Die gute Nachricht vorweg: Die meisten Deutschen nehmen genug Vitamin A über die Nahrung auf. Aber es gibt bestimmte Personengruppen, die darauf achten müssen, Mangelzustände zu vermeiden. Gibt es auch in deiner Familie Menschen mit erhöhtem Risiko?
Wer leidet am häufigsten unter Vitamin-A-Mangel?
Dass unser Körper Vitamine braucht, um funktionsfähig zu bleiben, ist allgemein bekannt. Allerdings übertreiben es manche Menschen und schlucken wahllos Nahrungsergänzungsmittel. Tatsächlich nimmt fast jeder dritte Deutsche aus Angst vor Nährstoffmangel entsprechende Präparate ein.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stellt jedoch klar, dass das völlig unnötig ist. Die meisten Deutschen sind laut Studien mit genügend Vitaminen versorgt. Vitamin-A-Mangel ist demnach selten. Weltweit haben vor allem Dritte-Welt-Länder Probleme damit. In Deutschland sind vor allem bestimmte Personengruppen betroffen.
Die Referenzwerte werden zum Beispiel bei 7- bis 11-jährigen Mädchen und Kleinkindern immer wieder unterschritten. Wer also eine kleine Tochter oder ein ein- bis zweijähriges Kind zu Hause hat, sollte besonders auf die Vitamin-A-Zufuhr achten.
Zu Vitamin-A-Mangel kann nicht nur eine einseitige Ernährung führen, sondern auch Alkoholmissbrauch oder eine sogenannte Malabsorption. Dabei nimmt der Körper die zur Verfügung stehenden Nährstoffe nicht gut auf. Das ist bei bestimmten Erkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder Pankreasinsuffizienz der Fall. Auch Patienten mit Lebererkrankungen gehören zur Risikogruppe.
Was passiert bei Vitamin-A-Mangel?
Vitamin-A-Mangel wirkt sich als Erstes auf die Sehfunktion aus, weil immer mehr lichtempfindliche Pigmente fehlen. Aber mit der Zeit kann der ganze Körper betroffen sein.
Anzeichen für Vitamin-A-Mangel:
- Sehstörung als wichtigstes Symptom: von Bitot-Flecken (weiße, schaumartige Flecken im Auge) über Nachtblindheit bis zur völligen Blindheit
- Weitere mögliche Symptome:
- Trockenheit des Auges
- Lichtscheu und Lidkrämpfe
- Hornhauterweichung
- Dicke, trockene oder schuppige Haut
- Schäden der Schleimhaut
- Infektionen
- Durchfall
- Hörstörungen
- Schlechter Geschmacks- und Geruchssinn
- Rückbildung der Hoden und fehlende Spermazellenproduktion
- Unfruchtbarkeit der Frau
- Wachstumsstörungen bei Kindern
- Zusätzliche Knochenbildung an den falschen Stellen, etwa am Ohr
Natürlich können Hörstörungen, schuppige Haut oder Nachtblindheit viele verschiedene Ursachen haben. Ob du oder ein Familienmitglied unter einem Vitamin-A-Mangel leiden, kann daher nur eine Blutuntersuchung feststellen. Wenn du zur Risikogruppe gehörst oder Symptome bemerkt hast, kannst du dich beim Hausarzt testen lassen.
Wie decke ich meine Vitamin-A-Tagesbedarf?
Normalerweise kannst du deinen Tagesbedarf an Vitamin A gut über die Ernährung decken. Männer brauchen 1,0 bis 1,1 mg, Frauen 0,8 bis 0,9 mg Vitamin A am Tag.
Folgende Lebensmittel haben einen besonders hohen Vitamin-A- Gehalt oder sind reich an Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandelt: