Hamsterkauf ade: Was du immer vorrätig haben solltest!

Dich hat es auch schon erwischt, der berüchtigte Hamster-Kauf? Was hat es mit diesem Phänomen auf sich? Und wie kannst du einen sinnvollen Nahrungsvorrat anlegen, ohne die Regale unüberlegt leerzuräumen?

Auf einen Blick

Wer einen gut durchdachten Nahrungsvorrat zu Hause hat, muss keine Angst vor Hamsterkäufern und leeren Supermarkt-Regalen haben. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, für etwaige Notfälle einen Grundvorrat für zehn Tage anzulegen. Dieser sollte unter anderem Milch- und Getreideprodukte, Obst, Gemüse und Getränke enthalten.

Einkaufen in Zeiten von Corona

Lange Schlangen an den Supermarkt-Kassen, leere Regale, nervöse Kunden: Einkaufen macht momentan den meisten nicht wirklich Spaß. Das Coronavirus und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen haben unser Leben innerhalb weniger Tage komplett auf den Kopf gestellt. Ein Phänomen lässt sich während dieser Krise immer wieder beobachten: Der Toilettenpapier-Hamsterkauf! Phasenweise war das „weiße Gold“ praktisch überall ausverkauft – sobald eine Palette voller Klopapier geliefert wurde, wurde sie auch schon von gierigen „Hamstern“ geplündert. Woher rührt dieser irrationale Run auf den Hygiene-Artikel? Welche Vorräte für den Katastrophenfall solltest du immer zu Hause haben – auch unabhängig von Corona?

Die Psychologie hinter dem Hamsterkauf

Warum Toilettenpapier innerhalb kürzester Zeit zum heiß begehrten Gut wurde, dazu gibt es bisher nur Vermutungen. Der Psychotherapeut Gottfried Barth von der Uniklinik Tübingen erklärte in den Stuttgarter Nachrichten: „Viele verspüren gerade eine Machtlosigkeit. Das Virus bedroht uns – doch was können wir ihm entgegensetzen? Ganz simpel gesagt: Man will sich vom Virus trennen, sich von ihm befreien, indem man es ausscheidet, indem man sich reinigt.“ Was braucht man dazu? Genau, ganz viel Klopapier! Dieser Hype hat inzwischen eine starke Eigendynamik entwickelt. „Keiner, der derzeit Klopapier in einem Regal sieht, kann es liegen lassen. Man muss es einfach kaufen“, so Gottfried Barth weiter.

Die Folge: Durch die Hamsterkäufe sind die Regale geplündert. Obwohl es eigentlich keinen Mangel an Hygiene-Produkten gibt, kann es passieren, dass du beim Einkaufen leer ausgehst. Dabei warnen Politiker immer wieder vor Hamsterkäufen. Statt völlig kopflos den Einkaufswagen mit Klopapier, Nudeln, Mehl und Hefe zu füllen, wäre es sinnvoller, wenn jeder Haushalt einen Grundvorrat anlegen würde, so die Empfehlung der Politik. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner wandte sich mit direkten Worten an die Deutschen:

„Ich appelliere an die Bürger, ihre Vorräte mit Bedacht, Augenmaß und umsichtig aufzustocken – dann ist genügend für alle verfügbar, die Regale werden zeitnah wieder aufgefüllt.“

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Gut zu wissen:

Wenn du wichtige Lebensmittel als Monatsvorrat zu Hause hast, sorgst du nicht nur für den Katastrophenfall vor. Du musst auch nicht jeden zweiten Tag in den Supermarkt rennen und senkst dadurch während der Corona-Krise das Ansteckungsrisiko für dich und andere. Überlasse älteren Menschen und Risikopatienten den Supermarkt vor 9 Uhr – so können besonders Gefährdete stressfreier einkaufen.


