Reisekrankheit: Das hilft gegen die Übelkeit unterwegs

Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen: Wenn dein Urlaub so anfängt, leidest du womöglich an der Reisekrankheit. Was du gegen die unangenehmen Beschwerden tun kannst und welche vorbeugenden Maßnahmen es gibt, liest du hier.

Reiseübelkeit äußert sich nicht nur durch Erbrechen und Schwindel, sondern auch durch Kopfschmerzen und Müdigkeit. Sie tritt auf, wenn das Gehirn widersprüchliche Informationen verarbeiten muss: Das Gleichgewichtsorgan meldet eine Bewegung, welche von den Augen nicht registriert wird. Um der Reisekrankheit vorzubeugen, hilft eine geschickte Platzwahl im Auto, im Reisebus oder Zug. Für den Ernstfall stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, beispielsweise in Form von speziellen Kaugummies.

Wenn die Auto- oder Zugfahrt dein Gehirn überfordert

Endlich Urlaub! Ein paar Tage lang kannst du vom Alltag abschalten und deinen persönlichen Akku wieder aufladen. Wenn da nur nicht die lästige Anreise wäre. Falls du zu denjenigen gehörst, denen im Auto, im Reisebus oder auf Booten gerne mal übel wird, haben wir ein paar hilfreiche Tipps für dich zusammengestellt. Wir verraten dir, wie Reiseübelkeit entsteht, was du gegen die unangenehmen Beschwerden tun kannst und wie du der gefürchteten Seekrankheit vorbeugen kannst – für einen entspannten Start in deinen wohlverdienten Urlaub.

Der Begriff Reisekrankheit fasst eine Reihe von Symptomen zusammen, die auftreten können, wenn wir uns zu Land, auf dem Wasser oder in der Luft fortbewegen. Manchmal ist in diesem Zusammenhang auch von Kinetose oder Motion Sickness die Rede. Ob auf einem Schiff, im Zug, im Auto oder im Flugzeug: Wenn du unterwegs Übelkeit verspürst, ist wahrscheinlich dein Gehirn schuld – genauer gesagt die widersprüchlichen Informationen, die auf deine kleinen grauen Zellen einwirken. Während das Gleichgewichtsorgan deines Körpers ganz deutlich eine Bewegung registriert, zum Beispiel durch das Schwanken eines Bootes oder das Ruckeln eines Reisebusses, melden deine Augen Stillstand – etwa, wenn du während der Fahrt in ein Buch vertieft bist. Die Folge dieser nicht zueinanderpassenden Sinneseindrücke ist die Reiseübelkeit.

Übelkeit, Kopfschmerzen und mehr: Symptome der Reisekrankheit

Viele Menschen kennen das Gefühl, dass einem während einer Autofahrt, Zugfahrt oder Bootsüberfahrt schlecht werden kann. Zur Übelkeit gesellen sich oft weitere Krankheitsanzeichen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen und/ oder Schweißausbrüche. Eine aufkommende Reisekrankheit kann sich zum Beispiel durch häufiges Gähnen und eine vermehrte Speichelproduktion ankündigen. Glücklicherweise halten die Symptome meist nicht lange an. Sobald sich dein Körper an die Bewegung gewöhnt hat und dein Gehirn die verschiedenen Eindrücke in Einklang bringen kann, ebbt das Gefühl der Reiseübelkeit ab. Deshalb ist die Reisekrankheit im Normalfall zwar unangenehm, aber nicht gefährlich.

Nur ganz selten wird der Kreislauf so in Mitleidenschaft gezogen, dass auch Tage später noch Übelkeit mit Erbrechen auftritt. Dann solltest du unbedingt darauf achten, genug zu trinken, um den Verlust an Wasser und Salzen auszugleichen. Außerdem solltest du dich von einem Arzt durchchecken lassen.

Übrigens:

Frauen leiden häufiger an der Reisekrankheit als Männer. Insbesondere während der Schwangerschaft und der Periode scheinen die Beschwerden stärker ausgeprägt zu sein. Zudem werden Kinder schneller seekrank, da sich ihr Gleichgewichtssinn noch in der Entwicklung befindet. Wenn du Migränepatient bist oder während der Fahrt Alkohol trinkst, ist das Risiko erhöht, dass du reisekrank wirst. Auch Menschen mit Flugangst entwickeln häufiger eine Reiseübelkeit, wobei sich Angst und Übelkeit offenbar gegenseitig verstärken können.


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Seekrankheit und Reisekrankheit: Was hilft wirklich?

Seekrankheit ist eine spezielle Form der Reisekrankheit. Sie tritt auf, wenn du zum Beispiel mit einem kleinen Motorboot oder Segelschiff auf dem Wasser unterwegs bist. Große Kreuzfahrtschiffe und Fähren sind normalerweise so stabil gebaut, dass sie selbst bei starkem Seegang kaum schwanken und dadurch nur selten eine Kinetose bei ihren Passagieren auslösen. Was kannst du also tun, wenn es dich erwischt? Wie kannst du die Seekrankheit überwinden?

