Schutz vor Corona: Was hilft gegen Viren?

Wenn man auf Abstand gehen möchte, bedeutet das nicht unbedingt ein Beziehungsende. Vielleicht geht auch gerade ein Krankheitserreger um – Was gegen Viren hilft und welche Symptome der Virusarten wie Corona und Co. du ernst nehmen solltest.

Es ist Anfang 2020 und Deutschland befindet sich im Ausnahmezustand: Die Nudelregale sind leergeräumt, Toilettenpapier vergriffen, Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken sind restlos ausverkauft. Das Coronavirus hat ganze Länder aus dem Gleichgewicht gebracht – doch wie schafft es ein so kleiner Virus, eine so große Wirkung zu erzielen? Wir haben uns einmal angesehen, was Viren eigentlich sind – und wie du dich vor ihnen schützen kannst.

Was sind eigentlich Viren?

Klein, hinterhältig und allzeit bereit: Der Virus ist eine Art von Schmarotzer, der sich mithilfe fremder Wirtszellen verbreitet. Er besteht aus einem oder mehreren Molekülen, die sein Erbgut enthalten. Wenn es den Krankheitserregern gelingt, in den menschlichen Körper einzudringen, binden sie an Wirtszellen und zwingen diese sozusagen, mithilfe ihres Erbgutes neue Viren herzustellen. Dieser Prozess wird immer wieder wiederholt, bis eine ganze Armee aus Viren sich im Körper verteilt. Sobald dieser die Eindringlinge bemerkt, wird das Immunsystem aktiviert und die eigene Körperabwehr beginnt, den Virus zu bekämpfen. Das funktioniert bei manchen Krankheiten sehr gut – gegen andere ist der Körper auf Dauer machtlos.


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Was ist der Unterschied zwischen Viren und Bakterien?

Krank können sie beide machen, dennoch unterscheiden sich Viren und Bakterien grundlegend voneinander. Während Bakterien Einzeller mit einem eigenen Stoffwechsel und damit „echte“ Lebewesen sind, bestehen Viren lediglich aus Erbinformation, die in einer Eiweißhülle eingeschlossen ist. Die nicht vorhandene Fähigkeit zum Stoffwechsel ist auch der Grund dafür, dass Viren einen Wirt benötigen, um sich zu vermehren.

Bakterien hingegen sind nicht auf Hilfe angewiesen: Sie vermehren sich selbständig durch Zellteilung. Ein anderer wichtiger Unterschied ist natürlich auch, dass uns nicht alle Bakterien schaden. Darmbakterien sind beispielsweise eine Grundvoraussetzung für unsere Gesundheit – und für unser Überleben!


Darmbakterien können bei der Abwehr von Krankheitserregern helfen

So hält deine Darmflora dich gesund


Virusarten: Die verschiedenen Varianten im Überblick

Viren sind nicht nur wandelbar, sondern auch äußerst vielfältig. So gibt es eine ganze Reihe an Virusarten. Die von ihnen verursachten Krankheiten reichen von lästig bis tödlich. Wie gefährlich ein Virus wirklich ist, hängt dabei nicht nur von der Krankheit, sondern auch von der körperlichen Verfassung des Erkrankten ab. So sind Grippe und Corona für junge Menschen mit einem voll funktionsfähigen Immunsystem keine kritische Gefahr – die eigene Körperabwehr kann die Krankheitserreger im Griff behalten. 

Für Kinder, alte oder chronisch kranke Menschen kann eine Infektion hingegen tödlich enden. Eine Grippe ist für diese Personengruppe kein Grund, sich eine Woche Bettruhe zu gönnen, sondern ein Fall für den Notarzt. Während die Grippeviren für einen Großteil der Bevölkerung vergleichsweise harmlos sind, gibt es jedoch Viruserkrankungen wie HIV, die unbehandelt einem Todesurteil gleichen.  




Telemedizin & der Arzt-Video-Call sind gerade wichtiger den je!


