losen Apparatur lässt sich in folgende Behandlungsphasen einteilen:

  1. Einsetzen der Spange inklusive Funktionsanalyse und Anpassung
  2. regelmäßige Kontrolltermine (Zeitabstand in etwa vier Wochen)
  3. Beendigung der aktiven Zahnspangenbehandlung bei erwünschtem Ergebnis
  4. Retentionsphase: nächtliches Tragen der Zahnspange oder Nutzung eines Retainers zur Sicherung der Behandlungsergebnisses

Lockere Zahnspange: Die Vorteile auf einen Blick

Die lose Zahnspange verspricht folgende Vorteile (1):

Welche Nachteile bringt eine herausnehmbare Zahnspange mit sich?

Die lose Zahnspange kann folgende Nachteile mit sich bringen (1):

FAQs zur losen Zahnspange

Lose Zahnspangen dienen in erster Linie der Behebung leichter Fehlstellungen. Sie werden in der Phase des Wachstums zur Kieferanpassung/-verbreiterung eingesetzt oder dienen als Platz-Halter für nachkommende Zähne bei frühzeitig ausgefallenen Milchzähnen. Weiterhin können sie in Vorbereitung auf die Behandlung mit einer festen Zahnspange genutzt werden. Für Erwachsene kommt die lose Zahnspange bei leichteren Korrekturen ebenso in Frage, um den Stand der Zähne anzupassen. Stärkere Fehstellungen hingegen werden bei erwachsenen Patienten oder Jugendlichen vorzugsweise mit kostenintensiveren Invisalign-Alignern behoben.

Die Behandlungsdauer für Therapien mit lockeren Zahnspangen richtet sich nach dem Grad der Fehlstellung der Zähne, dem Alter des Patienten sowie der Einhaltung der vorgegebenen täglichen Tragedauer. Für einen schnellen Behandlungserfolg ist die Zahnspange dauerhaft für die vom Kieferorthopäden empfohlene Zeitspanne einzusetzen. Bei Kindern, die sich in der Wachstumsphase befinden, ist grundsätzlich mit einem schnelleren Behandlungsabschluss zu rechnen als bei Erwachsenen, die über zellärmere und faserreichere Knochen verfügen (5). Der Richtwert für die kieferorthopädische Behandlungsdauer mit einer herausnehmbaren Zahnspange liegt regulär zwischen ein bis drei Jahren. Nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase kommt zumeist ein fester oder herausnehmbarer Retainer zur Verwendung, der das Ergebnis über einen Zeitraum von etwa drei Jahren stabilisiert. So wird einer Rückverschiebung der Zähne entgegengewirkt.

Der Erfolg der Behandlung mit einer losen Zahnspange hängt maßgeblich von der Mitwirkung des Behandelten ab. Wichtig zu wissen: Die tägliche Tragedauer muss sich auf mindestens 16 Stunden belaufen, um eine angemessene Effektivität der Behandlungsmethode gewährleisten zu können. Bei einer Zahnkorrektur durch Aligner-Schienen entspricht die täglich empfohlene Tragedauer sogar 23 Stunden. Aligner werden lediglich zum Essen und zur Zahnpflege vom Patienten herausgenommen.

Zu Anfang der Behandlung mit losen Zahnspangen kann für den Patienten durchaus ein unangenehmes Gefühl entstehen. Der eingeschränkte Bewegungsraum der Zunge, vorübergehende Schwierigkeiten mit der Aussprache und ein tendenziell erhöhter Speichelfluss sind einige der Komponenten, an die sich der Träger zunächst gewöhnen muss. Zusätzlich kann es zu Beginn und nach jeder Neuanpassung durch den Kieferorthopäden zu einem Druckgefühl bzw. leichten Schmerzen im Kiefer kommen, die durch die Zahnbewegung verursacht werden. In aller Regel reduzieren sich die Beschwerden von Tag zu Tag und sind im Laufe der ersten Behandlungswoche wieder verschwunden.

Lose Spangen können im Gegensatz zu festen Zahnspangen zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden. Das vereinfacht die Zahnpflege erheblich. Trotzdem sind eine gewissenhafte Mundhygiene und Reinigung der Spangen unabdingbar, um Schäden an den Zähnen wie Zahnfleischentzündungen oder Karies zu vermeiden. Die Reinigung der losen Zahnspange kann mit einer harten Zahnbürste erfolgen. Hartnäckigere Beläge lassen sich mit speziellen Reinigungstabletten, die in einem Glas Wasser aufgelöst werden, beheben. Die Zähne sollten wie gewohnt mit einer weicheren Zahnbürste und Zahnseide täglich mindestens zweimal von Belägen befreit werden. Vor allem nach dem Essen bietet es sich an, die Zähne gründlich zu putzen bevor die Zahnspange wieder eingesetzt wird. Nicht vergessen: Die Aufbewahrungsbox der Spange kann sich zum Bakterienherd entwickeln. Eine regelmäßige Reinigung der Box ist daher nicht zu vernachlässigen.

Quellen:

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