PKV vs. GKV: Privat oder gesetzlich versichert sein?
In Deutschland gibt es zwei Versicherungssysteme - die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Dieser Artikel liefert einen verständlichen Vergleich der beiden Systeme. Du erfährst, was die Eigenschaften und Unterschiede konkret für dich und deine Gesundheit bedeuten.
PKV vs. GKV im Vergleich
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
System:
Die Jungen und Gesunden finanzieren die Alten und Kranken – demografischer Wandel beeinflusst Beitragssteigerungen.
Niemand kann aufgrund seines Gesundheitszustandes abgewiesen werden.
Beruht auf dem Generationenvertrag und ist nach den Prinzipien des Sozialstaates gestaltet.
PKV
System:
Versicherte sorgen mit ihren Beiträgen für ansteigende Gesundheitskosten im Alter vor – unabhängig vom demografischen Wandel.
Das Versicherungskollektiv wird durch die Risikoprüfung vor übermäßiger Belastung geschützt.
Am Individuum orientiert – trotzdem besteht Solidarität zwischen Gesunden und Kranken.
GKV
Beiträge:
Beiträge orientieren sich am Einkommen.
PKV
Beiträge:
Beiträge sind abhängig vom gewählten Tarif, Eintrittsalter und Gesundheitszustand.
GKV
Leistungen:
Leistungen sind vom Gesetzgeber festgelegt und können jederzeit geändert werden.
Abrechnung von Leistungen zwischen Arzt und GKV.
PKV
Leistungen:
Leistungen sind vertraglich festgelegt und gelten ein Leben lang. Wenn du Leistungen erweitern willst, wird eine erneute Gesundheitsprüfung fällig.
Abrechnung von Leistungen zwischen Arzt und dir.
Krankenversicherung kann verwirrend sein. Freunde, Kollegen, Familie, die Medien – alle haben eine Meinung dazu. Du stehst in der Mitte zwischen Ideologie und Wahrheit und kämpfst um eine klare Sicht. Hier findest du alle relevanten Fakten so verständlich und neutral wie möglich dargestellt. Egal, ob du dich nur mal informieren möchtest oder konkret überlegst, zu wechseln – nach dem Lesen weißt du über das deutsche Krankenversicherungssystem Bescheid. Und kannst dir selbst eine Meinung bilden. Investiere 20 Minuten deiner Zeit, triff eine Entscheidung und profitiere ein Leben lang davon.
Wir können dir die Wahl deiner Krankenversicherung nicht abnehmen. Darum steht am Ende keine klare Empfehlung für das eine oder gegen das andere System. Wir geben alles, um dir eine informierte, bewusste Entscheidung zu ermöglichen.
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Privat oder gesetzlich: Welches System ist für mich das richtige?
Das hängt stark von dir persönlich und der Frage ab: Worum soll es in deinem Leben gehen? Je nach Einkommen und Berufsstatus kannst du frei zwischen PKV und GKV wählen und solltest vor einer Entscheidung die folgenden Faktoren sorgfältig abwägen:
Die Kosten für deine Gesundheit
Die Leistungen, die deine Versicherung dir bietet
Die Zukunftssicherheit deiner Wahl
Wie treffe ich die beste Entscheidung?
Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Mit der Wahl deiner Krankenversicherung triffst du aber eine Entscheidung für dein ganzes Leben. Wie soll das gehen? Gerade bei der Krankenversicherung lohnt es sich, die eigenen Möglichkeiten zu kennen. Fang am besten da an, wo du dich gut auskennst: bei dir.
Beginne mit der Frage: Was habe ich in meinem Leben vor?
Um die wichtigsten Punkte abzustecken, kannst du für deine Notizen diese Fragensammlung nutzen:
Familie:
Bist du bekennender Single? Oder liebäugelst du mit einer Großfamilie?
Wie viele Kinder hast du oder hättest du gerne?
Ist gerade ein Kind unterwegs?
Wirst du als Mutter oder Vater bei deinem Kind zuhause bleiben oder weiterarbeiten?
Bist du alleinerziehend?
Beruf & Einkommen:
Bist du schon in der Berufswelt angekommen oder noch im Studium?
Arbeitest du selbstständig, angestellt oder verbeamtet?
Wie hoch ist dein Einkommen jetzt und wie ist die Prognose in Zukunft?
Wie sicher ist dein Job?
Hast du Rücklagen?
Wie viel gibst du momentan für Krankenversicherung und Gesundheit aus?
Wie wird sich deine Rente zusammensetzen? Was tust du bereits für deine Altersvorsorge?
Prioritäten:
Wie setzt du die Prioritäten in deinem Leben?
Wie wichtig ist dir deine Gesundheit?
Willst du im Krankheitsfall die beste Behandlung für dich und deine Familie oder reicht die medizinische Basisversorgung?
Hast du ein hohes Sicherheitsbedürfnis?
Wie wichtig ist dir Geld? Liebst du das Abenteuer oder verläuft dein Leben gut planbar?
Möchtest du gerne eine persönliche Beratung?
Wir informieren dich gerne zu deinen Vorteilen in der privaten Krankenversicherung und erklären dir, worauf du bei der Tarifauswahl achten solltest.
Privat oder gesetzlich versichern? Welche Vorteile bietet die private gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung? ottonova Kunde Jan Siebert erklärt in diesem Video die Unterschiede zwischen PKV und GKV und warum er sich für eine PKV entschieden hat.
5 wichtige Entscheidungsfaktoren bei der Krankenversicherungswahl
#1 Kostenvergleich der GKV und PKV
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
Beitrag:
Einkommensabhängig – 14,6 % des Einkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 59.850€.
3,05 % vom Einkommen für Pflegepflichtversicherung, die immer mit dabei ist; Kinderlose zahlen mit 3,4 % etwas mehr.
Der Arbeitgeber zahlt die Hälfte des Beitrags.
Zusätzlich individuelle Zuschläge (im Schnitt 1,6 %), die sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen.
PKV
Beitrag:
Einkommensunabhängig – Beitrag für Krankenversicherung und Pflegepflichtversicherung wird auf Basis von Gesundheitszustand und Alter bei Eintritt berechnet.