Folgende Krankheiten werden durch Viren verursacht:

  • Herpes
  • Grippe (Influenza)
  • Corona (Covid-19) 
  • Magen-Darm-Grippe
  • Masern und Mumps
  • Windpocken, Röteln und Poliomyelitis
  • Hepatitis
  • Gelbfieber
  • HIV

Das Coronavirus: Symptome und Behandlung

Auch wir kommen nicht um dieses Thema herum – das neuartige Virus verbreitet sich momentan in Windeseile auf der ganzen Welt. Die Symptome des Coronavirus umfassen unter anderem Fieber, Husten, Schnupfen, Atemprobleme, Gliederschmerzen und Halskratzen. Laut Robert-Koch-Institut ist die Tröpfcheninfektion der wahrscheinlichste Verbreitungsweg. Klingt verdächtig nach Grippe-Virus, oder? Dadurch, dass die Mutation des Virus noch so neu ist, gibt es noch nicht viele gefestigte Erkenntnisse.

Nach jetzigem Kenntnisstand besteht ein Unterschied zur Grippe zum Beispiel in der längeren Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen. Im Durchschnitt liegt sie bei 5 bis 6 Tagen (bei dem Grippe-Virus sind es etwa drei). Das bedeutet, dass sich das Coronavirus langsamer ausbreitet. Andererseits verläuft die Covid-19 Erkrankung oft schwerer als die Grippe. So müssen etwa 15 % der Infizierten mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden. Auch die Sterberate wird momentan (Stand März 2020) höher eingeschätzt als die der Grippe. Eine spezifische Coronavirus Behandlung ist bisher nicht in Sicht, es wird jedoch an einem Impfstoff und an einer medikamentösen Behandlung gearbeitet.

Corona Vs Grippe

Was hilft gegen Viren?

In Deutschland ist das Robert-Koch-Institut für Infektionsschutz zuständig. Es legt fest, welche Krankheiten meldepflichtig sind und gibt Empfehlungen, wie bei einer drohenden Epidemie vorgegangen werden soll. Egal, ob Coronavirus oder Magen-Darm: Was gegen Viren hilft, sind meist Maßnahmen, die sich teils sehr einfach, teils nur mit größerem Aufwand umsetzen lassen. Da sich diese Krankheitserreger hauptsächlich durch Schmier- und Tröpfcheninfektion verbreiten, können dieselben Vorsichtsmaßnahmen vor verschiedenen Virenarten schützen. Mit der Umsetzung unserer Tipps kannst du der Ansteckung mit einem Virus vorbeugen.

Tipp 1: Regelmäßig Hände waschen

Das sollte eigentlich selbstverständlich sein: Regelmäßiges Händewaschen mit Seife schützt vor einer Infektion. Etwa 30 Sekunden solltest du deine Hände mehrmals pro Tag waschen, besonders, wenn du gerade aus einer Menschenmenge oder den öffentlichen Verkehrsmitteln kommst.

Haendewaschen Gegen Viren

Tipp 2: Menschenmengen meiden

Wenn ein Grippe-Virus umgeht, lohnt es sich, zu Hause zu bleiben, anstatt auf dem Flohmarkt dieselben Dinge anzufassen, die vor dir schon zwanzig andere in der Hand hatten. Traurig, aber wahr: Wenn du Kontakt zu anderen Menschen vermeidest, kannst du der Ansteckung mit einem Virus vorbeugen.

Tipp 3: Nicht ins Gesicht fassen

Hände weg! Es gleicht einem Konzentrationsspiel, bei dem man auf lange Sicht wenig Chancen hat. Wenn du zu den Auserwählten gehörst, die es schaffen, sich nicht unbewusst ins Gesicht zu fassen, bist du den Viren einen Schritt voraus.

Tipp 4: In die Armbeuge niesen

Dieser Tipp hilft zwar nicht dir direkt, achte aber trotzdem darauf, dir nicht in die Hände, sondern in die Armbeuge oder zumindest auf den Handrücken zu niesen. So vermeidest du, dass sich andere durch Tröpfcheninfektion anstecken. Das ist übrigens auch der Grund, warum es sinnvoll sein kann, einen Mundschutz zu tragen: Nicht, um dich nicht anzustecken (denn das passiert häufig durch Berührungen an Augen und Nase), sondern um andere zu schützen.

