Mindfulness: Das Geheimnis entspannter Führungskräfte

Immer mehr Manager üben sich in Mindfulness und richten den Blick nach innen. Welche Vorteile hat Mindful Leadership für Teams? Und wie gehst du es an oder überzeugst deinen Chef am besten davon?

Medizinisch geprüft - Siegel
FACHLICH GEPRÜFT von Psychologin Sophie Schürmann

Stell dir vor, du steckst mitten in einem wichtigen Projekt, die Deadline rückt immer näher und plötzlich stellst du fest, dass in deinem Reporting etwas schiefgelaufen ist. Wie würde dein Chef reagieren, wenn du ihn über den Fehler informierst? Wenn du jetzt vor deinem inneren Auge das hochrote Gesicht deines cholerischen Vorgesetzten siehst, hat er anscheinend noch nichts von Mindful Leadership gehört. Dahinter steckt die Idee, Mindfulness – also Achtsamkeit – auf der Führungsebene zu verankern. Warum es dabei um mehr geht als Meditation auf der Chefetage und was du und das ganze Unternehmen davon haben, erfährst du hier.

Mit Mindfulness die eigenen Gedanken kontrollieren

Achtsamkeit ist eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Du erlebst einen Moment, in dem du deine Umwelt und deinen eigenen Körper bewusst wahrnimmst, ohne dich von Sinnesreizen ablenken zu lassen. Weil es gar nicht so einfach ist, die Sinne und Gedanken so gezielt zu konzentrieren, gibt es verschiedene Techniken wie Mindfulness-Based Stress Reduction, die dir helfen, diese Fähigkeit zu trainieren.

Was bewirkt Mindfulness im Job überhaupt?

Viele Top-Manager und CEOs im Silicon Valley haben Entspannungstechniken schon lange als nützliches Tool für sich entdeckt und wollen damit Körper und Geist besser auf die immer komplexeren Aufgaben ihres Job-Alltags einstellen. Bereits seit Jahren gilt Achtsamkeit als ein neuer Megatrend – und stellt damit einen Gegenpol zur Digitalisierung dar, die unser Leben und Arbeiten zunehmend beschleunigt. Stress und Burn-out sind die Folgen dieser Beschleunigung. Deshalb treten immer mehr Menschen auf die Bremse und richten den Blick nach innen.


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Mit Apps wie Headspace hören und fühlen sie in sich hinein, um zu lernen, in Stresssituationen besonnener zu reagieren. Den Wunsch nach mehr Gelassenheit haben nicht nur Top-Manager: Mehr als 60 Millionen Menschen weltweit nutzen die Meditations-App bereits – und über 400 Unternehmen erstatten ihren Mitarbeitern die Kosten dafür. Denn immer mehr Arbeitgeber erkennen, dass heute viele Menschen mental unter ihrer Arbeit leiden – laut einer aktuellen LinkedIn-Studie bestätigen das 82 % der deutschen Arbeitnehmer.

82 % der Deutschen fühlen sich durch ihre Arbeit mental gestresst.

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Wie wirksam Mindfulness im Job ist, konnten 283 Mitarbeiter von Google und dem Pharmakonzern Roche acht Wochen lang in einer Headspace-Studie testen.

Das vielversprechende Ergebnis:

Warum ist Achtsamkeit für Führungskräfte so wichtig?

Du musst immer mehr Entscheidungen treffen, ständig erreichbar sein, bist immer unter Druck und sollst dabei noch die Balance bewahren? Egal, ob du selbst Führungskraft bist oder einen Vorgesetzten hast – Mindful Leadership hilft dabei, innezuhalten und den Anforderungen im Job mit klarem Kopf zu begegnen. Es verbessert außerdem die Zusammenarbeit im Team und ist die Basis für die Agilität, die immer mehr Unternehmen anstreben.

Damit ist Mindfulness auch ein Hebel für eine gesunde Unternehmenskultur.

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Wenn du es als Führungskraft schaffst, Mindfulness in deinen Joballtag zu integrieren und achtsam zu führen, hat das viele Vorteile für dich:

Eine bekannte Methode, um Achtsamkeit zu lernen und den Geist zu schärfen, ist die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Dieses achtwöchige Training wurde bereits in den 1970er Jahren von dem US-amerikanischen Wissenschaftler Jon Kabat-Zinn entwickelt. Mit unterschiedlichen Meditationsformen wird dabei Achtsamkeit trainiert. Wer in einer Leitungsfunktion ist, kann diese heute im Rahmen eines Führungskräfte-Coachings erlernen.

