Ab 2026: GKV wird teurer, der Wechsel in die PKV schwieriger

In wenigen Wochen wird der Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung steigen und gleichzeitig auch die Einkommensgrenze für einen Wechsel in die private Krankenversicherung. Was das für dich bedeutet, klären wir hier.

Steigende Beitragsbemessungsgrenze (BBG) für wen steigen die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung?
Anhebung der Jahresarbeitsentgeldgrenze (JAEG) wer ist vom erschwerter Wechsel in die private Krankenversicherung betroffen?
Erhöhungen der GKV-Zusatzbeiträge steigen die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen?

Was sich ändert Deinen PKV-Beitrag berechnen

Was sich für Angestellte ändert

Zum 01.01.2026 steigen zwei für Angestellte relevante Grenzwerte: die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) und die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG). Was das für dich bedeutet, klären wir hier.

Beitragsbemessungsgrenze (BBG)

+5,44%

+3.600 Euro/Jahr

Die BBG bestimmt bis zu welchem Grenzwert dein Einkommen maximal zur Berechnung der Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen wird.

Höchstbeitrag

+7,37%

+534 Euro/Jahr

Durch die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze und des durchschnittlichen Zusatzbeitrags zahlen Angestellte 2026 bis zu 534 Euro mehr pro Jahr.

Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG)

+4,88%

+3.600 Euro/Jahr

Die JAEG legt fest ab welchem Einkommen ein Angestellter in die private Krankenversicherung wechseln kann. Sie steigt 2026 um 4,88 Prozent auf 77.400 Euro.

Erschwerter Wechsel in die private Krankenversicherung: Angestellte, die aktuell zwischen 73.800 und 77.400 Euro jährlich verdienen, verlieren ab 2026 die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Sie können sich aber bis 31.03.2026 befreien lassen und in die PKV wechseln, sofern sie aktuell bereits freiwillig versichert sind.
Steigende Höchstbeiträge: Im Vergleich zum Vorjahr ist außerdem mit einem weiteren Anstieg der GKV-Höchstbeiträge, um durchschnittlich 7,42 Prozent zu rechnen. Der durchschnittliche Höchstbeitrag für gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung liegt für Versicherte über 23 ohne Kinder 2025 bei 1.174,16 Euro und steigt 2026 auf 1.261,31 Euro pro Monat.
Zusätzliche Kosten: Zwar zahlst du als Angestellter nur 50 Prozent der Beiträge selbst, da dein Arbeitgeber etwa die Hälfte des Beitrags übernimmt. Dennoch könnten die Kosten für die gesetzliche Krankenkasse für dich im nächsten Jahr um rund 534 Euro (brutto Arbeitnehmeranteil) pro Jahr steigen, wenn du über 69.750 Euro (brutto) im Jahr verdienst.

Der Zweck der BBG: In Deutschland bestimmt die Beitragsbemessungsgrenze (BBG), wie viel gesetzlich Versicherte maximal für ihre Krankenversicherung zahlen. Verdienst du mehr als diese Grenze, wird nur der Teil deines Einkommens bis zur BBG zur Berechnung deiner Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herangezogen.
Wen die Erhöhung der BBG betrifft: 2026 steigt der GKV-Beitrag also bei allen, die mehr als 66.150 Euro (brutto) pro Jahr oder 5.512,50 Euro (brutto) im Monat verdienen.
Höhe der Beiträge: Angestellte zahlen regulär 14,6 Prozent plus einen kassenspezifischen Zusatzbeitrag ihres Einkommens bis maximal zur BBG. Hinzu kommt die Pflegeversicherung, deren Beitragshöhe ebenfalls vom Einkommen (bis maximal zur BBG) abhängt. Bei Arbeitnehmern übernimmt der Arbeitgeber etwa 50 Prozent der Kosten für die Krankenversicherung.

