Was beim Lachyoga passiert und warum es so gesund ist

Lach doch mal wieder! - Beim Lachyoga zum Beispiel. Denn das hat jede Menge positive Auswirkungen auf deinen Körper und deinen Geist. Klingt für dich irgendwie komisch? Dann lies hier, was genau hinter Lachyoga steckt und warum wir alle sofort damit anfangen sollten.

Kinder lachen rund 400-mal am Tag, Erwachsene dagegen nur durchschnittlich 15-mal.

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Was ist Lachyoga und woher kommt es?

Lachyoga kommt aus Indien und wurde 1995 von dem Arzt Madan Kataria in Mumbai entwickelt. Dieser hat früh erkannt, dass lachen extrem positiv auf die Gesundheit wirkt und wollte so eine Methode finden, um mehr zu lachen. Im Gegensatz zu anderen Yogaarten ist Lachyoga ein recht junger Yoga-Stil. Es hat die Welt aber längst im Sturm erobert: Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt Studios, in denen gemeinsam gelacht wird.

Beim Lachyoga, auch Hasya Yoga genannt, geht es nicht primär um körperliche Anstrengung oder Meditation. Es geht, das ist nicht überraschend, vor allem um das Lachen. Dafür fangen die Teilnehmer zu Anfang künstlich an zu lachen, es gibt also keinen Auslöser. Und das geht in der Gruppe aber meist schnell, denn lachen steckt ja bekanntlich an.

Das Ziel beim Lachyoga

Das künstliche Lachen soll möglichst schnell in ein natürliches übergehen und durch das ungezwungene Lachen Sorgen vergessen werden. Wie bei anderen Entspannungsverfahren kann das natürliche Lachen trainiert werden.

Lachyoga Wirkung: Was kann die besondere Yogaart?

Du kennst das sicher auch: Wenn der Tag so richtig mies war, hilft eigentlich nur noch ein lustiger Film oder der beste Freund, der einen immer zum Lachen bringt. Danach ist alles meist nur noch halb so schlimm. Lachyoga soll genau das bewirken: Hier wird aber statt der kognitiven Komponente, also zum Beispiel ein Witz, der das Lachen auslöst, die motorische Ebene genutzt – also das Lächeln im Gesicht.

Das menschliche Gehirn unterscheidet dabei aber nicht zwischen dem „echten“ (durch einen Auslöser getriggerten) und dem „falschen“ (künstlich erzeugten) Lachen. Bei beiden Arten werden im Körper physiologische, geistige und emotionale Prozesse eingeleitet und dabei drei unterschiedliche Bereiche im Gehirn aktiviert. Diese drei Areale sind verbunden bilden eine Art Netzwerk. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass sobald eine Komponente angesprochen wird, alle drei Zentren aktiviert werden.


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Herzhaftes und tiefes Lachen befördert viel Sauerstoff ins Gehirn, die Atmung wird vertieft und so Stress und Traurigkeit gemildert. Gleichzeitig werden beim Lachen jede Menge Endorphine, also Glückshormone, ausgeschüttet und Stresshormone reduziert. Zusammen sorgt das für eine stimmungsaufhellende Wirkung, bringt Wohlbefinden und löst Spannungen.

Lachyoga hat jede Menge weitere positive Effekte und soll

Lachtherapie-Übungen werden mittlerweile sogar zur medizinischen Behandlung von Stress, Angstzuständen und Depressionen eingesetzt. Die positive Wirkung bestätigt auch die Wissenschaft: Eine Studie des amerikanischen National Institute of Health zeigte auf, dass 50 Frauen mit Depression nach einer Lachtherapie deutliche Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit aufweisen konnten.


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Lachyoga-Übungen: So läuft eine Stunde ab

Ein Lachyoga-Kurs beginnt normalerweise mit Lockerungs- und Dehnübungen und, ähnlich wie bei anderen Yogaarten, mit ein paar Atemübungen. So soll zunächst der Körper und der Geist entspannt werden. Und dann geht es los – ab jetzt dreht sich alles um das Lachen. Viele der Übungen, die das Lachen stimulieren sollen, sind Klatsch- oder Atemübungen und enthalten pantomimische Elemente. Einige Übungen werden auch mit Hüpfen und Tanzen kombiniert.