Am besten ist es, bei aufkommenden Kopfschmerzen und/ oder Übelkeit sofort gegenzusteuern. Biete deinen Augen Halt, indem du beispielsweise den Horizont fixierst oder vor dir auf die Straße oder das Meer blickst. Bücher und Smartphone solltest du während der Fahrt lieber beiseite legen. Der feste Orientierungspunkt der Augen ist übrigens auch der Grund, warum normalerweise nur Beifahrer reisekrank werden, nicht aber der Fahrer selbst – der muss schließlich auf die Straße schauen.

Dir ist schon richtig schlecht? Wir verraten dir, was du gegen die Übelkeit tun kannst. Wenn möglich, leg dich flach auf den Boden und schließe deine Augen. Dadurch schaltest du einen deiner Sinne aus und beruhigst dein überreiztes Gehirn. Falls du dabei einschlafen solltest, ist das kein Problem. Ganz im Gegenteil: Autofahrten, Flugreisen oder Schifffahrten schlafend zu überstehen, ist der beste Weg, der Reisekrankheit zu entgehen.

Mitreisende Kinder kannst du zum Beispiel mit einem Hörspiel ablenken: Dann überlagert der akustische Reiz den Visuellen und die Reiseübelkeit kann abflauen. Als Hausmittel gegen die Reisekrankheit hat sich aber auch Ingwer bewährt. Wenn du unterwegs auf der scharfen Knolle herumkaust oder ein paar Schlucke Ingwerwasser trinkst, kann die Übelkeit spürbar nachlassen.


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Medikamente gegen Reisekrankheit: Kaugummi fürs Handgepäck

Falls du weißt, dass dir unterwegs öfter schlecht wird, kannst du deinen Arzt nach Medikamenten gegen Reiseübelkeit fragen. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, beispielsweise Dimenhydrinat, Meclozin und Scopolamin. Arzneimittel gegen die Übelkeit sind nicht nur in Form von Pflastern und Tabletten erhältlich – es gibt auch die Möglichkeit, gegen Reiseübelkeit einen speziellen Kaugummi zu kauen. Allerdings sind nicht alle Wirkstoffe und Darreichungsformen für jeden geeignet. Dein Arzt oder Apotheker berät dich hierzu gerne.

Am besten ist es natürlich, der Reisekrankheit gezielt vorzubeugen, damit Übelkeit und Kopfschmerzen gar nicht erst auftreten. Vor der Fahrt solltest du zum Beispiel auf schwere, fettige Speisen und Alkohol verzichten. Eine Nulldiät vor Reiseantritt ist aber auch eine schlechte Idee. Iss lieber eine leicht verdauliche Kleinigkeit wie einen Salat oder ein Sandwich. Trinke unterwegs Bekömmliches wie Wasser oder Tee, um deinen Kreislauf zu unterstützen. Die Flüssigkeitsaufnahme mag zwar den einen oder anderen Toilettenstopp nötig machen, doch dein Körper wird es dir danken!

Darüber hinaus kann die richtige Platzwahl dabei helfen, Anflüge von Reisekrankheit bereits im Keim zu ersticken. Egal ob Auto oder Reisebus: Setz dich nach Möglichkeit nach vorne neben den Fahrer, um deinen Blick auf die Straße richten zu können. Im Zug solltest du darauf achten, in Fahrtrichtung zu sitzen, um dein Gehirn nicht zusätzlich zu verwirren. Bist du mit dem Flugzeug unterwegs, bitte beim Check-in um einen Sitzplatz auf Höhe der Tragflächen, da es hier am wenigsten wackelt. Auch auf Schiffen ist der ruhigste Platz in der Mitte.


Tipps gegen Flugangst:

Wie du ganz entspannt abhebst


Smarte Reisevorbereitung per App

Mit unseren Tipps zum Thema Reisekrankheit kommst du hoffentlich gesund und gut erholt an deinem Urlaubsort an – ganz ohne Übelkeit und Kopfschmerzen. Weitere praktische Infos für deine Reiseplanung liefert die App „Fit for Travel“: Sie bietet aktuelle Gesundheitsempfehlungen für über 300 Reiseziele, einen Impferinnerungs-Service sowie wichtige Hinweise in Sachen Erste Hilfe. Außerdem findest du in der App zusätzliche Vorsorgemaßnahmen bei Reiseübelkeit. Weitere Reise-App-Empfehlungen sowie Tipps für eine gesunde Bräune haben wir im ottonova Magazin für dich. Wir wünschen dir einen schönen Urlaub!

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Natalie Decker
HIER SCHREIBT Natalie Decker

Natalie arbeitet seit 15 Jahren als Redakteurin. Neben Lifestyle-Themen wie Kochen und Reisen gehören Medizin & Gesundheit zu ihren Schwerpunkten. Sie schreibt unter anderem für das Online-Portal gesund-vital.de und den Ratgeber-Verlag Gräfe und Unzer.

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