Der Zweck der JAEG: Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) legt fest, ab welchem Einkommen ein Angestellter in die private Krankenversicherung wechseln kann. Sie steigt 2026 um 4,88 Prozent und liegt bei 77.400 Euro.
Wen die Erhöhung der JAEG betrifft: Verdienst du als Angestellter heute mit deinem regelmäßigen Jahresentgelt zwischen 73.800 und 77.400 Euro (brutto) pro Jahr (oder zwischen 6.150 und 6.500 Euro (brutto) pro Monat), kannst du dich ab 2026 nicht mehr privat versichern, obwohl du den Höchstbeitrag in der GKV zahlst.

Beiträge steigen stetig: Sowohl die JAEG, die BBG als auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag und damit die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Mittelfristig starke Erhöhungen: In den letzten 15 Jahren ist der Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung um 92 Prozent gestiegen - von 2011 657,11 Euro auf 1.261,31 Euro in 2026.

Was Zusatzbeiträge sind: Zu den 14,6 Prozent des Grundbeitrags kann jede einzelne gesetzliche Krankenkasse individuell je nach ihrem Finanzbedarf einen zusätzlichen Beitrag festlegen.
Was der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz bedeutet: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV wird vom Bundesministerium für Gesundheit jeweils für ein Jahr im Voraus bekannt gegeben und orientiert sich am voraussichtlichen Finanzbedarf der Krankenkassen. Der maximale Arbeitgeberzuschuss für die PKV wird daran bemessen. Dieser "durchschnittliche Zusatzbeitragssatz" lag für 2025 bei 2,5 Prozent und steigt 2026 auf 2,9 Prozent.
Die tatsächlichen Zusatzbeiträge: Der wirkliche Zusatzbeitrag der einzelnen Kassen lag im Jahr 2025 zwischen 2,18 und 4,4 Prozent des Gehalts der Versicherten. Nur 8 Kassen lagen bei oder unter den prognostizierten 2,5 Prozent, 29 Kassen zwischen 2,8 und 4,4 Prozent. (Quelle: krankenkassen.de)

Was sich für Selbstständige ändert

Zum 01.01.2026 steigen zwei Grenzwerte: die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) betrifft gesetzlich versichert Selbstständige, die über dieser Grenze verdienen. Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) ist für den Wechsel in die private Krankenversicherung für Selbstständige nicht relevant. Hier findest du die relevanten Informationen zu den kommenden Änderungen.

Beitragsbemessungsgrenze (BBG)

+5,44%

+3.600 Euro/Jahr

Die BBG bestimmt bis zu welchem Grenzwert dein Einkommen maximal zur Berechnung der Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen wird.

Maximaler Beitrag der GKV

+7,42%

+1.045,80 Euro Euro/Jahr

2026 steigt der GKV-Beitrag also bei allen, die mehr als 66.150 Euro (brutto) pro Jahr verdienen um bis zu 1.024,20 Euro (ohne Krankengeld) bzw. 1.045,80 Euro (mit Krankengeld).

Steigende Höchstbeiträge: Durch die Erhöhung der BBG von 66.150 Euro auf 69.750 Euro (brutto) pro Jahr steigen die Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung bei Selbstständigen, die über der BBG verdienen, im Durchschnitt um bis zu 1.024,20 Euro (+7,48 %) bzw. 1.045,80 Euro (mit Anspruch auf Krankengeld).
Kosten: Selbstständige zahlen die kompletten Kosten für ihre Krankenversicherung selbst. Damit sind sie von der Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) deutlich stärker betroffen als Angestellte.

Der Zweck der BBG: In Deutschland bestimmt die Beitragsbemessungsgrenze, wie viel gesetzlich Versicherte maximal für ihre Krankenversicherung zahlen. Verdienst du mehr als diese Grenze, wird nur der Teil deines Einkommens bis zur BBG zur Berechnung deiner Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herangezogen. Steigt die BBG, steigt also auch der Höchstbeitrag, den du mit einem Einkommen ab der BBG zahlst.
Wen die Erhöhung der BBG betrifft: 2026 steigt der GKV-Beitrag also bei allen, die mehr als 66.150 Euro (brutto) pro Jahr oder 5.512,50 Euro (brutto) im Monat verdienen.
Höhe der Beiträge: Selbstständige zahlen regulär 14,0 Prozent ihres Einkommens und haben keinen Anspruch auf Krankengeld. Sie haben aber die Möglichkeit, ein Krankengeld mit abzusichern und zahlen dann 14,6 Prozent. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag und ein Beitrag zur Pflegeversicherung, deren Beitragshöhe ebenfalls vom Einkommen abhängt und somit für Personen mit einem Einkommen ab der BBG steigt. 2026 liegt der durchschnittliche Höchstbeitrag für Personen über 23 und ohne Kinder bei 1.226,44 Euro ohne bzw. 1.261,31 Euro mit Krankengeldanspruch

