Klamotten riechen nach Schweiß? Das kannst du tun

Schweißgeruch in der Kleidung ist nicht nur im Sommer, direkt nach dem Workout oder bei Hyperhidrose ein Thema. Selbst bei kühleren Temperaturen und ohne körperliche Anstrengung können Klamotten nach Schweiß riechen. Und das auch, wenn sie bereits in der Waschmaschine waren. Wie du Schweißgeruch am besten aus der Kleidung entfernen kannst, verraten wir in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Welche Ursache hat Schweißgeruch in der Kleidung?

Frischer Schweiß ist eigentlich so gut wie geruchslos. Schweiß besteht zu 99 Prozent aus Wasser und einem geringen Anteil an Salz. Die restliche Zusammensetzung ist eine Mischung aus Aminosäuren, Ammoniak, Ascorbinsäure, Fettsäuren, Harnstoff, Harnsäure, Milchsäure und Zucker. Und genau von dieser Mischung ernähren sich Bakterien, die auf der Haut leben. Wenn diese Bakterien Harnstoff, Aminosäuren & Co. zersetzen, bilden sich wiederum Abfallstoffe, die für den unangenehmen Geruch beim Schwitzen verantwortlich sind.

Welche Textilien nehmen Schweißgeruch an?

Bestimmte Stoffe nehmen selbst bei starkem Schwitzen kaum Geruch an. Andere Stoffe dagegen fangen schon an zu muffeln, bevor man überhaupt richtig anfängt zu transpirieren. Bei diesen Stoffen handelt es sich meistens um Kunstfasern wie zum Beispiel Polyester oder Polyacryl.

Aber warum nehmen Kunstfaser-Textilien den Schweißgeruch mehr an als Bekleidung aus natürlichen Fasern? Dieser Frage ist das Forscherteam um Chris Callewaert von der belgischen Universität Ghent im Rahmen einer Studie auf den Grund gegangen. Mithilfe von Schnüffeltests konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass verschwitzte Kleidungsstücke aus Kunstfasern tatsächlich intensiver nach Schweiß rochen als andere.

Der Grund: Künstliche Fasern wie Polyester bieten sogenannten Mikrokokkus-Bakterien den perfekten Nährboden. Besagte Bakterien bauen bestimmte im Schweiß enthaltener Substanzen in unangenehm riechende Substanzen ab. Die Forscher vermuten, dass die Oberflächeneigenschaften von synthetischen Fasern dafür verantwortlich sind, dass sich die kleinen Bakterien auf Kunstfasern besonders wohlfühlen. Dem Resümee der Forscher zufolge macht die weitverbreitete Empfehlung also tatsächlich Sinn: Wer zu starkem Körpergeruch neigt, sollte lieber zu Naturtextilien statt zu synthetischer Kleidung greifen.

Warum riechen manche Kleidungsstücke auch nach der Wäsche noch nach Schweiß?

Normaler Schweißgeruch verschwindet meist bei der nächsten Wäsche wieder. Aber was tun, wenn Textilien trotz Waschen nach Schweiß riechen, sobald sie wieder körperwarm werden? Die bereits erwähnten Bakterien, die beim Schwitzen entstehen, lassen sich unter der Dusche ganz einfach von der Haut abwaschen. In Kleidungsstücken setzen sich sie diese Bakterien allerdings fest und lassen sich auch von normalem Waschmittel und bei niedrigen Waschtemperaturen von 30 oder 40 Grad nicht entfernen.

Das hat zur Folge, dass bestimmten Kleidungsstücken auch nach dem Waschen noch ein unangenehmer Geruch anhaftet. Waschprogramme mit 60 oder 90 Grad Temperatur können zwar einen Großteil der Bakterien entfernen, setzen aber empfindlichen Kleidungsstücken ziemlich zu. Daher muss man bei Feinwäsche & Co. dem lästigen Geruch auf andere Weise zu Leibe zu rücken.

Wie kann ich Schweißgeruch aus Kleidung entfernen?

Für den Fall, dass die übliche Maschinenwäsche nicht hilft, bietet der Markt inzwischen zahlreiche antibakterielle Waschzusätze oder spezielle Waschmittel. Die meisten davon enthalten allerdings Chemikalien. Diese gelangen nicht nur in unserer Kleidung und somit auch auf unsere Haut, sondern auch ins Abwasser.

Alternativ zur Chemiekeule stehen folgende Hausmittel gegen Schweißgeruch zur Verfügung:

1. Schweißgeruch mit Essig entfernen

Essig ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Schmutz und Gerüche. Der Grund: Essig hat geruchsbindende Eigenschaften und wirkt antibakteriell. Es eignet sich somit wunderbar, um Schweißgeruch aus Kleidung zu entfernen. Aber vorsichtig: weiße Textilien können sich durch Behandlung mit Essig verfärben. Daher solltest du nur bunte und dunkle Wäsche mit Essig behandeln.

Und so geht‘s:

  • Eine große Schüssel bis zur Hälfte mit warmem Wasser füllen.
  • Ein großes Glas hellen Essig oder Essigessenz dazugeben.
  • Die riechende Wäsche in die Wasser-Essig-Mischung legen und etwa eine Stunde einweichen lassen.
  • Anschließend die Wäsche wie gehabt in der Waschmaschine waschen.
  • Bei besonders starkem Schweißgeruch hilft ein zusätzlicher Schuss Essig in der Waschtrommel.

2. Schweißgeruch mit Zitronensäure entfernen

Wie bereits erwähnt eignet sich die Essig-Variante nicht für helle und weiße Kleidung. Stattdessen eignet sich das Hausmittel Zitronensäure, die genau wie Essig eine antibakterielle Wirkung hat und obendrein einen weiteren positiven Nebeneffekt: Zitronensäure entfernt nicht nur unangenehmen Schweißgeruch aus Kleidung, sondern auch Schweißflecken, die bei weißen T-Shirts zu sehen sind. Da Zitronensäure die Farbe ausbleichen kann, sollte man dunkle Wäsche nur vorsichtig damit behandeln oder lieber die Essigmethode anwenden.

Und so geht’s:

  • Ein Liter heißes Wasser und vier Teelöffel Zitronensäure (am besten in Pulverform) in eine große Schüssel geben und anrühren.
  • Die Kleidungsstücke in die Lösung legen und etwa eine Stunde einweichen.
  • Anschließend die Kleidung wie gehabt in der Waschmaschine waschen.

3. Schweißgeruch mit Waschsoda entfernen

Als dritte Hausmittel-Mischung, das im Einsatz gegen Gerüche in Textilien hilft, gibt es noch die Behandlung mit Waschsoda (im Super- und Drogeriemarkt erhältlich) und Wasser. Die daraus entstandene Lauge entfernt nicht nur Gerüche, sondern auch Fettreste aus der Kleidung.

Und so geht’s:

  • 5 Litern Wasser und einen Esslöffel Waschsoda in eine Schüssel geben, anrühren und etwa eine halbe Stunde stehen lassen.
  • Danach die Kleidungstücke in die Lösung legen und über Nacht darin einweichen.
  • Abschließend die Wäsche wie gewohnt in der Waschmaschine waschen.
  • Kleiner Tipp: Wer kein Waschsoda zur Hand hat, nimmt stattdessen Backpulver oder Natron. Die beide haben einen ähnlichen Effekt.

Was neutralisiert Schweißgeruch ohne Waschen?

Allerdings können nicht alle Textilien mit den aufgeführten Methoden behandelt und schon gar nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. So zum Beispiel Anzüge, Blazer oder Mäntel. In diesen Fällen kann eine Nacht in der Tiefkühltruhe gegen Schweißgeruch helfen.

Der Grund: Schweißbildende Bakterien vertragen Kälte so gar nicht und sterben ab.

So geht‘s:

  • Einfach die Kleidungsstücke in eine Plastiktüte stecken und gut verschließen.
  • Anschließend mindestens 12 Stunden ins Gefrierfach legen, gern auch länger.

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ottonova Magazin Autor
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