Frauen-Vorsorge: Wie erkennt man Brustkrebs?

Keine Krebsart ist bei Frauen so verbreitet wie Brustkrebs: Aktuell erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens daran. Doch wie erkennt man Brustkrebs? Welche Arten von Brustkrebsvorsorge gibt es? Und wie zuverlässig sind die Untersuchungen? Wir haben die wichtigsten Antworten.

Rund 69.000 Mal im Jahr stellen Ärzte weltweit die Diagnose „Brustkrebs“. Mit einem Anteil von 30,5 % ist Brustkrebs damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Industrienationen.

Früh erkannt, lässt sich Brustkrebs heutzutage gut behandeln. Die medizinischen Untersuchungsmöglichkeiten sind vorangeschritten und obwohl die Neuerkrankungen zunehmen, ist die Zahl der Sterbefälle durch Brustkrebs seit den 1990er Jahren rückläufig. Das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) schätzt die Überlebenschancen von Frauen in den ersten fünf Jahren nach einer Brustkrebsdiagnose auf 87 %. Von den guten Heilungschancen profitieren Frauen jedoch besonders, wenn sie Warnsignale rechtzeitig erkennen und beim Arzt untersuchen lassen.

Wie erkennt man Brustkrebs?

Erst einmal tief durchatmen: Nicht jede Veränderung in der Brust bedeutet gleich, dass du Krebs hast. Besonders während der Periode lassen sich manchmal kleine Veränderungen im Gewebe ertasten, die bald wieder verschwinden. Oder solche, die zwar bleiben, aber gutartig sind. Dennoch sollest du die Signale deines Körpers natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen.

In der Anfangsphase verursacht Brustkrebs meist keinerlei Schmerzen. Umso wichtiger ist es, bei Warnzeichen rechtzeitig zu reagieren und deine Frauenärztin aufzusuchen.

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Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

Lade dir hier unsere praktische Übersicht herunter um auf einen Blick zu sehen ab wann welche Untersuchungen für dich wichtig sind.

Häufige Symptome für Brustkrebs sind:

  • Knoten oder Verhärtungen in der Brust
  • Vergrößerte Lymphknoten oder Schwellungen in der Achselhöhle, unter dem Schlüsselbein oder neben dem Brustbein
  • Veränderte Größe oder Form einer Brust
  • Einziehen der Brustwarze
  • Veränderungen der Farbe oder Empfindlichkeit der Brusthaut, des Warzenvorhofes oder der Brustwarze selbst
  • Klare, trübe oder blutige Absonderungen der Brustwarze
  • Hautirritationen an der Brust, etwa Rötung, Schuppung, Entzündung, Dellen oder vergrößerte Poren

Damit du vor allem die unsichtbaren Knoten in der Brust frühzeitig erkennst, empfehlen Ärzte, die Brust einmal im Monat sorgfältig abzutasten.

Tipp: Der beste Zeitpunkt zur Selbstuntersuchung ist für jüngere Frauen wenige Tage nach der monatlichen Periode. Dann ist ihr Brustgewebe weicher. Frauen, die keine Monatsblutung mehr haben, weil sie in der Menopause sind, sollten die Selbstuntersuchung am besten immer zur gleichen Zeit im Monatszyklus durchführen.

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Gynäkologische Untersuchung: Wann du zur Vorsorge gehen solltest

Einmal im Jahr erstatten die gesetzlichen und die meisten privaten Krankenversicherungen eine Kontrolluntersuchung für Frauen ab 30. ottonova übernimmt diese Vorsorgeleistung unabhängig vom Alter der Versicherten. Bei dieser Untersuchung tastet die Frauenärztin oder der Frauenarzt Brust und Achselhöhlen ab und prüft das Brustgewebe auf Veränderungen.

Besonders sinnvoll ist der regelmäßige Brust-Checkup in zunehmendem Alter. Ab dem 40. und insbesondere ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für Brustkrebs und sinkt erst mit etwa 70 Jahren wieder. Nach aktuellen Studien erkrankt inzwischen eine von acht Frauen in ihrem Leben einmal an Brustkrebs – dabei ist sie durchschnittlich 64 Jahre alt. Deshalb ist die Brustkrebsvorsorge für Frauen im Zeitraum zwischen 50 und 70 besonders wichtig.

Brustkrebs-Checkup: Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es?

Experten nutzen verschiedene Methoden, um Veränderungen im Brustgewebe und Brustkrebs zu erkennen.