Der Zweck der JAEG: Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) legt fest, ab welchem Einkommen ein Angestellter in die private Krankenversicherung wechseln kann.
Betrifft dich die JAEG-Erhöhung? Für den Wechsel in die private Krankenversicherung ist die JAEG für Selbstständige nicht relevant. (Sie betrifft diese nur bei der Möglichkeit der Familienversicherung von Kindern.)

Beiträge steigen stetig: Sowohl die JAEG, die BBG als auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag und damit die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Mittelfristig starke Erhöhungen: In den letzten 15 Jahren ist der Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung um 92 Prozent gestiegen - von 2011 657,11 Euro auf 1.261,31 Euro in 2026.

Was Zusatzbeiträge sind: Zu den 14,6 Prozent des Grundbeitrags kann jede einzelne gesetzliche Krankenkasse individuell je nach ihrem Finanzbedarf einen zusätzlichen Beitrag festlegen.
Was der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz bedeutet: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV wird vom Bundesministerium für Gesundheit jeweils für ein Jahr im Voraus bekannt gegeben und orientiert sich am voraussichtlichen Finanzbedarf der Krankenkassen. Der maximale Arbeitgeberzuschuss für die PKV wird daran bemessen. Dieser "durchschnittliche Zusatzbeitragssatz" lag für 2025 bei 2,5 Prozent und steigt 2026 auf 2,9 Prozent.
Die tatsächlichen Zusatzbeiträge: Der wirkliche Zusatzbeitrag der einzelnen Kassen lag im Jahr 2025 zwischen 2,18 und 4,4 Prozent des Gehalts der Versicherten. Nur 8 Kassen lagen bei oder unter den prognostizierten 2,5 Prozent, 29 Kassen zwischen 2,8 und 4,4 Prozent. (Quelle: krankenkassen.de)

Was sich für Beamte ändert

Zum 01.01.2026 steigen zwei Grenzwerte: die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) betrifft gesetzlich versicherte Beamte und Beamtinnen, die über dieser Grenze verdienen. Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) ist für sie in Bezug auf den Wechsel in die private Krankenversicherung nicht relevant. Hier findest du die relevanten Informationen zu den kommenden Änderungen.

Beitragsbemessungsgrenze (BBG)

+5,44 %

+3.600 Euro/Jahr

Die BBG bestimmt bis zu welchem Grenzwert dein Einkommen maximal zur Berechnung der Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen wird.

GKV-Höchstbeitrag

+7,48%

+1.024,20 Euro Euro/Jahr

2026 steigt der GKV-Beitrag also bei allen, die mehr als 66.150 Euro (brutto) pro Jahr verdienen um bis zu 1.024,20 Euro (5,44%).

Steigende Höchstbeiträge: Die erhöhte Beitragsbemessungsgrenze (BBG) lässt auch für auch für gesetzlich versicherte Beamte und Beamtinnen die Beiträge steigen, falls ihr Einkommen oberhalb der aktuellen BBG liegt. 2026 sind das knapp 1.024 Euro mehr.
Zusätzliche Kosten: In der Hälfte der Bundesländern haben Beamte und Beamtinnen keinen Anspruch auf einen Zuschuss zur Krankenversicherung, wenn sie gesetzlich versichert sind, weshalb sie den Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) komplett selbst tragen.