Der Arbeitgeber zahlt die Hälfte des Beitrags – maximal so viel wie für einen gesetzlich Versicherten. (max. 403,99 € für Kranken- und max. 76,06 € für Pflegeversicherung).
Beiträge von Angehörigen und Kosten für die zusätzliche Beitragsentlastung im Alter werden bis zu dieser Grenze bezuschusst. Solidarität zwischen Gesunden und Kranken.
GKV
Familie:
Ehepartner mit geringem Einkommen (bis 485 €) und Kinder sind kostenfrei mitversichert.
PKV
Familie:
Unabhängig von Alter und Beruf: eigener Beitrag für jedes Familienmitglied – Ehepartner und Kinder sind selbstständig versichert.
Kinder kosten deutlich weniger als Erwachsene.
Fakt ist:
Liegt dein Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze, zahlst du in der gesetzlichen Krankenversicherung inkl. Zusatzbeitrag und Pflegeversicherung im Monat etwa 977 €, wovon etwa die Hälfte dein Arbeitgeber zahlt.
Zusammengerechnet gibt ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich 250.000 € an Beiträgen aus. Bei freiwillig in der GKV versicherten Angestellten sind es sogar 500.000 €. Viel Geld welches man vor allem im Alter gut gebrauchen könnte.
Angesichts dieser Summe erscheint es nicht sinnvoll, die Wahl der Krankenversicherung dem Zufall zu überlassen. Wo du viel ausgibst, da kannst du viel sparen.
Wäge gut ab, wie du für dein Geld das Optimum für dich herausholen kannst. „Optimal“ nicht im Sinne von günstig um jeden Preis, sondern im Sinne von wirklich gut und sinnvoll für dich. Denn gerade bei der Gesundheit geht es um mehr als nur Geld.
Hinweise: In der GKV stellt die Beitragsbemessungsgrenze die Obergrenze für die Berechnung des Beitrags dar. In der GKV ist der Beitrag abhängig vom Gehalt und wird prozentual vom Einkommen berechnet. Die Beitragsbemessungsgrenze deckelt diesen Betrag jedoch.
Was kostet die gesetzliche Krankenversicherung?
Der Beitrag in der GKV ist auf einen Höchstsatz begrenzt, der aktuell inklusive Zusatzbeitrag bei rund 977 € liegt. (2021: 929 €)
Dieser verhältnismäßig hohe Betrag gleicht die niedrigeren Beiträge der Einkommensschwachen aus, damit am Ende das Geld für die gleiche Behandlung beim Arzt ausreicht. Wer wenig verdient, zahlt auch wenige Beiträge.
Für wen ist das interessant?
Das ist praktisch, wenn du nicht genau weißt, was du in den nächsten Jahren verdienen wirst: Dein Krankenkassenbeitrag passt sich eventuellen Schwankungen im Gehalt an. Auch wenn du eine Großfamilie mit vielen Kindern hast oder planst, kann die GKV – finanziell gesehen – eine gute Wahl sein: Aufgrund der Familienversicherung kosten Kinder und nur geringfügig verdienende Lebenspartner nicht extra. Endet die Familienversicherung deiner Kinder oder deines Lebenspartners, weil sie einer eigenen sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen, reduziert sich dadurch dein Beitrag nicht. Ausschlaggebend für deinen Beitrag sind deine Einnahmen bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 59.850 €.
Gut zu wissen über die GKV:
In der GKV musst du mit Eigenbeteiligungen rechnen – Medikamente, Heil- und Hilfsmittel sind zuzahlungspflichtig. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente musst du in der GKV immer ganz aus eigener Tasche bezahlen, außer für Kinder bis 12 Jahren. Vor allem bei einer langwierigen Krankheit kann sich das schnell summieren.
Viele gesetzlich Versicherte entscheiden sich für eine private Zahnzusatzversicherung, weil ihnen der gesetzliche Schutz nicht ausreicht. Gerade um eine Zahnzusatzversicherung kommt eigentlich niemand mehr herum, seit die GKV nur noch etwa 60 % einer Regelversorgung trägt. In der Praxis wird aber eher eine gleichartige oder andersartige Versorgung mit Zahnersatz gewählt. Dadurch kann der Eigenanteil deiner Rechnung schnell auf 70 bis 80% steigen.
Auch eine Krankenhauszusatzversicherung ist sinnvoll. Denn damit hast du die freie Wahl unter allen Spezialisten – das muss nicht immer der Chefarzt sein – und kannst dir auch das Krankenhaus aussuchen. Damit verbunden ist natürlich auch die angenehmere Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer. Die Kosten für diese Extra-Versicherungen kommen noch zum normalen GKV-Beitrag hinzu.
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Dein Beitrag in der PKV hängt nicht vom Einkommen ab, sondern von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang.
Für wen ist das interessant?
Verdienst du gut und würdest somit in der GKV den Höchstsatz zahlen, kannst du in der PKV viel sparen. Auch mit zwei Kindern kann eine PKV noch interessant sein. Weil für jedes Familienmitglied gesonderte Beiträge fällig werden, solltest du mit einer kinderreichen Familie die Kosten zwischen GKV und PKV vergleichen.
In der PKV gleicht das Kollektiv das individuelle Risiko aus. Deshalb schätzt die PKV im Rahmen der Beitragsberechnung, wie viele Kosten du – statistisch gesehen – durchschnittlich verursachen wirst. Bei der Gesundheitsprüfung wird beurteilt, ob beim Interessenten/bei der Interessentin mit Mehrkosten gegenüber einem/einer durchschnittlich gesunden Kunden/Kundin zu rechnen ist. Ist aufgrund von Vorerkrankungen mit erhöhten Kosten zu rechnen, können diese gegen einen Risikozuschlag mitversichert werden. Bei gravierenden Erkrankungen oder Risikojobs, kann ein Versicherer es auch ablehnen, ein Angebot zu machen.
Wie viel die PKV kostet, lässt sich pauschal nicht sagen. Es gibt Preismodelle vom Billig- bis hin zum Premium-Tarif. Der Preis hängt stark von der Leistung ab. Auch die Risikopolitik des Versicherers spielt eine Rolle, denn viele kranke Menschen innerhalb eines Tarifes belasten das Versicherungskollektiv vermehrt und das erhöht den Beitrag für alle.
Gut zu wissen über die Privatversicherung:
Bei auffallend günstigen Tarifen sollten deine Alarmglocken läuten – so etwas ist nur durch hohe und eventuell versteckte Selbstbehalte oder drastische Lücken im Versicherungsschutz möglich. Und was bringt es dir, wenn du zwar monatlich wenig zahlst, aber im Krankheitsfall auf einem Großteil der Kosten sitzen bleibst? Auch Beitragssteigerungen können über die Jahre in solchen Tarifen drastisch ausfallen.
Jede PKV ist dazu verpflichtet, einen Basistarif anzubieten. Er kostet so viel wie der Höchstsatz der GKV und bietet genau die Leistungen der GKV.
Arbeitet eine PKV profitabel, weil weniger Versicherte krank geworden sind oder sie gut gewirtschaftet hat, kommt das den Versicherten zu Gute. Es werden zum Beispiel höhere Rückstellungen für das Alter gebildet, die Beitragsstabilisierung finanziert oder du kannst Beitragsrückerstattungen erhalten.
*32 Jahre, im Tarif BC 100-10, KTA 43/120, BEK 67/200, PVN
Was ottonova dir erstattet (die gesetzliche Krankenversicherung aber nicht)
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Beitragssteigerungen in der GKV und PKV
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In Zukunft werden wahrscheinlich die Beiträge sowohl in der GKV als auch in der PKV steigen müssen – dieser Trend zeichnet sich bereits jetzt ab.
Gründe für Beitragssteigerungen:
Allgemeine Inflation
Medizinischer Fortschritt und immer bessere, aber zum Teil teurere Behandlungen und Arzneimittel
In der GKV: aufgrund des demografischen Wandels und der Alterszusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland müssen die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung zwangsläufig höher steigen.
Die Last der alternden Gesellschaft zu schultern wird in einem Umlagesystem wie der gesetzlichen Krankenversicherung für alle Beitragszahler teurer.
Zukunftsprognosen sind oft mit Vorsicht zu genießen. Der demografische Wandel ist jedoch keine Prognose, sondern eine mathematische Gewissheit. Deshalb solltest du vor einer so bedeutenden Lebensentscheidung wie der Wahl der Krankenversicherung einen kritischen Blick in die Zukunft werfen.
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
Beiträge im Rentenalter:
Pflichtversicherte Rentner zahlen halben Beitragssatz (derzeit 7,3 %) plus den halben Zusatzbeitrag (0,8 %) auf gesetzliche Rente. Auf Versorgungsbezüge (Pensionen, Betriebsrente, Direktversicherung durch Gehaltsumwandlung) wird der komplette Beitragssatz fällig (14,3 und 1,6 %). Seit 2021 werden Betriebsrentner entlastet – sie müssen nur noch Beiträge für Einkommen aus Betriebsrenten zahlen, das die Freigrenze von 169,75 € übersteigt.
Freiwillig versicherte Rentner zahlen darüber hinaus 14,0 % zuzüglich 1,60% auf alle anderen Einkünfte, insbesondere Einkünfte aus privaten Rentenversicherungen, Lebensversicherungen, Vermietungen und Verpachtungen, Kapitalerträge, Zinsen und Dividenden.
Pflegeversicherung: Beitrag ist vom Rentner in voller Höhe alleine zu zahlen.
PKV
Beiträge im Rentenalter:
Die Beiträge werden wie bisher fortbezahlt.
Rentenversicherung zahlt einen Zuschuss in Höhe von 8,1 % auf die bezogene Altersrente – Sie übernimmt ab jetzt die Rolle deines Arbeitgebers.
Mit dem 60. Lebensjahr endet der gesetzliche Beitragszuschlag von 10 %. Dadurch reduziert sich der Beitrag. Mit diesem Zuschlag werden Mittel aufgebaut, die Beiträge im Rentenalter stabil halten.
Krankentagegeld wird ab Rentenbeginn nicht mehr benötigt und endet in der Regel mit dem Renteneintritt: Der Wegfall reduziert den Beitrag.
Jetzt profitieren Versicherte, die in jungen Jahren eine Beitragsentlastungskomponente abgeschlossen haben vom vereinbarten Reduktionsbetrag.
GKV
Vorsorge:
Innerhalb der GKV kann niemand gezielt für die Beiträge im Alter vorsorgen.
Die nachfolgende, jüngere Generation muss für die höheren Gesundheitskosten der Älteren aufkommen.
PKV
Vorsorge:
Verzinste Alterungsrückstellungen wirken dem steigenden Bedarf an Gesundheitskosten entgegen.
Diese werden von jeder Generation selbst finanziert.
Immer weniger jüngere Menschen müssen für die Gesundheitskosten von immer mehr älteren Menschen aufkommen.
PKV
Demografischer Wandel:
Belastet das System nicht.
Jeder kommt durch die gebildeten Rückstellungen für sich selbst auf.
Aktuell gibt es zwei Szenarien: Entweder zahlst du als pflichtversicherter Rentner einen reduzierten oder als freiwillig Versicherter den vollen Beitragssatz.
Pflichtversichert
Warst du in der zweiten Hälfte deines Erwerbslebens mindestens 9/10 der Zeit gesetzlich versichert, bist du als Rentner normalerweise in der gesetzlichen Krankenversicherung der Rentner (KVdR) pflichtversichert.
Beiträge zahlst du auf deine Einkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung.
Auf Versorgungsbezüge aus deiner Betriebsrente (ggf. über Freibetrag) oder deiner Pension wird der volle Beitrag fällig.
Freiwillig versichert
Beiträge zahlst du auch hier auf deine Einkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Die gesetzliche Rentenversicherung übernimmt auf Antrag die Hälfte des regulären Beitragssatzes und des Zusatzbeitrags, insgesamt also 8,1 %.
Aber: Alle deine Einkünfte – also auch private Rentenversicherungen, Vermietungen oder Verpachtungen – sind beitragspflichtig.