Schutz vor Corona & Co.: 

Was wirklich gegen Viren hilft


Deine Einkaufsliste im Katastrophenfall

Welche Lebensmittel du für einen 10-tägigen Vorrat wirklich brauchst

Stromausfall, Hochwasser – oder auch eine Pandemie: Es gibt verschiedene Szenarien, in denen du nicht eben zum Supermarkt um die Ecke gehen und wie gewohnt einkaufen kannst. Für den Fall der Fälle hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen Ratgeber veröffentlicht: Die Notfall-Liste des BBK enthält Empfehlungen für einen 10-tägigen Nahrungsvorrat, den jeder Hausstand rechtzeitig anlegen sollte. Alle Angaben beziehen sich auf eine (erwachsene) Person und gehen von einem Energiebedarf von ca. 2.000 kcal pro Tag aus. Natürlich solltest du beim Vorratseinkauf deine persönlichen Vorlieben und etwaige Allergien berücksichtigen.


Wenn Essen krank macht: 

Was hinter Lebensmittelunverträglichkeiten steckt


Diesen Grundstock an Nahrungsmitteln kannst du nach Belieben ergänzen. Gut geeignet für deine Vorratskammer sind lang haltbare Produkte, wie Zucker, Salz, Gewürze, Instantbrühe, Marmelade, Honig, Tee und Kaffee. Um in Notsituationen bestens versorgt zu sein, kannst du außerdem eine kleine Auswahl an Fertiggerichten, wie Dosenravioli, Tütensuppen und Kartoffelpüree, vorrätig halten.

Neben Lebensmitteln solltest du auch Hygiene-Artikel und Medikamente in deinen Grundvorrat aufnehmen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, folgendes immer auf Lager zu haben.

Hamsterkäufe Klopapier

Liste Grundvorrat Hygiene-Artikel & Medikamente

Mit diesen Vorsorge-Maßnahmen bist du im Notfall bestens vorbereitet und kannst auf Hamsterkäufe getrost verzichten. 

Und wenn doch einmal der Vorrat ausgeht? Tipps zum Improvisieren

Das Bild der leergeräumten Nudel- und Klopapierregale während der Corona-Krise hat sich bei vielen ins Gedächtnis eingebrannt. Du kannst noch so clever Vorräte anlegen: Wenn panische Hamsterkäufer dafür sorgen, dass bestimmte Produkte über Wochen oder gar Monate nicht verfügbar sind, ist dein Improvisationstalent gefragt. Eintöpfe, Aufläufe, Currys und Gemüsepfannen eignen sich gut, um einfach alles zusammen zu rühren, was dein Kühlschrank und die Speisekammer hergeben: Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Käse, Fleisch- und Wurstreste ...

Beim Kochen musst du dich nicht sklavisch ans Rezept halten, sondern kannst Alternativen für fehlende Zutaten benutzen. Viele Gemüsesorten lassen sich beliebig austauschen, etwa Lauch und Frühlingszwiebeln oder Brokkoli und Blumenkohl. Milch und ein Klacks Butter ersetzen Sahne. Willst du backen und hast keine Eier zur Verfügung, kannst du stattdessen 60 bis 80 g Apfelmus pro Ei verwenden. Dieser Tipp ist auch für Veganer geeignet, die Rezepte entsprechend abwandeln wollen.

Hamsterkäufe Regal

Du machst dir nicht nur Sorgen um den Einkauf, sondern um deinen Job:

Welche Jobs krisenfest sind


Ähnlich gefragt wie Toilettenpapier ist derzeit Hefe. Wenn du jetzt Brot, Pizza oder Kuchen backen möchtest, kann es passieren, dass du deine Hefe selbst herstellen musst. Ja, das geht – zum Beispiel mit Bier! Mische 100 g lauwarmes Hefeweizen mit 1 TL Zucker und 1 TL Mehl in einem Einmachglas. Fest verschließen und kräftig schütteln, bis sich Zucker und Mehl gelöst haben. Anschließend lässt du die Mischung über Nacht an einem warmen Ort gehen – dann kannst du die Flüssigkeit wie Hefe verwenden! Die Menge entspricht in etwa einem Hefewürfel plus 100 ml Wasser.


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Gesundbleiben während der Corona-Krise

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Natalie Decker
HIER SCHREIBT Natalie Decker

Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.

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