Tipps 5: Regelmäßig lüften

Den ganzen Tag das Fenster zu schließen, hilft nur wenig – keine Angst, Viren kommen nicht einfach hereingeflogen. Stattdessen solltest du regelmäßig lüften, denn so können sich die in der Luft befindlichen Viren nicht so lange im Raum aufhalten.

Lueften Gegen Viren

Tipp 6: Körperkontakt meiden

Händeschütteln, Umarmungen und sonstige Berührungen können bei einer Grippewelle krank machen. Eine gute Nachricht haben wir trotzdem: Es ist riskanter jemandem die Hände zu schütteln als ihn zu küssen – im Mund selbst finden sich nämlich vergleichsweise weniger Krankheitserreger.


Tipp 7: Andere Toilette nutzen

Gegen Corona hilft diese Maßnahme nicht wirklich, vor der Ansteckung mit einem Magen-Darm-Virus schützt du dich aber am besten, wenn du dich von Toiletten fernhältst, die ein Erkrankter benutzt hat.


 Tipp 8: Kein Geschirr teilen

Besteck (egal welcher Art) solltest du nicht teilen, wenn du dich nicht mit einem Virus anstecken möchtest. Messer, Gabeln und Teller solltest du nur benutzen, wenn sie frisch gespült sind.

Tipp 9: Putzen, putzen, putzen

Umso sauberer, umso besser: Wenn du den Viren den Kampf ansagen möchtest, dann ist die Waffe deiner Wahl das Putzmittel. Eine hygienische Umgebung ist der beste Schutz vor Krankheitserregern.

Putzen Gegen Viren

Tipp 10: Auf erste Virus Symptome reagieren

Wenn du merkst, dass es dir nicht gut geht, solltest du dir auf jeden Fall Ruhe gönnen – so kannst du den Krankheitsverlauf unter Umständen noch abschwächen. Virus-Symptome variieren mit den unterschiedlichen Virusarten, meist ist körperliche Schwäche aber ein verlässliches Anzeichen für eine sich anbahnende Krankheit.


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Was hilft gegen Viren, wenn sie schon im Körper sind?

Bei einer bakteriellen Infektion verschreibt der Arzt meist ein Antibiotikum. Dieses behindert die Zellteilung und sorgt somit dafür, dass sich die Erreger nicht weiter vermehren können. Was gegen Viren hilft, ist dagegen nicht ganz so ersichtlich. Das Problem an der Bekämpfung von Viren ist, dass es kein Allerweltsmittel gibt. Zwar existieren sogenannte Virostatika, die in bestimmten Fällen eingesetzt werden, diese helfen jedoch immer nur gegen bestimmte Virusarten. Das macht auch die Coronavirus-Behandlung so problematisch – es muss zuerst ein auf das Virus abgestimmtes Mittel entwickelt werden. Da sich Viren jedoch verändern können, stehen Wissenschaftler hier regelmäßig vor einer herausfordernden Aufgabe.

Das heißt aber nicht, dass es außer Händewaschen und Vermeiden von Sozialkontakt keine Mittel und Wege gibt, gegen einen Virus vorzugehen. Gegen viele verursachte Krankheiten, die durch Viren verursacht werden, gibt es eine wirksame Impfung – zum Beispiel gegen Kinderlähmung. Auch eine Influenza-Impfung gibt es: So haben sich gegen den Grippe-Virus 2020 zehntausende Deutsche impfen lassen. Besonders empfohlen wird vom Robert-Koch-Institut für Infektionsschutz die Impfung für älteren Menschen, chronisch Kranke, medizinisches Fachpersonal und Frauen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft.

Weitere Informationen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten: 

Marie-Theres Rüttiger
HIER SCHREIBT Marie-Theres Rüttiger

Marie-Theres ist Online Redakteurin für Gesundheits- und Versicherungsthemen bei ottonova. Sie konzipiert den Redaktionsplan, recherchiert und schreibt vor allem über (E-)Health und Innovation, die das Leben besser machen. 

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