Bei diesen Einkünften gibt es keinen Zuschuss – du zahlst den ermäßigten Beitragssatz von 14,0 % zuzüglich 1,60% Zusatzbeitrag auf all diese Einkünfte selbst.
Auch Kapitalauszahlungen aus der Lebensversicherung sind dann beitragspflichtig – aber: deine Beiträge sind in jedem Jahr durch die geltende Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt.
Das Älterwerden kommt nicht überraschend. Du kannst jetzt gezielt Vorsorge treffen. Mach dir darüber frühzeitig Gedanken, denn:
Ab 55 ist der Wechsel von der PKV in die GKV in der Regel nicht mehr möglich.
Für einen Wechsel von der GKV zur PKV sind im Alter meist die höheren Einstiegsbeiträge und der Gesundheitszustand die limitierenden Faktoren.
Der demografische Wandel & die GKV
Was die Zukunft bringt, ist für die GKV kaum absehbar. Deutschland überaltert, der demografische Wandel wird das Umlageprinzip (Jung und Gesund finanziert Alt und Krank) einer Zerreißprobe unterziehen. Das Bewusstsein für die Problematik ist in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen – im Gegensatz zur Diskussion um die gesetzliche Rente. Kaum ein junger Arbeitnehmer setzt jetzt noch auf die gesetzliche Rente alleine, sondern sichert sich mit privaten Rentenversicherungen und Vermögensaufbau ab.
Nach der Faktenlage gibt es wenig Gründe, bei der gesetzlichen Krankenversicherung zuversichtlicher zu sein. Du zahlst jetzt mit deinem Geld die Krankheitskosten der älteren Mitbürger. Aber wer zahlt für dich, wenn du alt bist und wie groß wird dein Leistungsumfang dann sein?
Bevölkerung nach Altersgruppen
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Abb. Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland bis 2030 (Quelle: Statista)
So könnte dein GKV-Beitrag in der Rente aussehen:
(ohne Berücksichtigung von Beitragssatzanpassungen)
Deine gesetzliche Rente pro Monat:
2.400 €
Beitrag GKV (8,1 %)
194,40 €
Beitrag Pflegeversicherung (3,4 %)
+ 81,60 €
GKV-Beitrag (ohne betriebl. Altersvorsorge)
276,00 €
Betriebliche Altersvorsorge
500 €
Beitrag GKV (16,2 ab Freibetrag)
+ 53,50 €
Beitrag Pflegeversicherung (3,4 %)
+17,00 €
Gesamtbeitrag
346,50 €
Was ändert sich in der Rente, wenn du privatversichert bist?
Als privatversicherter Rentner ändert sich formal erst einmal wenig – du zahlst weiterhin deinen Beitrag unabhängig von der Höhe deiner Einkünfte.
Allerdings ist dieser jetzt anders zusammengesetzt:
Zusatzkosten, wie der Beitrag für den gesetzlichen Zuschlag und das Krankentagegeld, fallen weg.
Hast du eine Beitragsentlastungskomponente vereinbart, hast du in jungen Jahren monatlich immer etwas mehr bezahlt, als du verbraucht hast. Diesen Überschuss hat deine PKV angelegt und dämpft jetzt deine Beiträge.
Gemeinsam mit dem Rentenantrag kannst du auch einen Zuschuss für die PKV beantragen. Danach läuft es ähnlich ab wie bei einem Arbeitgeberzuschuss: Der Rentenversicherungsträger übernimmt die Hälfte deiner PKV-Kosten, bis maximal zu dem Betrag, den du für die GKV bezahlen würdest.
So könnte dein PKV-Beitrag in der Rente aussehen:
(ohne Berücksichtigung von Beitragssatzanpassungen)
Beitrag PKV (Eintritt 32 Jahre)
642,29 €
Beitrag ab 60 (Wegfall 10 %)
- 44,39 €
597, 90 €
Beitrag bei Renteneintritt (Wegfall Krankentagegeld)
Das Vorurteil, die Beiträge in der PKV würden im Alter so stark steigen, dass sie niemand mehr bezahlen kann, hält sich hartnäckig. Dem widerspricht die Aussage der Bundesregierung auf die offizielle Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN vom 30.05.2016: Nur 0,5 % aller Rentner zahlen in der PKV mehr als den Höchstbeitrag der GKV. Somit ist auch aktuell die Belastung der Rentner durch die PKV-Beiträge nicht so dramatisch hoch, wie häufig suggeriert.
Der wesentliche Unterschied zwischen GKV und PKV
In der PKV sorgt jede Generation für ihr Alter selbst vor. Es können sich dadurch schwerer unvorhergesehene Lücken in der Finanzierung auftun.
Dafür sparen Privatversicherte über die Jahre Alterungsrückstellungen an: Ihr Beitrag wird so berechnet, dass er in jungen Jahren höher ist als für die tatsächlichen Aufwendungen notwendig. Die PKV legt das überschüssige Geld an und gleicht die steigenden Kosten im Alter aus. Alterungsrückstellungen können zu einem großen Teil auch bei einem Wechsel in eine andere PKV mitgenommen werden.
Zusätzlich hält der gesetzliche Zuschlag die Beiträge im Alter stabiler. Er wurde im Jahr 2000 eingeführt. Er erhöht die Beiträge zu Beginn einer Versicherung, sorgt aber für mehr Stabilität im Rentenalter.
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
PKV
Die PKV hat das Problem des demografischen Wandels nicht – hier zahlt nur Gesund für Krank, nicht aber Jung für Alt. Auch sie muss ihre Beiträge aufgrund von Inflation und medizinischem Fortschritt anheben. Zudem stellt das niedrige Zinsniveau eine Herausforderung für die etablierten privaten Krankenversicherer dar. Die Verzinsung ist für den Aufbau von Altersrückstellungen von Bedeutung. In den schon länger bestehenden Verträgen sind höhere Zinsen eingerechnet, als derzeit erwirtschaftet werden können.