3 Argumente, mit denen du deinen Chef von Mindfulness überzeugst

Dein Unternehmen hat noch keinen Chief Mindful Officer wie Google, IBM und andere Tech-Unternehmen? Dann leg doch am besten den Grundstein für die Stelle und überzeuge deinen Chef von den Achtsamkeitsvorteilen für dein Unternehmen:

  1. Mindful Leadership kann die Arbeitszufriedenheit und die Leistungsfähigkeit im Team verbessern und damit die Produktivität steigern.
  2. Ein achtsamer Chef geht anders mit seinen Mitarbeitern um und kann damit zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen.
  3. Mindfulness schärft den Fokus auf das Wesentliche und sorgt dafür, dass jeder im Team seinen Job noch besser erledigen kann.

Immer mehr Unternehmen werden selber aktiv und entwickeln eigene Mindfulness-Programme für ihre Führungskräfte. Als Vorreiter gilt Google: Das Unternehmen hat 2012 das Programm Search Inside Yourself ins Leben gerufen. Entwickelt wurde es zusammen mit dem MBSR-Erfinder Jon Kabat-Zinn. Mittlerweile wird es weltweit von Unternehmen wie SAP und Bosch praktiziert.


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Das Programm basiert auf Methoden der Achtsamkeit, dem Konzept der emotionalen Intelligenz und Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft. Denn mittlerweile konnten Hirnforscher den Einfluss von Achtsamkeit auf die Hirnfunktionen wissenschaftlich belegen. Wissenschaftler der Uni Gießen haben beispielsweise zeigen können, dass Meditation bestimmte Bereiche in unserem Gehirn verändert, die für Angst oder das Gedächtnis zuständig sind.

Da die Neurowissenschaft die positive Wirkung von Mindfulness auf Körper, Geist und Seele belegt hat, zahlen heute bereits viele Krankenversicherungen Leistungen rund um Achtsamkeit und MBSR, um damit Stress und Burnout wirksam zu bekämpfen.


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Mindfulness ist kein Lifehack sondern ein Türöffner!

Achtsame Führungskräfte können die Produktivität im Team steigern und das eigene Stresslevel auf einem gesunden Maß halten. Wirklich nachhaltig ist Mindfulness im Job allerdings nur dann, wenn alle Mitarbeiter sich mit ihren Emotionen beschäftigen und lernen, auf die eigenen Gedanken zu achten und für Entspannung im Alltag zu sorgen.

Meditation, MBSR und Co. dürfen von Führungskräften jedoch nicht als Lifehack zur Steigerung der Performance genutzt werden. Stattdessen sollen sie die Aufmerksamkeit für das Wohlbefinden jedes einzelnen Mitarbeiters erhöhen. Sprich doch einfach in deinem Team das Thema an. Mit Programmen wie Search Inside Yourself oder Apps wie Headspace hast du gleich eine gute Gesprächsgrundlage. Oder nutze die eine oder andere Mittagspause für ein kleines Achtsamkeitstraining, dann kommt die Neugier für das Thema von deinen Kollegen ganz von alleine.

Sophie Schürmann
HIER SCHREIBT Sophie Schürmann

Sophie ist Psychologin und Digital Health Enthusiastin. Nach ihrem Master in Business Psychology und verschiedenen Stationen in der Forschung und in der freien Wirtschaft, gründete sie gemeinsam mit Julia Maria Rüttgers und Maximilian Kirschning das Health Start-ups peers. peers. ist eine digitale Plattform, die Menschen den Zugang zu professioneller psychologischer Unterstützung vereinfachen möchte. In Gruppensitzungen werden Menschen in ähnlichen Lebenssituationen mit ähnlichen Hürden unter der Anleitung von Psychologen und Psychologinnen zusammengebracht. Die Inhalte und exklusive Lernmaterialien, die zur Verfügung gestellt werden, basieren auf der kognitiven Verhaltenstherapie.

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Sabrina Quente
HIER SCHREIBT Sabrina Quente

Sabrina ist freie Autorin für Versicherungs- und Digitalisierungsthemen. Sie war Redakteurin bei Fachzeitschriften und lernte als Content Editor bei ottonova die vielen Facetten der Versicherungswelt kennen.

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