Mammographie und Ultraschalluntersuchung gelten als zuverlässige Techniken zur Brustkrebsvorsorge. Mit ihrer Hilfe können Gynäkologen Knoten und Geschwülste erkennen. Während die Ultraschalluntersuchung der Brust nur von den privaten Krankenversicherungen übernommen wird, gehört die Mammographie zum Leistungsprogramm der gesetzlichen Krankenversicherungen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren flattert alle zwei Jahre eine Einladung ins Haus – darin werden sie in ein spezialisiertes Untersuchungszentrum gebeten. Das Mammographie-Screening beim Arzt ist zwar kein Muss, doch angesichts des steigenden Brustkrebsrisikos im Alter in jedem Fall empfehlenswert.

Die MRT gilt als verlässlichstes Mittel, um versteckte Tumoren aufzuspüren. Bei einer Studie, die im „Journal of Clinical Oncology“ erschien, erkannten die Wissenschaftler aus Bonn mittels MRT 93 % aller Geschwülste. Da sie mit 450 € jedoch rund viermal so teuer ist wie die Mammographie, wird die MRT von den gesetzlichen Krankenversicherungen erst erstattet, wenn die Mammographie bereits einen kritischen Befund geliefert hat.

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Mammographie – was passiert da eigentlich?

Das Mammographie-Programm in Deutschland wird streng überwacht. Die Kosten der Mammographie trägt bei Frauen über 50 die gesetzliche oder private Krankenversicherung. ottonova übernimmt auch die Kosten für eine Mammographie unabhängig vom Alter. Zusätzlich wird auch die Mammasonographie, die Ultraschalluntersuchung der Brust, ab dem 50. bis zum 70. Lebensjahr bzw. bei familiärer Vorbelastung ab 30 bezahlt. 

Jüngeren Frauen wird das Brustkrebs-Screening allerdings nur empfohlen, wenn ein erhöhtes Risiko vorliegt – etwa bei Vorbelastungen in der Familie oder einem konkreten Verdacht. Da es sich um eine Röntgenuntersuchung mit einer gewissen Strahlenbelastung handelt sollte die Untersuchung nur etwa zehnmal wiederholt werden. In diesem Fall übernehmen die Krankenversicherungen die Kosten der Mammographie.

Doch was genau passiert bei der Mammographie? In der Praxis füllst du zunächst einen Fragebogen aus, danach führt der Arzt mit dir ein ausführliches Anamnese-Gespräch im Hinblick auf deine Vorerkrankungen und eventuelle Brustkrebsfälle in der Familie. Vor dem Röntgen machst du den Oberkörper frei und entfernst deinen Schmuck. Jetzt werden die Brüste vorsichtig in die Länge gezogen und flach zwischen zwei Plexiglasplatten gepresst – für einige Patientinnen kann das schmerzhaft sein. Anschließend wird die Brust geröntgt, und zwar meist aus verschiedenen Richtungen: von oben nach unten und von der Mitte aus diagonal zur Seite.

Tipp:

Tipp: Benutze an diesem Tag kein Deo und keine Creme in der Nähe der Achseln. Diese können bei der Röntgenaufnahme einen Film auf der Haut hinterlassen und so die Aussagekraft der Aufnahme beeinträchtigen.

Jetzt mal Tacheles: Wie verlässlich ist die Mammographie?

Ob eine Veränderung im Brustgewebe gut- oder bösartig ist, kann die Mammographie alleine nicht mit Sicherheit klären. Sollte der Arzt in der Mammographie tatsächlich einen Knoten entdecken, braucht es weitere Untersuchungen – etwa eine Biopsie oder die Analyse einer Gewebeprobe unter dem Mikroskop.

Das Entstehen von Brustkrebs lässt sich auch durch regelmäßige Untersuchungen nicht verhindern. Und doch haben Vorsorgeuntersuchungen wie die Mammographie einen riesigen Vorteil. Fachkundige Ärzte können Veränderungen in der Brust nämlich nachweisen, bevor sie als Knoten oder Verhärtung fühlbar sind. Sie erkennen in der Brust kleinste Kalkablagerungen, sogenannten Mikrokalk. Diese winzigen Ablagerungen können ein Signal dafür sein, dass sich das Gewebe an dieser Stelle verändert. In diesem Fall kann der Arzt rechtzeitig weitere Untersuchungen einleiten – und das Mammakarzinom kann in einem frühen Stadium gut behandelt werden.

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