GKV
Der demografische Wandel wird sich entweder in steigenden Beiträgen oder in einer Kürzung der Leistungsausgaben niederschlagen. Insbesondere erscheint es wahrscheinlich, dass heute junge GKV-Mitglieder im Rentenalter deutlich stärker für ihre GKV zur Kasse gebeten werden, als heutige Rentner. Darüber hinaus muss die GKV ihre Beiträge anheben, um die Inflation und den medizinischen Fortschritt auszugleichen.
Rücklagen und Rechnungszins bei ottonova
Leistungen und Beiträge in der PKV sind unabhängig vom demografischen Wandel. Dafür spielt die Verzinsung eine größere Rolle. Um die Beiträge auch im Alter stabil halten zu können, wird mit einem Rechnungszins kalkuliert.
Ältere Verträge wurden mit einem höheren Zins (bis zu 3,5 %) berechnet als er im Moment zu erwirtschaften ist, das heißt: In der gegenwärtigen Niedrigzinsphase werden die Alterungsrückstellungen niedriger verzinst als damals eingerechnet. Daher wurde der kalkulierte Zins mehrfach reduziert. Trotz niedrigem Zinsumfeld stiegen aber die GKV-Beiträge in den letzten Jahren stärker an als die der PKV.
PKV ist nicht gleich PKV:
Informiere dich beim Vergleichen der Angebote auch darüber, welche Rücklagen die Versicherung bildet und wo und wie diese angelegt werden. ottonova bildet beispielsweise hohe Rücklagen für dich. Wir legen rund 50 % deines Beitrags an – und zwar konservativ: ottonova geht von einer Verzinsung von 1,25 % pro Jahr aus – und liegt damit ungefähr 1,5 % unter dem Marktdurchschnitt.
Hätten wir den gleichen Rechnungszins wie andere Anbieter, wäre dein Beitrag heute zwar um etwa 15 % günstiger, müssten aber auch öfter nach oben korrigiert werden, wie es bei anderen privaten Krankenversicherungen der Fall ist.
Wenn du dich für die PKV entscheiden, gibt es einen wichtigen Grundsatz für ein entspanntes Älterwerden: Billigtarife lohnen sich nicht. Denn spätestens im Alter, wenn du öfter krank bist, treiben die Leistungslücken dieser Tarife deine Kosten in schwindelerregende Höhen. Außerdem werden bei solchen Tarifen weniger Rückstellungen fürs Alter gebildet. Wenn du jetzt nicht anderweitig Geld zur Seite gelegt hast oder nicht zurück in die GKV kannst, bleibt dir als Ausweg nur noch der Basistarif. Dieser kostet maximal so viel wie der Höchstbeitrag zur GKV. Durch Anrechnung der Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel in den Basistarif liegt der Beitrag dennoch unter dem Höchstbeitrag in der GKV. Das Internet ist voll von solchen Horrorgeschichten, die du jedoch leicht vermeiden kannst, indem du dich nicht von solchen Blender-Angeboten hinters Licht führen lässt.
Private vs. gesetzliche Krankenversicherung
Welches System ist das richtige für dich? Alles was du zum Thema Krankenversicherung wissen musst.
PKV Durschnittsverzinsung und ottonova-Verzinsung im Vergleich
Du willst in die PKV und im Alter sparen? Wir haben zwei Tipps für dich:
1. Wechsle in jungen Jahren in die PKV
Je früher du wechselst, desto früher beginnst du, dir zusätzlich ein Polster für das Alter anzulegen, von dem deine PKV-Beiträge im Alter mitbezahlt werden. Denn in der Regel hast du im Ruhestand insgesamt geringere Einnahmen als während deiner aktiven Berufszeit.
Das funktioniert so: Du zahlst eine bestimmte Summe zusätzlich zu deinem Beitrag. Die Versicherung legt das Geld an und garantiert dir einen reduzierten Beitrag ab einem vereinbarten Zeitpunkt im Alter. Du bestimmst selbst, wie viel weniger du im Alter zahlen möchtest.
Der große Vorteil: Für Angestellte bezuschusst der Arbeitgeber auch die BEK bis zum maximalen Arbeitgeberzuschuss. Und für Selbstständige wirkt sich die steuerliche Anrechenbarkeit der BEK besonders günstig aus. Du betreibst also Altersvorsorge durch deine PKV, mit einer Rendite, die außer mit einer Basis-Rente durch die genannten Rahmenbedingungen nicht so einfach anderweitig erreichbar ist.
Dein Check zum Älterwerden
Wie sieht es mit deiner Altersvorsorge aus?
Möchtest du auch mit der Wahl deiner Krankenversicherung fürs Alter vorsorgen?
Rechnest du mit wenig Rente und könntest daher von den einkommensabhängigen Beiträgen in der GKV profitieren?
Hast du eine zukunftsfähige Krankenversicherung, die deine Beiträge klug anlegt?
Hast du alle Maßnahmen ergriffen, um den Beitrag im Alter stabil zu halten?
#3 Das Versicherungssystem
Die Besonderheiten der beiden Versicherungssysteme in Deutschland lernst du in diesem Kapitel kennen.
Das duale Versicherungssystem in Deutschland:
GKV: Leistungen sind im Wesentlichen im Sozialgesetzbuch (SGB V) geregelt.
PKV: Für das Leistungsangebot ist gesetzlich nur ein grober Rahmen gesetzt – die Krankenversicherer legen die Leistungen in ihren Tarifen selbst fest.
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 105 gesetzliche und rund 47 private Krankenversicherungen.
Die zwei Systeme, deren Nutzen und Zukunftschancen für die Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, sind recht unterschiedlich.
Aber eines haben sie gemeinsam:
Jede Versicherung funktioniert nach dem „Prinzip des großen Topfes”. Alle Versicherten zahlen einen monatlichen Beitrag in diesen Topf ein. Wird jemand krank, kommt die Gemeinschaft mit dem Vermögen im Topf für die Kosten auf. Die Gesunden finanzieren die Kranken. Versicherungen sind also immer solidarisch für ihr Kollektiv.
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
Sachleistungsprinzip:
Das ärztliche Fachpersonal rechnet mit der Kasse ab.
Die versicherte Person ist in der Regel nicht beteiligt und sieht keine Rechnung.