Diese Elemente sind normalerweise Teil des Lachyogas:

  1. Begrüßungslachen: Zu Beginn schütteln sich alle Teilnehmer die Hände und lächeln sich dabei an.
  2. Hoho-Haha-Lachen: Die Silben „Hoho“ und „Haha“ werden laut wiederholt und dabei in die Hände geklatscht. So soll das Begeisterungszentrum aktiviert und die Hemmungen gemindert werden.
  3. Kindliche Verspieltheit: Durch diese Übungen soll das Lachen erleichtert werden – zum Beispiel durch Kichern.
  4. Mehrere Einzelübungen, wie beispielsweise „Blume riechen“: Pflücke eine imaginäre Blume, rieche an ihr und atme tief ein. Statt normal auszuatmen, hältst du den Atem kurz an und lachst dann die Luft raus.

Am Ende der Stunde werden oft noch Körperübungen und leichte Mediationen ausgeführt. Insgesamt dauert ein Lachyoga-Kurs zwischen 20 und 60 Minuten. Da Lachyoga keine anstrengend körperlichen Übungen integriert hat, ist diese Yogaart generell für jeden gut geeignet.

Die Lachyoga-Erfahrungen können dabei sehr unterschiedlich sein. Für viele ist es am Anfang sehr eigenartig, künstlich zu lachen, ohne dass es dafür einen Auslöser gibt. Das fällt den meisten Menschen erst einmal schwer. Die meisten Teilnehmer fühlen aber ziemlich schnell ein befreiendes und glückliches Gefühl.


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Du willst mehr? Das sind die verrücktesten Arten von Yoga

Für jeden gibt es das passende Yoga: Unterschiede in der Praxis, verschiedene Ziele und zahlreiche Methoden sorgen für eine große Auswahl. Neben den klassischen Yogaarten wie Ashtanga oder Hatha, gibt es aber auch ein paar wirklich ungewöhnliche. Bist du aufgeschlossen und hast Lust auf etwas Besonderes? Wir haben vier verschiedene Yogaarten, die besonders verrückt sind, näher beleuchtet:

Was Ziel Wie
Hunde Yoga (Doga) Hier darf der beste Freund des Menschen, der Hund, Teil der Yogapraxis sein. Neben psychischer und physischer Praxis, soll die Beziehung zwischen Herrchen oder Frauchen und Hund verbessert werden. Der Hund wir in die Yogaübung eingebaut – kleine Hunde werden häufig hochgehoben, größere Hunde auf dem Boden eingebunden.
Bier Yoga Die Yogaübungen werden mit Biertrinken verbunden. Der (gemäßigte) Bierkonsum soll einen besonderen Spaßfaktor bringen. Der Hund wir in die Yogaübung eingebaut – kleine Hunde werden häufig hochgehoben, größere Hunde auf dem Boden eingebunden.
Ziegen Yoga Kleine Ziegenbabys laufen während der Yogastunde frei im Studio herum. Die Ziegen bringen vor allem gute Laune und sollen Alltagsstress und negative Gedanken verdrängen. Die Übungen werden wie immer ausgeführt – nur dass die Ziegen frei herum laufen. Sie entscheiden selber, wann sie auf den Rücken springen, nur Schnuppern oder einfach nur nett schauen.
Nackt Yoga Klassische Yogaübungen, die aber ohne Kleidung, also wirklich nackt, praktiziert werden. Die fehlenden Kleider sollen helfen, Ängste zu überwinden und dich frei und selbstbewusst zu fühlen. Die Yogaart deiner Wahl wird nackt durchgeführt.

Du möchtest auch herzhaft mit anderen Lachen? In vielen Städten gibt es Lachtreffs, bei denen Menschen gemeinsam Lachyoga praktizieren. Auch wenn es vielleicht am Anfang komisch klingt, Lachen hat definitiv keine bösen Nebenwirkungen und du kannst es zumindest bedenkenlos ausprobieren.

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Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen.

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