Es beginnt schleichend. Erst schweifen deine Gedanken ab, du streckst die Beine aus. Dein Kollege setzt zu einem neuerlichen Monolog an, doch er klingt wie aus weiter Ferne. Eine bleierne Schwere drückt auf deine Glieder. Du gibst deinen müden Augen nach und dann – zack! – reißt dich dein wegkippender Kopf aus dem wohligen Schlummer. Puh, hat keiner gemerkt. Bevor du jetzt literweise Kaffee kippst, lass uns doch gemeinsam einen Blick auf deine Müdigkeit werfen.
Warum bin ich so müde? Gründe und Ursachen für Müdigkeit
Die gute Nachricht zuerst: Hin und wieder müde zu sein ist per se ganz normal und kein Grund zur Panik. Dein Körper hat verschiedene Bedürfnisse, darunter Schlaf, die Aufnahme von Nährstoffen, Flüssigkeit und Sauerstoff und Bewegung. Fehlt ihm etwas davon, schlägt er Alarm, damit sein Bewohner – also du – reagieren kann. Gehst du eine Runde raus, trinkst ein Glas Wasser oder machst einen Mittagsschlaf, verschwindet die Müdigkeit in der Regel. Zu bestimmten Zeiten fällt die Energiekurve natürlicherweise ab. Wann das passiert, bestimmt dein Biorhythmus.
Jetzt die schlechte Nachricht: Manchmal ist extreme Müdigkeit auch ein Hinweis auf eine Erkrankung, wie eine beginnende Erkältung oder das ernstere, chronische Erschöpfungssyndrom. Man spricht hier von dem Müdigkeitssyndrom, auf Englisch heißt es „chronic fatigue syndrome – CFS“. Wer trotz viel Schlaf ständig müde ist, dem geht auch bald die Lebensfreude flöten. Gegen die Müdigkeit solltest du also dringend etwas tun. Hier kommen die häufigsten Ursachen für Müdigkeit im Überblick:
- Zu wenig Schlaf: Wenig überraschend führt Schlafmangel zu Müdigkeit. Normalerweise ist das Defizit schnell wieder ausgeglichen, wenn die Umstände es zulassen. Hast du kleine Kinder, Nachtschichten oder Schlafstörungen, kann die Übermüdung chronisch werden.
- Stress: Wer dauermüde ist, sollte einen kritischen Blick auf seine To-Do-Liste werfen. Geht dir jeden Tag mehr Energie flöten, als du durch Pausen wieder reinholst, straft dich dein Körper mit starker Tagesmüdigkeit. Extreme Müdigkeit ist auch ein Anzeichen des Burnout-Syndroms.
- Flüssigkeits- oder Eisenmangel: Trinkst du zu wenig, fühlst du dich ständig müde und schlapp. Schon eine leichte Dehydrierung führt zu Leistungsabfall. Auch Nährstoffmangel lässt dein Energielevel in den roten Bereich rutschen. Recht verbreitet ist ein Eisenmangel, der von deinem Hausarzt im Blut nachgewiesen werden kann.
- Zu wenig Licht und Bewegung: Den ganzen Tag im muffigen, schlecht beleuchteten Büro? Da ist Müdigkeit vorprogrammiert. Dein Organismus braucht Tageslicht und Muskelaktivität, um in Schwung zu kommen.
Tipp, tipp, wach – Apps und Co. gegen andauernde Müdigkeit
Was tun gegen Müdigkeit – Tipps für eine Portion Instant-Frische
Du bist todmüde, musst aber irgendwie den Tag überstehen? Das klappt mit diesen vier Tipps gegen Müdigkeit, für die du nicht mehr als zehn Minuten Zeit brauchst.
- Powernapping: Kopfhörer und Schlafmaske auf, im Stuhl zurücklehnen und kurz alles loslassen. Ah, das tut gut! Ein kurzes Schläfchen erfrischt die Lebensgeister wie nichts anderes, denn es versetzt Körper und Geist in den Regenerationsmodus. Du kannst so schnell nicht einschlafen? Macht nichts. Erstens ist das Übungssache und zweitens helfen auch Halbschlaf und Dösen gegen Müdigkeit.
- Luft und Wasser: Perfekt, wenn gleich das nächste Meeting ansteht und du gerade vor Müdigkeit vom Stuhl fallen könntest: Fenster aufreißen und ein großes Glas Wasser trinken. Gibt deinem Körper eine Notration Sauerstoff und Flüssigkeit.
- Singen und Lachen: Ein Tipp für alle Morgenmuffel; mach deine Lieblingsmusik an und singe laut mit (geht auch unter der Dusche, da hört es keiner …). Alternativ suche dir etwas, das dich so richtig zum Lachen bringt. Beides pustet dein Gehirn ordentlich durch und verscheucht Müdigkeit.
- Bewegen: Der Klassiker nach dem Mittagessen – eine Runde um den Block. Ist die Zeit knapp, tun es auch ein paar Kniebeugen oder der Sprint durchs Treppenhaus.
Diese Tipps sind super bei ganz normalen Durchhängern im Tagesverlauf. Chronische Müdigkeit hingegen lässt sich davon nur schwer beeindrucken. Quälst du dich mit Dauermüdigkeit, hilft die Analyse deines Schlafverhaltens weiter. Wirf doch mal einen Blick auf deinen natürlichen Schlafrhythmus und das Thema Schlafdefizit.