Leistungsumfang über Satzungsrecht geregelt, daher jederzeit änderbar.
PKV
Kostenerstattungsprinzip:
Das ärztliche Fachpersonal rechnet mit der versicherten Person ab.
Die PKV erstattet den Rechnungsbetrag auf Antrag des Versicherten.
Leistungsumfang vertraglich garantiert. Änderbar nur auf Wunsch des Kunden.
GKV
Umlageprinzip:
Jung und Gesund finanziert Alt und Krank.
Die aktuellen Kosten werden auf alle Mitglieder umgelegt.
Wer mehr verdient, zahlt auch mehr.
PKV
Kapitaldeckungsprinzip:
Gesund finanziert Krank.
Jede Generation sorgt selbst für das Alter vor.
Unabhängig vom Einkommen.
Besonderheit Nr. 1: Kosten im Alter
Das Kostenrisiko für ein Kollektiv hängt nicht nur von der Gesundheit ab, sondern auch vom Alter: Im Alter verursacht ein Mensch sehr viel mehr Kosten als in jungen Jahren.
Was bedeutet das in der GKV?
In der GKV gilt das Umlageprinzip: Jüngere Erwerbstätige kommen für die Gesundheitskosten der Älteren in der Gesellschaft auf. Ähnlich wie bei der gesetzlichen Rente ist die Basis ein Generationenvertrag. Der demografische Wandel in Deutschland stellt das Umlageprinzip schon jetzt und zukünftig noch mehr auf den Prüfstand.
Was bedeutet das in der PKV?
In der PKV gilt das Kapitaldeckungsprinzip. Jeder gleicht jeder das Risiko seiner steigenden Kosten im Alter selbst aus. Dafür sparen Privatversicherte über die Jahre Alterungsrückstellungen an.
Das Prinzip der Alterungsrückstellungen
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Abb.: Zusammenhang zwischen Alterungsrückstellungen und dem PKV-Beitrag
Besonderheit Nr. 2: Die Abrechnung
Die verschiedenen Prinzipien, auf denen die private und die gesetzliche Krankenversicherung beruhen, zeigen sich nicht erst im Alter, sondern auch im Alltag.
Wie wird in der GKV abgerechnet?
Gehst du als GKV-Mitglied zum Arzt, erhältst du keine Rechnung für die Kassenleistungen. Damit hast du keinen organisatorischen Aufwand und dein Geldbeutel bleibt zunächst unangetastet. Der Arzt wendet sich direkt an die kassenärztliche Vereinigung und bekommt von ihr eine genau festgelegte Summe pro Quartal und Patient. Du bist bei der Abrechnung außen vor. (Zu-)zahlen musst du erst, wenn du zum Beispiel mit einem Rezept zur Apotheke gehst und Leistungen in Anspruch nimmst, die eine Eigenbeteiligung vorsehen, wie Medikamente, Krankenhausaufenthalte oder Zahnersatz.
Wie wird in der PKV abgerechnet?
Als Privatpatient stehst du persönlich mit dem Arzt in einer Abrechnungsbeziehung. Er stellt Rechnung direkt an dich. Du hast dann 14 Tage Zeit, um deine Rechnung zu bezahlen. Das bedeutet: Du kannst die Rechnung zunächst bei einer Krankenversicherung einreichen und musst sie erst nach Erstattung bezahlen. Du musst also in der Regel nicht in Vorleistung gehen und bist dafür genau über die erbrachten Leistungen informiert. Und du bist rechtlich bessergestellt als ein GKV-Patient oder eine GKV-Patientin: Während dieser kein direktes Vertragsverhältnis mit seinem Behandler/seiner Behandlerin hat, gehst du als private versicherte Person mit deinem Arzt/deiner Ärztin einen Dienstleistungsvertrag ein. Kommt es zu einem Behandlungsfehler kannst du den Arzt/die Ärztin direkt verklagen. Bei der Behandlung von Privatpatienten sind Ärzte deshalb oft viel aufmerksamer.
Warum sind Privatpatienten für Arztpraxen so attraktiv?
Ob oder in welchem Umfang deine PKV das Geld zurückerstattet, weiß der Arzt nicht. Er wird seine Leistungen nach der jeweils geltenden Gebührenordnung direkt mit dir abrechnen und verdient in der Summe wesentlich mehr – häufig 50 bis 100 % – als durch die Behandlung eines gesetzlich versicherten Patienten. Ärzte unterliegen bei der Abrechnung von Leistungen gegenüber gesetzlich Versicherten Budgets und Leistungsbeschränkungen. Diesen Einschränkungen unterliegen sie nicht bei der Behandlung und Abrechnung von Privatpatienten.
Dein Check zum Faktor System:
Reichen die Leistungen der GKV für dich aus?
Wie wichtig ist dir die Unabhängigkeit vom demografischen Wandel im Alter?
Was für eine Leistungsbeziehung möchtest du zu deinem Arzt haben?
Bist du froh, wenn du dich bei der Abrechnung um nichts kümmern musst oder willst du das selbst machen und dafür genau informiert sein?
Jeder, der in Deutschland lebt, muss sich per Gesetz krankenversichern. Aber nicht jeder hat die Freiheit, sein Krankenversicherungssystem selbst zu wählen. Hier erfährst du, wer sich wie versichern kann.
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
Für wen? Grundsätzlich für alle. Angestellte mit einem regelmäßigen Einkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze, im Jahr 2023 entspricht dies 66.600 €, müssen in die GKV.
PKV
Für wen? Angestellte mit einem regelmäßigen Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze, sowie Selbstständige, Beamte, Studierende und Kinder, wenn die Eltern in der PKV sind, unabhängig vom Einkommen.
GKV
Gesundheitszustand relevant? Nein, keine gesundheitlichen Voraussetzungen.
PKV
Gesundheitszustand relevant? Ja, Gesundheitsprüfung erforderlich. Nicht für Neugeborene im Rahmen der Kindernachversicherung.
GKV
Altersbeschränkung bei Wechsel? Wechsel zurück zur GKV nur bei Eintritt von Versicherungspflicht und in der Regel ab dem 55. Lebensjahr nicht mehr möglich.