Der Zweck der BBG: In Deutschland bestimmt die Beitragsbemessungsgrenze, wie viel gesetzlich Versicherte maximal für ihre Krankenversicherung zahlen. Verdienst du mehr als diese Grenze wird nur der Teil deines Einkommens bis zur BBG zur Berechnung deiner Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) herangezogen. Steigt die BBG, steigt also auch der Höchstbeitrag, den du mit einem Einkommen ab der BBG zahlst.
Wen die Erhöhung der BBG betrifft: 2026 steigt der GKV-Beitrag also bei allen, die mehr als 65.150 Euro (brutto) pro Jahr oder 5.12,50 Euro (brutto) im Monat verdienen.
Höhe der Beiträge: Beamte und Beamtinnen zahlen immer den ermäßigten Beitragssatz von 14,0 Prozent plus Zusatzbeitrag und 2026 damit im Durchschnitt 1.024 Euro mehr pro Jahr für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung.
In der Hälfte der Bundesländern tragen sie die kompletten Kosten für die Krankenversicherung selbst, da sie keinen Anspruch auf einen Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung haben.

Der Zweck der JAEG: Die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) legt fest, ab welchem Einkommen ein Angestellter in die private Krankenversicherung wechseln kann.
Betrifft dich die JAEG-Erhöhung? Beamte und Beamtinnen können unabhängig von ihrem Einkommen in die private Krankenversicherung wechseln, die JAEG ist für den Wechsel also nicht relevant. (Diese Grenze betrifft Beamte und Beamtinnen nur bei der Möglichkeit der Familienversicherung für Kinder.)

Beiträge steigen stetig: Sowohl die JAEG, die BBG als auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag und damit die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Mittelfristig starke Erhöhungen: In den letzten 15 Jahren ist der Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung um 92 Prozent gestiegen - von 2011 657,11 Euro auf 1.261,31 Euro in 2026.

Was Zusatzbeiträge sind: Zu den 14,6 Prozent des Grundbeitrags kann jede einzelne gesetzliche Krankenkasse individuell je nach ihrem Finanzbedarf einen zusätzlichen Beitrag festlegen.
Was der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz bedeutet: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV wird vom Bundesministerium für Gesundheit jeweils für ein Jahr im Voraus bekannt gegeben und orientiert sich am voraussichtlichen Finanzbedarf der Krankenkassen. Der maximale Arbeitgeberzuschuss für die PKV wird daran bemessen. Dieser "durchschnittliche Zusatzbeitragssatz" lag für 2025 bei 2,5 Prozent und steigt 2026 auf 2,9 Prozent.
Die tatsächlichen Zusatzbeiträge: Der wirkliche Zusatzbeitrag der einzelnen Kassen lag im Jahr 2025 zwischen 2,18 und 4,4 Prozent des Gehalts der Versicherten. Nur 8 Kassen lagen bei oder unter den prognostizierten 2,5 Prozent, 29 Kassen zwischen 2,8 und 4,4 Prozent. (Quelle: krankenkassen.de)

So hat sich der durchschnittliche GKV-Höchstbeitrag entwickelt

In den letzten 15 Jahren ist der durchschnittliche Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung (inkl. Pflegeversicherung) um 92 Prozent gestiegen - von 2011 657,11 Euro auf 1.261,31 Euro pro Monat in 2026.

Die Infografik zeigt die jaehrliche Entwicklung des Hoechstbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) inklusive Pflegeversicherung fuer eine kinderlose Person ueber 23 Jahre zwischen 2010 und 2025.
Beginnend bei 641,25 Euro im Jahr 2010, steigt der Beitrag kontinuierlich an und erreicht 1.174,16 Euro im Jahr 2025. Dies entspricht einem Anstieg von 83 Prozent seit 2010.
Der Verlauf ist als rot markierte Kurve mit einzelnen Punkten und Jahreswerten dargestellt.
Die Daten stammen vom Bundesgesundheitsministerium und dem Wissenschaftlichen Institut der PKV (WIP), basierend auf Zahlen von BMG, BVA und PKV-Verband. Der angegebene Beitrag ist ohne Bundeszuschuss berechnet.

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