PKV
Altersbeschränkung bei Wechsel? Wechsel zur PKV theoretisch in jedem Alter möglich, aber im höheren Alter meist sehr teuer.
Wer genießt in Deutschland Versicherungsfreiheit?
Diese Personen können sich freiwillig gesetzlich versichern oder die PKV wählen:
Angestellte, deren Einkommenregelmäßig über der Jahresarbeitsentgeltgrenze von 66.600 € brutto liegt
Diese Personen unterliegen der Krankenversicherungspflicht:
Angestellte, die unter 66.600 € brutto pro Jahr verdienen
Studierende
Rentner, die der 9/10-Regelung unterliegen
Arbeitslose
Landwirte und Gärtner
Seeleute
Gut zu wissen: Kindernachversicherung
Wenn du seit mindestens drei Monaten privat versichert bist und dann ein Kind bekommst, muss dieses bei Anmeldung innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt ohne Gesundheitsprüfung rückwirkend aufgenommen werden.
Wann kannst du dich von der Versicherungspflicht befreien lassen?
Du kannst dich von der Versicherungspflicht befreien lassen, wenn du versicherungspflichtig wirst weil:
die Versicherungspflichtgrenze/Jahresarbeisentgeltgrenze (JAEG) angehoben worden ist
du während der Elternzeit einer Beschäftigung unter der JAEG nachgehst, bzw. Altersteilzeit
du arbeitslos wirst
Die Befreiung ist allerdings nur möglich, wenn vorher freiwillig gesetzlich oder PKV-versichert warst.
Eine Ausnahme bilden Studierende. diese können sich jeweils zu Beginn des Studiums oder ab 25 (Wegfall der kostenlosen Familienversicherung) von der Versicherungspflicht befreien lassen und sich privat versichern.
Bestimmte Personengruppen sind von der Versicherungspflicht grundsätzlich ausgenommen, wie zum Beispiel Selbstständige.
Dein Check zum Faktor persönlicher Spielraum
Welche berufliche Laufbahn planst du und wie passt deine Krankenversicherung dazu?
Bist du aktuell verpflichtend oder freiwillig in der GKV?
Könntest du dich befreien lassen?
Lassen dein Beruf, dein Alter und dein Einkommen den Wechsel in die PKV zu?
Dank der Versicherungspflicht, die in Deutschland herrscht, bekommst du im Krankheitsfall Hilfe und wirst mit den Kosten nicht alleine gelassen. Die Frage ist, was du für dein Geld bekommst.
Behandlungen, Verbände, Medikamente, Physiotherapie, Reha – was du zum Gesundwerden brauchst, kostet Geld. Deshalb schließt du ja eine Krankenversicherung ab. Die entscheidende Frage ist:
Welche Leistungen bekommst du im „worst case”?
Darüber solltest du dir Gedanken machen, solange du noch gesund bist. Denn wenn du krank bist, ist es für einen Wechsel in die private Krankenversicherung meist zu spät.
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
GKV
GKV
PKV
PKV
GKV
Gesetzliche Grundlage:
Versicherten werden ausreichende, zweckmäßige und notwendige Leistungen gemäß dem fünften Sozialgesetzbuch erstattet.
Leistungen vom Gesetzgeber festgelegt; folgen dem Wirtschaftlichkeitsgebot.
Angestrebtes Ergebnis muss durch die Behandlung effizient zu erreichen sein.
PKV
Vertragliche Grundlage:
Erstattete Leistungen abhängig vom abgeschlossenen Vertrag.
Große Bandbreite an Tarifen – vom geringen Leistungsangebot bis hin zum umfassenden Premiumschutz.
GKV
Leistungssicherheit:
Durch Gesetzesänderungen kann der Leistungsumfang verändert werden.
PKV
Leistungssicherheit:
Umfang der Leistungen ist vertraglich garantiert.
Die private Krankenversicherung von ottonova
Vertraglich garantierte Leistungen, Top Preis-Leistungsverhältnis, digitale Features und Premium Kundensupport.
In Deutschland genießen gesetzlich Versicherte grundsätzlich ein hohes Versorgungsniveau. Bist du GKV-Mitglied, legt der Gesetzgeber fest, welche Leistungen du erhältst. Im Wesentlichen sind diese kassenübergreifend für alle Versicherten gleich.
Medizinische Neuerungen kommen nur langsam bei gesetzlich Versicherten an. Die Kassen prüfen lange und ausgiebig, ob die neuen Diagnostik- und Therapieverfahren ihren Grundsätzen entsprechen und ob sie wirtschaftlich sind.
Dein Handlungsspielraum:
Bei Zusatzleistungen wie Osteopathie oder Akupunktur haben die Kassen etwas Spielraum. Hier lohnt es sich, zu vergleichen. Aber: Zusatzleistungen können jederzeit wieder gestrichen werden.
In der GKV kannst du den gesetzlichen Basisschutz durch eine private Zusatzversicherung ergänzen oder Behandlungen, die das Kassenniveau übersteigen, selbst bezahlen.
Ein Beispiel: Die plastische Füllung in der Zahnmedizin
Bei Zahnbehandlungen bevorzugen viele Patienten Kunststoff als Füllmaterial, weil es schön natürlich aussieht und keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen. Amalgam ist günstiger und deshalb die Zahnfüllung, die die GKV in voller Höhe übernimmt, wenn die Stelle nicht im Frontzahnbereich liegt und keine Allergie vorliegt. Noch ist strittig, inwiefern Amalgam schädlich ist. Sicher ist es aber lange haltbar, effizient und ästhetisch zumutbar. Es ist nicht die beste Lösung, aber eben ausreichend und wirtschaftlich im Sinne des Gesetzes. Willst du mehr, zum Beispiel die Kunststofffüllung, musst du aus eigener Tasche zuzahlen.
Gut zu wissen:
Die GKV sichert laut Gesetz die Grundversorgung mit ausreichenden, wirtschaftlichen und zweckmäßigen Leistungen, die das notwendige Maß nicht überschreiten dürfen. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr darfst du von ihr erwarten.
Welche Leistungen bekommst du in der PKV?
In der PKV können die Leistungen deines Vertrages weder vom Staat noch von der Versicherung gekürzt werden. Was hier festgeschrieben steht, gilt für die gesamte Vertragsdauer und genießt rechtlichen Schutz. Wenn dir Sicherheit und Beständigkeit wichtig sind, bist du in der PKV gut aufgehoben.
Behandlungsoptionen
Oft stehen Privatpatienten mehrere Behandlungsoptionen offen und sie haben Zugang zu modernen Verfahren. Es gibt Tarife, die stationäre Wahlleistungen, Privatkliniken und Chefärzte mit viel Erfahrung bezahlen. Der Wert dieser Leistungen lässt sich kaum in Geld bemessen. Der Nutzen ist höchst individuell und kann für den Einzelnen gesundheitsentscheidend sein.
„In der PKV gibt es immer die besseren Leistungen.“
Diese Aussage ist so nicht korrekt – die Leistung hängt von deinem Tarif ab. Es gibt Einsteigertarife, die unterm Strich ein weit schlechteres Leistungsniveau als das der GKV bieten. Bevor du dich von günstigen Tarifen locken lässt, prüfe unbedingt die vertraglichen Leistungen. Leider sind viele Tarife so kompliziert geschrieben, dass ein Laie nur bedingt verstehen kann, was er da unterschreibt. Hier ist eine Beratung sinnvoll.
Gut zu wissen:
Privatpatienten bekommen bei manchen Fachärzten schneller Termine, müssen im Schnitt weniger im Wartezimmer sitzen und können sich über weitere Annehmlichkeiten freuen. Ärzte nehmen sich gerne und länger Zeit für sie. In diesem Zusammenhang werden Privatpatienten leider auch öfter einmal zu viel behandelt. Einer solchen Überbehandlung versuchen private Krankenversicherer unter anderem mit Ärztekooperationen entgegenzuwirken. Außerdem bieten sie Patienten die Möglichkeit, eine Diagnose oder eine empfohlene Behandlung durch eine Zweitmeinung verifizieren zu lassen.
Dein Handlungsspielraum bei den Leistungen der PKV und GKV
Der Vorteil der PKV ist das breite Spektrum an Angeboten. Die Versicherer bieten unterschiedliche Tarife an. Wenn du auf bestimmte Leistungen besonderen Wert legst, wählst du einen Tarif, der hier stark ist.
Anders als in der GKV ist Krankentagegeld für Angestellte nicht automatisch mitversichert. Vielmehr kann jeder wählen, ob und in welchem Umfang er diesen Schutz in Anspruch nehmen möchte. Besonderer Vorteil für PKV-Versicherte: Hier kannst du dein komplettes Nettoeinkommen absichern. In der GKV ist das Krankengeld stets niedriger als das Nettoeinkommen. Das heißt: Je höher das Einkommen, desto größer die Lücke.
Innerhalb deiner Versicherung kannst du zwischen den Tarifen wechseln, wenn sich deine Bedürfnisse ändern.
Achtung: Für einen Tarif mit mehr Leistung kann eine erneute Gesundheitsprüfung nötig werden.
Checkliste zu Leistungen:
Wie wichtig sind dir die Leistungen deiner Krankenversicherung?
Möchtest du die beste Versorgung und das ohne lange Wartezeit?
Wie zufrieden bist du mit der aktuellen Situation?
Reicht es dir zu wissen, dass du dich immer auf eine staatliche Grundversorgung verlassen kannst oder möchtest du dein Leistungspaket individuell zusammenstellen?
Jetzt kennst du die wichtigsten Fakten zu Krankenversicherungen – und weißt, dass viele Vorurteile gegenüber der PKV bei näherer Betrachtung nicht haltbar sind. Gerade wenn du Wert auf ausgezeichnete Leistungen für deine Gesundheit legst, unabhängig vom demografischen Wandel sein willst und beruflich eine große Karriere oder dein eigenes Business planst, ist die PKV für dich eine gute Wahl. Ist dir etwas unklar, kannst du dich kostenlos von unseren Versicherungsprofis zurückrufen lassen.
Deine Gesundheit hat mehr verdient als den Status Quo, oder?
Mit einem Wechsel zur privaten Krankenversicherung von ottonova sicherst du dir Top Leistungen zu einem günstigeren Beitrag als in der Gesetzlichen, digitale Services und einen Premium-Kundensupport.
In der GKV ist dein Beitrag abhängig von deinem Einkommen.
7,5% von deinem Gehalt werden an die Krankenversicherung gezahlt. Dein AG zahlt den gleichen Teil an deine Krankenversicherung.
In der PKV ist der Beitrag abhängig von deinem Alter, Gesundheitszustand, und dem gewählten Tarif. Möchtest du Partner und Kind in deiner PKV mit aufnehmen kommen hier weitere Zuschläge auf deinen Beitrag.
Wechsle in jungen Jahren in die PKV.
Je früher du wechselst, desto früher beginnst du dir zusätzlich ein Polster für das Alter anzulegen, von dem deine PKV-Beiträge im Alter mit bezahlt werden. In der Regel hast du im Ruhestand insgesamt geringere Einnahmen als während deiner aktiven Berufszeit.
Privatversicherte sparen über die Jahre Altersrückstellungen an: Ihr Beitrag wird so berechnet, dass er in jungen Jahren höher ist als für die tatsächlichen Aufwendungen notwendig. Die PKV legt das überschüssige Geld an und gleicht die steigenden Kosten im Alter aus. Altersrückstellungen können bei einem Wechsel in eine andere PKV aber nur bedingt mitgenommen werden.
Wenn die Versicherungspflichtgrenze - bis zu der der AN in der GKV pflichtversichert ist - per Gesetz erhöht wurde und das Einkommen darunter ist. Wenn die Wochenarbeitszeit während der Elternzeit reduziert wird, gilt die Befreiung nur während dieser Zeit.
Studenten können sich, sobald sie eingeschrieben sind, von der Versicherungspflicht befreien lassen.
Ein Antrag auf Befreiung ist innerhalb von 3 Monaten zu stellen.
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